Schwarzenbach an der Saale - Einen besonderen Leckerbissen für Liebhaber historischer Comics hat das Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale zur Zeit zu bieten: eine Sonderausstellung zweier Urväter des Comics. Neben den Werken Al Taliaferros, des Schöpfers von Donald Duck und seinen Verwandten, sind nun auch etliche Faksimiles der Bildergeschichten des Plauener Erich Ohser zu besichtigen. Dr. Alexandra Hentschel, Leiterin des Comic-Museums, legte den zahlreichen Besuchern der Ausstellungseröffnung die Unterschiede zwischen amerikanischem und deutschem Verständnis des Comics in seinen Anfangsjahren dar. Auf der einen Seite die bunten, mit Sprechblasen und Knalleffekten versehenen Duck-Comics, dort die wortlosen, aufs Wesentliche reduzierten, Vater- und Sohn Geschichten Erich Ohsers. Ohser konnte im Dritten Reich nur unter dem Pseudonym "e.o. plauen" publizieren, bis er nach einer Denunziation - das sichere Todesurteil vor Augen - Selbstmord beging.

Demnächst im Museum

Am Donnerstag, 9. Mai, um 18.30 lädt das Museum zur Lesung mit Dr. Elke Schulze, Galerie "e.o. plauen", aus ihrem Buch über Erich Ohser.

Öffentliche Führungen durchs Comicmuseum gibt es am:

Sonntag, 19. Mai, um 11 Uhr im Rahmen des internationalen Museumstags

Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr

Sonntag, 28. Juli, 16 Uhr, zum Museumsgeburtstag bei freiem Eintritt.


Hentschel bedankte sich bei Elke Schulze, Leiterin der Galerie "e.o. plauen" für die zur Verfügung gestellten Faksimiles - die Originale dürfen Plauen nicht verlassen. Sie verwies darauf, dass mit ihrem Haus in Schwarzenbach, der Plauener Galerie und dem Schleizer Museum für Karikaturen aus der DDR eine besondere Museumslandschaft entstanden sei. Die Ausstellung beleuchtet die Lebensgeschichte des Zeichners, seinen Werdegang sowie seine langjährige Freundschaft mit Schriftsteller Erich Kästner. Die Ausstellung ist bis 8. September zu sehen. Harald Lang