Das Werk zeichnet ein vielfältiges Bild des Weihnachtsgeschehens: All die unterschiedlichen Facetten setzt der Chor zu einer übergreifenden Einheit zusammen. Ein Verdienst, an dem auch die beiden Gesangssolisten Anteil haben. Mit Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei binden sie alle Teile einer Messe in "Das Weihnachtsmusical" ein. Mit angenehmer, modulationsfähiger Sopranstimme überzeugt Dorothee Schneider im Magnificat "Meine Seele erhebt den Herren und mein Geist freuet sich in dir" und im Sanctus "Hosianna, gelobt sei, der da kommt, im Namen des Herren".
Der zweite Teil des Musicals vertieft das Weihnachtsgeschehen und reflektiert es theologisch neu. Mit Blick auf die Empfängerin Maria stellt der Bariton Michael Wolfrum im Lied des Josef die Frage: "Ein Gottessohn? Ein Menschensohn?" Dann erklingt ein teuflisches Lachen von der Orgelempore. Es ist Herodes, verkörpert von Matthias Lippert. "Wer ist außer mir ein König? Ich, Herodes! Das ganze Land ist mein!"
Dekanatskantor Stefan Romankiewicz an der Schuke-Orgel vollzieht das Szenario der Kindstötung mit schrillen Disharmonien. Das Lied der drei Weisen aus dem Morgenland, "Wo ist er? Wir haben seinen Stern gesehen", mündet in ein strahlendes "Te Deum", der vor Gott staunenden Menschheit. Im Lichterzug tragen die Kinder beim chorischen "Agnus Dei, Christ, du Lamm Gottes, der du trägst die Sünd der Welt" das Osterlicht in das Gotteshaus - ein Licht der ewigen Herrlichkeit Gottes. "Freude und Wonne werden sie ergreifen."
Ergriffen von dem Gehörten sind auch die Besucher, die den Mitwirkenden und dem Komponisten Michael Lippert stehend applaudierten - verdientermaßen für eine starke Leistung und erhellender Botschaft.