Kunst und Kultur Kurzes und Langes bei Film-Festivals

Der Schauspieler Mathieu Carrière wird nach Würzburg kommen. Quelle: Unbekannt

Gleich zwei Film-Festivals finden in den kommenden Tagen in Oberfranken statt. Kino-Fans freuen sich auf die Kurzfilmtage in Bamberg und das Filmwochenende in Würzburg.

 
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Bamberg/Würzburg - In vier Wettbewerben und vier Spezialprogrammen sind bei den Bamberger Kurzfilmtagen rund 150 Filme aus vielen Ländern der Welt zu sehen. Das Festival beansprucht für sich, die außergewöhnlichsten Kurzfilme aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol und Luxemburg zu zeigen - und in Sonderprogrammen aus Polen, Kanada, England, Australien und Norwegen. Am 23. Januar beginnen die Tage mit einer Live-Aufführung des Geräuschemachers Max Bauer und der Sprecherin Andrea Kilian - sie zeigen, wie laufende Bilder vertont werden, und nehmen die Zuhörer mit in die Geschichte dieses Handwerks. Bis zum 29. Januar läuft das Festival, für das der Schauspieler Horst Kummeth - bekannt aus Serien wie "Tatort", "Die Rosenheim-Cops" und "Dahoam is Dahoam" - die künstlerische Patenschaft übernimmt. Im Dokumentarfilm-Wettbewerb treffen zum Beispiel das Hochhaus- und das Diplomatenviertel in Bonn aufeinander. Außerdem treten Spiel-, Animations- und Experimentalfilme gegeneinander an, ebenso wie regionale Filme und Kinderfilme.

Mehr als 50 Filme an vier Tagen, dazu zwei Stargäste und Stummfilme mit Live-Musik: Das 43. Internationale Filmwochenende soll Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm nach Würzburg locken. Ein Schwerpunkt des Festivals vom 26. bis 29. Januar sind in diesem Jahr Werke von Schauspieler Mathieu Carrière, 66, und Regisseur Edgar Reitz, 84. Der international bekannte Film- und Fernsehdarsteller Carrière wird etwa in der Romanverfilmung "Malpertuis" zu sehen und auch selbst in Würzburg zu Gast sein.

Von Reitz wollen die Organisatoren vor allem das Frühwerk zeigen. "Das ist ein bisschen avantgardistisch", sagt Vorstand Thomas Schulz. Reitz zeige darin keine zusammenhängenden Geschichten, sondern viele Detailaufnahmen und harte Schnitte. Er wurde später vor allem für seine "Heimat"-Trilogie bekannt, in der er das Schicksal einer Familie aus dem fiktiven Dorf Schabbach erzählt. Die Veranstalter erwarten auch drei Preisträger der Studenten-Oscars. Am Wochenende können Besucher zwei Stummfilme erleben, zu denen Jazz-Musiker Werner Küspert eigens Stücke komponiert hat.

Das Internationale Filmwochenende Würzburg ist das zweitälteste Kinofestival im Freistaat, länger gibt es nur die Hofer Filmtage. In den vergangenen Jahren kamen jährlich etwa 10 000 Besucher. Neu ist dieses Jahr der Veranstaltungsort: ein ehemaliges Brauereigelände.

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