Ein ungemein lustiges Bild wiederum habe das Publikum im November letzten Jahres mit nach Hause genommen: "Da half Susanna Mucha das Slapstick-Chaos rund um den ,Mord auf Schloss Haversham' zu entfesseln und gab als Möchtegern-Femme-fatale sozusagen die Schöne und das Biest in einer Person. Bewusstlos musste sie sich von ihren Mitspielern knochenverbiegend und hautzerrend durch ein Fenster ziehen und quetschen lassen." Michael Thumsers Fazit: "Susanna Mucha setzt dem Haus Glanz auf."
"Ich bin total überwältigt", reagierte die 33-jährige Preisträgerin auf die Ehrung. "Ich bin dem Haus und dem Intendanten Reinhardt Friese sehr dankbar: Danke, dass du mich mit hierher genommen hast, und für dein Vertrauen." Sie sei froh, dass sie sich am Theater Hof in so vielen unterschiedlichen Rollen ausprobieren dürfe. Susanna Mucha dankte auch ihren Eltern, "dass ich meine Leidenschaft und mein Hobby zum Beruf machen konnte; und dass ich darin immer machen darf, was ich will."
Die Preisverleihung war eingebettet in eine Gala, bei der Stefanie Rhaue, Cornelia Löhr, Thilo Andersson, Andreas Bühring und der Dauergast bei den Hofer Musicals, Chris Murray, sowie Opernchor und Ballett die Zuschauer in die Welt der Musicals mitnahmen. Intendant Reinhardt Friese hatte eingangs "Perlen" versprochen, und die bekam das Publikum. Zur Musik der Hofer Symphoniker unter Leitung von Michael Falk sangen die Künstler selten gehörte Ausschnitte aus noch seltener gezeigten Werken wie "Some enchanted Evening" aus "South Pacific" oder "Stranger in Paradise" aus "Kismet". Das Programm, in dessen Verlauf Pro-Hof-Vorsitzender Michael Maurer einen Scheck über 5000 Euro überreichte, bot aber auch immer wieder gern Gehörtes wie "Summertime" aus "Porgy and Bess", Ausschnitte aus "Cabaret", "Don't cry for me, Argentina" aus "Evita" oder Ausschnitte aus "Kiss me Kate", "Das Phantom der Oper" und "Annie get your gun". Und wer "You'll never walk alone" bisher nur aus Fußballstadien in Liverpool und Dortmund kannte, war überrascht, bei dieser Gelegenheit die Originalfassung aus "Caroussell" zu hören. Das berührende Finale mit dem "Lied des Volkes" aus "Les Misérables" schließlich rief bei so manchem Zuhörer wehmütige Erinnerungen an die Spielzeit 2006/2007 hervor - und Gänsehaut.