Oberfranken - Zum Jean-Paul-Jahr hatten die Kunstvereine Bayreuth, Kulmbach und Hof ursprünglich Großes vor: Im Rahmen eines Wettbewerbs wollten sie Künstler und Künstlerinnen aus ganz Deutschland für den Dichter interessieren und dazu anregen, Arbeiten zu diesem Thema einzureichen. Dies scheiterte, weil nicht genug Geld zur Verfügung stand. Doch auch die kleinere Lösung hat einiges zu bieten. Die drei Kunstvereine suchten und fanden Künstler, die zu Jean Paul gearbeitet oder zumindest Werke geschaffen haben, die in eine derartige Themenausstellung passen.

Für den Kunstverein Hof nehmen an der Schau auf der Plassenburg drei Künstler teil: der Hofer Peter-Michael Tschoepe mit Arbeiten aus einem 1999 entstandenen umfangreichen Jean-Paul-Zyklus, für den er als Bildträger Seiten der Wochenzeitung "Die Zeit" nutzte; Lutz R. Ketscher aus Schwarzenbach/Saale mit dem Museumsstillleben "Aus der Feder"; und der Marktleuthener Andreas Tschinkl mit Fichtelgebirgslandschaften, in denen auch ein Wanderer zu sehen ist. Außerdem zeigt Willi Seiler aus Wunsiedel das Foto einer - inzwischen verschwundenen - Steinplatte, die in Leipzig auf Jean Pauls dortige Wohnung hinwies, sowie seine in dritter Auflage vorliegende Aphorismensammlung "Sprachkürze gibt Denkweite".

Die Kunstvereine Kulmbach und Bayreuth werden in der Ausstellung vertreten von Künstlerinnen und Künstlern wie Professor Gerhard Böhm, Stephan Klenner-Otto, Brigitte Hadlich, Cornelia Morsch, Claus Tittmann und Caspar Walter Rauh. Zu sehen sind auch die Blätter einer Jean-Paul-Mappe, die der prominente Leipziger Professor Karl-Georg Hirsch zusammen mit einigen Studentinnen und Studenten geschaffen hat.

Zur Ausstellung, die am 16. November um 17 Uhr in der Großen Hofstube der Plassenburg mit einer Einführung von Dr. Karla Fohrbeck eröffnet wird und bis zum 26. Januar dauert (Öffnungszeiten täglich von 10 bis 16 Uhr), erscheint ein 64 Seiten starkes gebundenes Buch mit überwiegend farbigen Abbildungen. Es kostet 14,90 Euro und ist erhältlich beim Kunstverein Hof, der es als neunte Veröffentlichung in seiner Edition herausgibt. Die Texte stammen von Hans-Hubertus Esser, Martina Ruppert und Ralf Sziegoleit.