Heute in zehn Tagen eröffnet ein Mann das Festival 2015, der mit "Die Vermessung der Welt" einen der mit 2,3 Millionen verkaufter Exemplare erfolgreichsten deutschen Romane der Nachkriegszeit geschrieben hat: Daniel Kehlmann. Heute, an seinem 40. Geburtstag, kann der geborene Münchner, der in Berlin und Wien lebt, auf eine stolze Reihe von Publikationen verweisen. Seinem Debütroman "Beerholms Vorstellung", den er mit Anfang 20 schrieb, folgten bislang Erzähl- und Essaybände, Bände gesammelter Poetikvorlesungen, Sachbücher über Literatur, Theaterstücke und zahlreiche weitere Romane, in denen sein "spielerischer Umgang mit Wirklichkeitsebenen und sprunghafter Wechsel zwischen Fakten und Fiktion" gewürdigt wird. Seinen jüngsten Roman "F" - die Geschichte von drei Brüdern, die Lügner, Betrüger und Heuchler sind - stellt er nun in Bayreuth vor. Das SZ-Magazin schrieb darüber: "Ein spannendes und melancholisches Buch, halb Familien- und halb Geistergeschichte. Und ja, sogar unterhaltsamer als 'Die Vermessung der Welt'." So früh Kehlmann als Autor an die Öffentlichkeit getreten war, so früh wurde er für seine schriftstellerische Arbeit ausgezeichnet: unter anderem mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung, dem Heimito- von-Doderer-Literaturpreis und dem Kleist-Preis (alle 2006), dem Per-Olov-Enquist-Preis und dem Thomas-Mann-Preis (2008) sowie zuletzt mit dem Nestroy-Theaterpreis (2012) für sein Stück "Geister in Princeton". Für den Deutschen Buchpreis war er bereits 2005 mit "Die Vermessung der Welt" nominiert. Diesen Preis indes, befindet Daniel Kehlmann, solle man abschaffen: "Ein solches Spektakel mag die Umsätze des Buchhandels erhöhen, für die Literatur ist es bedauerlich und für die Schriftsteller eine Quelle der Sorge und der Depression."