Frankfurt Iris Berben engagiert sich für Musikdrama über NS-Zeit

Iris Berben fungiert derzeit als Schirmherrin eines ungewöhnlichen Theaterprojekts, in dem es um Nazi-Verbrechen geht. Foto: Oliver Dietze

Iris Berben ist vor allem als Schauspielerin bekannt. Derzeit betätigt sie sich aber auch als Schirmherrin eines ungewöhnlichen Musikdramas. Es geht um ein Thema, das die Darstellerin seit mehreren Jahrzehnten beschäftigt.

 
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Schauspielerin Iris Berben, bekannt für ihr Engagement gegen Antisemitismus, setzt sich in einem ungewöhnlichen Theaterprojekt gegen das Vergessen der Nazi-Verbrechen ein.

Sie ist Schirmherrin des Musikdramas «Die Kinder der toten Stadt», das am Frankfurter Musiktheater Papageno zurzeit erstmals aufgeführt wird. «Seit fünf Jahrzehnten beschäftige ich mich mit diesem Thema, denn es gehört zu unserer Identität, unsere Geschichte zu kennen und damit umzugehen», sagte die 68-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. «Wir befinden uns europaweit in einer Situation, die rückwärtsgewandt ist. Und wir haben aufgrund unserer Geschichte noch einmal eine besondere Verantwortung.»

In dem Musikdrama geht es um Kinder und Jugendliche im Ghetto Theresienstadt, die auf Anweisung der Nazis eine Kinderoper einstudieren und aufführen, als eine internationale Delegation des Roten Kreuzes kommt. Mit der Oper soll der Anschein erweckt werden, dass es den Menschen in dem Ghetto gut geht. Das Musikdrama beruht auf einer wahren Begebenheit.

Die erste Resonanz an dem Frankfurter Theater fiel sehr positiv aus, so dass Zusatzvorstellungen bis Ende Juni terminiert wurden. Ziel der Projektmacher ist, dass das Stück nach der professionellen Aufführung in Frankfurt von Schulklassen aufgeführt wird, damit sie sich auf diesem Weg mit dem Holocaust auseinandersetzen. Dazu werden Texte, Noten und weitere Materialien zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es ein Hörspiel, an dem Berben wie auch ESC-Teilnehmer Michael Schulte beteiligt war.

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