Jürgen Hoffmann, der zuvor beim Bauhof der Stadt beschäftigt gewesen war, sagte zu, die Stunden dort dann so weit wie möglich zu reduzieren. "Aber ich werde nicht lügen. Ich kann meinen Job nicht aufgeben, sonst fehlen mir Rentenjahre", machte Hoffmann deutlich. Und er ließ die CSU/Parteifreien-Fraktion wissen, was er von den Bewerbungsreden am Sitzungstisch hielt: "Wahlwerbung gehört nicht in den Stadtrat."
Weiter gab er zu bedenken, dass das Gremium vor sechs Jahren beschlossen hatte, vor einer weiteren Entscheidung über die Rechtsstellung des Bürgermeisters über das Für und Wider zu beraten. "Das ist nicht geschehen", monierte Hoffmann. "Auch war Peter Fischer nie bei mir, um sich zu erkundigen. Ich kann jedem eine Liste meiner Tätigkeiten geben." Er wandte ein, dass im Landkreis viele kleine Gemeinden hauptamtliche Bürgermeister hätten und dass beispielsweise Nagel ab der kommenden Wahlperiode auf einen Hauptamtler setze. "Was sich in den vergangenen Jahren in Hohenberg getan hat, das schieb ich mir nicht allein in die Schuhe", relativierte der Bürgermeister. Er wisse sehr wohl um die Unterstützung des Freistaats und habe das auch immer so kommuniziert. "Ob ein Ehren- oder ein Hauptamtler besser ist, weiß keiner. Das sind Wahlzugeständnisse, die ich hier nicht mache", schloss Hoffmann.
"Ich kann mich erinnern, wie Jürgen Hoffmann mit Blaumann und Anzug zwischen Bauhof und Rathaus hin und her gehetzt ist. Das war kein Zustand", gab Karl Lippert (CSU) zu. "Doch es geht darum, was notwendig ist, und was wir uns leisten können." Mit dem durch einen Ehrenbeamten eingesparten Geld könnten viele Löcher in den Straßen gestopft werden. "Das ist eine einfache Rechnung", sagte Lippert.
Hans-Jürgen Wohlrab wunderte sich über den "plötzlichen Sinneswandel" der CSU-Fraktion. Es gehe allein darum, die erfolgreiche Arbeit für Hohenberg fortzuführen. Die Bürger entscheiden zu lassen, sah er als einen Akt direkter Demokratie an. "Das ist keine Katastrophe, wenn Bürger entscheiden", war er für den SPD-Antrag. Vergebens.