Weißenstadt/Kronach - Eigentlich hat sich der Heinz-Späthling-Verlag aus Weißenstadt auf historische Werke und Heimatkunde spezialisiert. Hier erscheinen etwa Bücher über die deutsch-deutsche Grenze in der Region, über Stasi-Agenten in Oberfranken oder mittelalterliche Verkehrswege an der Saale. Ein regionaler Verlag, der sich gerne regionalen Geschichten widmet. Doch mit seiner aktuellen Veröffentlichung wagt sich das Haus auf neues Terrain. Zum ersten Mal ist im Verlag ein Fantasy-Roman erschienen: "Schwertläufer - Die Reise nach Arangion", den der Kronacher Autor Peter Engerisser unter dem Pseudonym Jan Peter Andres geschrieben hat, ist ein Epos auf 755 Seiten und ist seit Ende März auf dem Markt. "Wir sind wirklich stolz, Verleger dieses Romans zu sein", sagt Geschäftsführer Heinz Späthling.

Darum geht's

"Schwertläufer - Die Reise nach Arangion" ist der erste Band einer groß angelegten Fantasy-Quest. Die Geschichte spielt zu einer fiktiven Zeit und in einer eigenen Welt. Von seinem Heimatort Lindhag in Fornland macht sich der junge Schwertläufer Robin auf die Suche nach zwei Artefakten: den Schlüsseln von Ormor. Mit ihrer Hilfe soll es möglich sein, die Macht der Sonnengöttin Tirith zu erneuern und damit den Vulkan Tarantuil zu besänftigen. Eine nahezu unlösbare Aufgabe.

Das Buch kann bei Buchhandlungen oder im Internet bestellt werden. Der zweite Band "Die Schlüsel von Ormor" erscheint im Oktober.

Kein Wunder, begeistert das Buch doch seit Monaten viele Fantasy-Fans. Auf Portalen wie Lovelybooks oder Amazon erntet das Buch hervorragende Kritiken. Die Leser vergleichen die Geschichte sogar mit den Werken von J. R. R. Tolkien, dem Autor von "Herr der Ringe". Eine Zeit lang belegte "Schwertläufer" sogar Platz eins der Fantasy-Neuerscheinungsliste.

Der Roman, der mit einer Auflage von 1500 Exemplaren erschien, verkaufe sich, so Späthling, "ganz gut". Etwa mehr als die Hälfte der Auflage sei bereits weg. "Und das Weihnachtsgeschäft steht ja noch bevor."

Einen Fantasy-Roman zu verlegen, hatte der Weißenstädter nie geplant: "Ich selbst lese dieses Genre auch nicht." Dass er das Buch trotzdem unter seine Fittiche nahm, liegt an dem Autor. Der Kronacher Peter Engerisser hat bereits drei Bücher im Späthling-Verlag veröffentlicht. Allesamt Geschichtswerke. "Dadurch kannten wir uns schon und hatten ein gutes Verhältnis", berichtet der Verleger. Trotzdem staunte er nicht schlecht, als Engerisser ihm seine Idee offenbarte, einen Fantasy-Roman veröffentlichen zu wollen: "Ich war sehr überrascht, wir hatten ja bisher noch keine Berührungspunkte mit diesem Genre."

Nichtsdestotrotz ließ sich der Verleger darauf ein, denn er vertraut dem Autor: "Peter Engerisser ist ein außergewöhnlicher Schreiberling, auf den man sich verlassen kann", sagt Späthling. Und der Autor enttäuschte ihn nicht. Engerisser hatte seine Fantasy-Geschichte, die sich insgesamt über drei Bücher erstreckt, bereits fertig. Sechs Jahre hatte der Autor daran gearbeitet. "Da das Werk bereits fertig war, konnten wir den ersten Band innerhalb weniger Wochen drucken", erzählt der Verleger.

Nicht nur das Genre war neu, auch der Vertriebsweg ist bei einem Fantasy-Roman ganz anders als bei historischer Literatur. "Hier wird viel mehr auf soziale Netzwerke und Plattformen wie Lovelybooks gesetzt", erläutert Späthling. Das Buch soll ja viel mehr junge Leute ansprechen.

Band II soll im Oktober erscheinen, ebenfalls im Späthling-Verlag. Denn, so Heinz Späthling: "Wir haben uns dazu entschieden, die gesamte Trilogie zu übernehmen."