So!: Frau Schenkel, "Tannöd", Ihr sensationelles Debüt von 2006, haben Sie nachts geschrieben, als die Kinder im Bett lagen. Wann schreiben Sie jetzt?

Andrea Maria Schenkel: Mittlerweile schreibe ich tagsüber. Die Kinder sind ja jetzt größer, da geht das meistens ganz gut. Aber das hängt nach wie vor auch von der Tagesform meiner Kinder ab (lacht).

So!: Sind Sie eine disziplinierte Schreiberin?

Schenkel: Ich wäre gern viel disziplinierter. Aber ich bin es - wie die meisten, so habe ich mittlerweile herausgefunden - nicht. Es ist eben schwierig. Ich hätte gerne einen viel stärkeren Rhythmus. Ich habe eine kleine Arbeitswohnung, und wenn ich dort bin - ohne Kinder, ohne Haushalt - dann bin ich auch gezwungen, diszipliniert zu arbeiten. Das hilft mir ganz gut, denn: Wenn ich meinen Rhythmus einmal gefunden habe, dann funktioniert das Schreiben relativ schnell. Zuhause hat man dagegen immer diese Barriere: Schreibe ich jetzt - oder mache ich doch lieber erst die Wäsche oder gehe mit dem Hund oder räume das Wohnzimmer auf?

So!: Ihrem neuen Roman "Täuscher" liegt wiederum ein historischer Kriminalfall zugrunde...

Schenkel: Stimmt.

So!: Wie haben Sie das Thema gefunden? Und wie frei sind Sie damit umgegangen?

Schenkel: Das hat mich schon seit der Arbeit an "Tannöd" beschäftigt. Wenn man die Zeitungsberichte gelesen hat von Hinterkaifeck, wo ja die wahren "Tannöd"-Morde stattgefunden haben, dann stand oft auf der gleichen Seite auch etwas über diesen Fall. So hat "Täuscher" mehr oder weniger mich gefunden. Natürlich habe ich mir dann alle Unterlagen, soweit sie noch vorhanden waren, angeschaut, weitere Zeitungsberichte, Gerichtsakten, et cetera, et cetera. Aber: Die Figuren, die in meinem Buch auftreten, haben mit den realen Figuren nichts zu tun. Über Hubert Täuscher, der ja in Wahrheit Ludwig Eitele hieß, findet man kaum noch etwas Persönliches, das über die alten Akten hinaus geht. Wie dieser Mensch tatsächlich getickt hat, wie er wirklich war, das ist alles Spekulation. Ebenso das ganze Umfeld.

So!: Die Fakten des Falles Eitele, der 1922 wegen Raubes und Doppelmordes an seiner Verlobten und deren bettlägeriger Mutter zur Todesstrafe verurteilt wurde, waren also nur das grobe Gerüst für Ihren Roman?

Schenkel: Ich versuchte, mir auf dieser Grundlage ein Bild zusammenzuzimmern, das vielleicht dem entsprechen könnte, wie es war, es aber nicht unbedingt muss. Vielleicht liege ich auch vollkommen falsch und es war alles ganz anders. Aber das ist doch zweitrangig.

So!: Stöbern Sie gerne in alten Zeitungen?

Schenkel: Ich liebe es. Das habe ich schon immer geliebt. Das macht mir unheimlich Spaß. Und ich finde es ganz toll, dass zumindest einige Verlage dazu übergegangen sind, ihr Archiv zu digitalisieren. Dadurch hat man als Autorin einen fantastischen Zugriff auf diese alten Zeitungen. Nehmen Sie sich mal eine Ausgabe aus dem Jahr 1910: Zum einen sind das ganz andere Themen als heute, zum anderen stellt man aber auch fest: So viel hat sich eigentlich nicht geändert. Es gibt ja zum Beispiel diesen Trend, immer nach Amerika rüber zu schauen und uns mit Amerika zu vergleichen. Ich dachte immer, das hat frühestens kurz nach dem Ersten Weltkrieg eingesetzt und sich dann nach Ende des Zweiten Weltkriegs erheblich verstärkt. Aber nimmt man eine Zeitung von 1910, dann gibt's da auch auf fast jeder Seite einen Artikel über Amerika. Diese Orientierung ist also gar kein neuer Trend, sondern anscheinend etwas, das uns schon sehr, sehr lange begleitet. Faszinierend finde ich es auch, sich bestimmte historische Daten herauszusuchen und dann nachzulesen, wie das die Menschen damals gesehen haben. Das ist unheimlich interessant. Ich kann damit ganze Tage verschwenden - und später immer noch behaupten, ich hätte für mein Buch recherchiert (lacht).

So!: Sind auch die Verbrecher von damals denen von heute ähnlich?

Schenkel: Ja, aus den alten Zeitungsberichten und Gerichtsakten muss ich schließen, dass sich nicht so viel verändert hat. Es dreht sich immer wieder um die gleichen Themen, es sind immer wieder die gleichen Motive, Gier etwa. Im Jahr 1910 genauso wie im Jahr 2013. Da ist vieles ähnlich, auch wenn wir denken, unser Leben sei heute so viel schneller.

So!: Ludwig Eitele war damals in aller Munde...

Schenkel: Oh ja. Der Fall hat für große Schlagzeilen gesorgt, zumindest im bayerischen Raum. Auch, weil das damals noch relativ frische Medium Kino eine Rolle spielte, das ja zu jener Zeit enorm angesagt war. Überall gab es Lichtspielhäuser, viel mehr als heute. Und das Kino verwendete schon damals Formate, wie man sie noch heute kennt. So gab es zum Beispiel Krimi-Serien, billig, schnell produziert. Und wie immer, wenn etwas Neues eingeführt wird, gab es Menschen, die davor warnten, Stimmen, die behaupteten, das Neue sei für uns zu schnell, diese Vielfalt an Eindrücken könne unser Gehirn nicht verarbeiten, dem sei der menschliche Geist nicht gewachsen. Das sagte man schon zuvor über Reisen mit der Eisenbahn; und später über das Arbeiten am Computer wieder. Und damals eben über das Kino.

So!: Das war auch eine Diskussion über die Macht der Medien.

Schenkel: Ja, das darf man sicher nicht außer Acht lassen. Das wurde schon diskutiert und wurde dann ja zur Sensation hochgeschrieben: Schaut her, der hat die genau so umgebracht, wie er es zuvor im Film gesehen hat. War also der Täter davon geprägt? Und heute: Fernsehen, Computer-Spiele, Internet - man hat ja auf so Vieles leichten Zugriff. Wie prägt das die Menschen?

So!: Es war also ein außergewöhnlicher Kriminalfall?

Schenkel: Auf jeden Fall. Da war ein starkes reißerisches Element in der Berichterstattung. Auch das hat mich interessiert. Aber richtig gepackt hat es mich, als ich mir die Unterlagen angeschaut habe. Das geht mir meistens so: Es gibt irgendwo eine Schlüsselszene, die mich nicht mehr los lässt. Da können dann gerne alle sagen: "Das ist doch ein Schmarrn, vergiss es." Ich bleibe an dem Thema hängen.

So!: Wie recherchieren Sie die historischen Fakten? Woher wissen Sie, wie das Leben in Landshut 1922 war?

Schenkel: Zuallererst im Internet, das funktioniert mittlerweile toll. Dann besorge ich mir natürlich auch Literatur aus der Zeit, Bücher, Zeitschriften, auch durch einige wirklich schlimme Groschenromane aus diesen Jahren habe ich mich durchgekämpft. Dazu Geschichtsbücher über die Zeit, das ist ja logisch. Ich mache diese Recherche-Arbeit immer sehr gern. Auch an den wahren Schauplätzen in Landshut war ich natürlich einige Male, ist ja nicht weit weg. Nur direkte Zeitzeugen hat man von damals kaum noch, dafür ist es schon zu lange her.

So!: Sie verlassen sich also vor allem auf das geschriebene Wort?

Schenkel: Das hilft meistens sehr gut. Aber ich habe mir natürlich auch einige Stummfilme reingezogen (lacht).

So!: Auch den Film, der die Vorlage für den Mord war?

Schenkel: Nein, den habe ich leider nicht gefunden. Ich habe zwar alles Mögliche versucht, aber den konnte ich nirgendwo auftreiben. Es ist halt aus jener Zeit bei Weitem nicht alles erhalten geblieben, vieles ist im Weltkrieg verloren gegangen. Aber ich habe mir angeschaut, was es aus der Zeit noch gibt, zum Beispiel den "Dr. Mabuse", der einen Monat nach der Tat in die Kinos kam. Man kann ja nicht nur sehen, wie damals solche Filme angelegt waren, sondern auch, wie die Leute gekleidet waren, wie ihr Wohnumfeld aussah. Im "Dr. Mabuse" gibt es zum Beispiel auch eine Szene auf dem Kriminalkommissariat. Natürlich war es für mich sehr interessant, zu sehen, wie das dargestellt wurde.

So!: Wie schaffen Sie es, die Atmosphäre von damals so lebendig zu beschreiben? Ist es der heimische Wortschatz?

Schenkel: Das ist höchstwahrscheinlich eine Mischung, aber der heimische Wortschatz hilft dabei schon, ganz klar. Ich habe einen riesigen Vorteil, denn meine Familie ist relativ alt. Meine Eltern und Großeltern waren schon wesentlich älter als die meiner Klassenkameraden. Wenn meine Oma von früher erzählt hat, dann reichte das also weiter zurück, dann ging es wirklich um den Beginn des vorigen Jahrhunderts oder die Zeit zwischen den Weltkriegen. Damals wusste ich das natürlich nicht, aber heute ist das ein Schatz, aus dem ich schöpfen kann.

So!: Ein paar Ausdrücke aus Ihren Büchern kenne ich noch von meiner Oma...

Schenkel: Ja, nicht wahr. Ich habe auch Freundinnen, die schon lange nicht mehr in Bayern leben, und die sagen beim Lesen auch: "Meine Güte, das hab' ich ja schon Jahre nimmer g'hört." (lacht) Die freuen sich immer darauf, dass solche alten Formulierungen auftauchen. Denn die wecken natürlich ganz bestimmte Emotionen. Aber für mich gehört das auch dazu: Wenn man sich mit einer historischen Zeitspanne beschäftigt, muss man sich auch mit der Sprache dieser Zeit beschäftigen. Ich kann keine Atmosphäre von damals schaffen, wenn ich unsere jetzige Sprache verwende. Das würde nicht funktionieren, das würde aufgesetzt, hohl und falsch klingen.

So!: Stricken Sie dann bestimmte Ausdrücke gezielt in den Text? Oder sind Sie so drin in der Zeit, dass das von selbst kommt?

Schenkel: Manchmal kommt es tatsächlich von selbst. Aber ich gebe auch zu: Wenn mir mal wieder so ein Ausspruch über den Weg läuft, dann schreibe ich mir das auf. Ich habe eine Liste mit Worten, die typisch in diese Zeit passen. Das hilft mir, auch einmal gezielt zu suchen. Denn manchmal spürt man beim Schreiben: Nein, so kann das nicht geklungen haben. Dann fängt man an, zu suchen.

So!: Recherche beschränkt sich also bei Ihnen nicht auf die Fakten des Falles, sondern auch auf die Sprache der Handelnden?

Schenkel: Aber ja. Das darf man nicht unterschätzen. Recherche dreht sich auch um die Sprache von damals, um das Leben von damals, um die Lebensumstände. Man muss viel, viel weiter forschen, als man es dann beim Schreiben des Buches tatsächlich braucht. Man muss für sich selbst einen ganzen Kosmos erschaffen. Beim "Täuscher" war für mich das Schwierigste Huberts Stimme. Es hat am allerlängsten gebraucht, bis ich ihn hören konnte. Bis ich dieses Gefühl entwickelt hatte: Wie könnte er reden? Wie könnte er sein? Was könnte er denken?

So!: Ohne diesen Zugang wäre "Täuscher" nicht zu schreiben gewesen?

Schenkel: Sicher nicht. Das gilt eigentlich für alle meine Bücher. Diese erste Stimme ist immer die schwierigste. Wenn ich sie einmal gefunden habe, dann ist es wie beim der Kettenreaktion der Dominosteine, wie bei den Zahnrädchen im Uhrwerk. Eins greift ins andere - und auf einmal läuft's. Aber gerade diese erste Stimme, dieses Herankommen an die erste Person, erscheint mir oft relativ schwierig.

So!: Ist Ihnen eine Ihrer Figuren beim Schreiben ans Herz gewachsen?

Schenkel: Natürlich entwickelt man immer Sympathien für seine Figuren. Ich mag den Hubert, zum Beispiel. Aber ich sehe ihn wohl realistischer, als ihn seine eigenen Eltern sahen. Er hatte schon seine großen Schwachstellen (lacht). Aber wenn man sich so lange mit jemandem auseinander setzt, dann wächst er einem schon ans Herz. Andere Figuren verblassen schneller, manche bleiben länger.

So!: Der Hubert Täuscher wird lange bleiben?

Schenkel: Ich glaub' schon. Vielleicht auch, weil er doch viele Parallelen in die heutige Zeit hat. Wenn ich die jungen Leute im Alter meiner Kinder anschaue, da gibt es solche Typen ja auch. Verwöhnte Söhnchen, völlig verzogen, denen immer alles hinten reingeschoben wird. Die erwarten auch, dass das immer so weiter geht. Wenn so einer in die falsche Gesellschaft kommt, dann kann es ihm heute genau so ergehen wie meinem Hubert vor über neunzig Jahren. Der war ja eigentlich auch nur ein Aufschneider, ohne jegliche Peilung von der Welt. Er wollte mal das machen, dann mal das. Völlig planlos. Und dann ist er in diese Sache reingeschlittert.

So!: Gibt's noch einen weiteren Liebling in Ihrem Personal?

Schenkel: Ja, das ist der Oberwachtmeister Huther, auch wenn er vollkommen frei erfunden ist. In der Realität existiert diese Figur genauso wenig wie sein Kollege. Tatsächlich war das ein ganzes Team von ermittelnden Beamten, aber das wäre für die Leser viel zu kompliziert geworden. Also habe ich den Huther erfunden, reine Fiktion. Er sollte nur am Anfang kurz auftauchen. Aber dann mochte ich ihn. In seiner ganzen Art, wie er sich reinhängt in den Fall, auch in seiner Grantigkeit. Er war auf einmal da - ungeplant von mir. Und er blieb. Auch meine Nichte, der ich viele Sachen vorab zum Probelesen gebe, hat gleich gesagt: "I moag nen." Der Huther hat positive und negative Seiten, wie ein Mensch eben so ist. Er hat auch so etwas Barock-Bairisches.

So!: Und wie waren Ihre Gefühle für die Clara, die ja - wie damals nicht unüblich - mit 33 schon eine "alte Jungfer" ist, die wohl keinen mehr abkriegen wird?

Schenkel: Die Clara mag ich schon auch, obwohl sie so eine "G'spreizte" ist. Bestimmt keine Einfache, sehr von sich eingenommen, mit ihrem eigenen Dünkel und mit dem Bewusstsein, was sie dem Ruf ihrer Familie schuldig ist. Ich habe zwar keine Ahnung, wie die Echte war, ich jedenfalls habe sie mir so vorgestellt.

So!: Ihr neues Buch hat 240 Seiten, mehr als alle Vorgänger. Haben Sie inzwischen Mut zum dickeren Buch?

Schenkel: Ja. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Kürzer wäre es nicht gegangen. Allerdings auch nicht länger. Zum allerersten Mal war ich, als ich das Buch abgab, an einem Punkt angelangt, an dem ich sagte: Ich wüsste nicht, was ich noch einfügen, verändern könnte. Zum ersten Mal war ich mit allem zufrieden, auch mit dem Raum, den ich den einzelnen Personen gegeben habe. Das gab es bisher noch nie, bei keinem einzigen Buch. Bei "Tannöd" denke ich bis heute, dass noch was fehlt, auch wenn ich immer noch nicht festmachen kann, was. Ähnlich geht es mir bei "Kalteis", das mir übrigens komischerweise viel mehr am Herzen liegt als "Tannöd". "Kalteis" war bisher immer mein Lieblingsbuch.

So!: "Kalteis" war ja schon fertig, bevor der große Erfolg mit "Tannöd" kam?

Schenkel: Ja, genau.

So!: Das war gut, denn Sie hatten es noch ohne den Druck geschrieben, etwas ähnlich Sensationelles nachlegen zu müssen.

Schenkel: Vielleicht ist es deshalb mein Lieblingsbuch, auch wenn ich aus heutiger Sicht denke, man hätte noch mehr rausholen können. Heute würde ich es ein bisschen anders schreiben. Aber das ist eben auch die Entwicklung eines Autors. So soll es ja sein, deswegen schreibe ich ja. Ich möchte mich weiter entwickeln, ich möchte nicht stehen bleiben. Sonst könnte ich gleich aufhören. Aber noch ist dieser Drang da, besser zu werden. Oder eben auch Situationen eleganter zu lösen. Wie bei vielem im Leben muss man einen gewissen Hunger danach verspüren, Dinge besser zu machen. Und: Man lernt mit jeder Seite, die man schreibt, dazu. Hoffe ich zumindest.

So!: Ihr nächstes Buch wird sich auch wieder mit einem historischen Stoff befassen?

Schenkel: Auf jeden Fall. Ich glaube nicht, dass ich derzeit etwas schreiben könnte, das im Jahr 2013 spielt. Nicht, dass mich das nicht interessiert, aber ... (macht eine lange Pause) Nein, es interessiert mich einfach nicht (lacht). Ich bin ja mein erster Leser. Und da möchte ich Bücher schreiben, die mir Spaß machen. Und ein Buch aus dem Jahr 2013 würde mir im Augenblick wohl keinen Spaß machen. 1968 vielleicht, 1970, 1980. Aber heute? Ich glaube nicht.

So!: Das Eintauchen in die Vergangenheit ist Ihre Stärke?

Schenkel: Ja. Das interessiert mich einfach mehr.

So!: Erneut bleibt der Leser mit Fragen zurück, nicht alles wird in "Täuscher" haarklein aufgeklärt. Das mögen Sie, oder?

Schenkel: Ja. Da kommt eben das Element hinzu, dass man so schreibt, wie man's gerne selber lesen würde. Ich liebe nun mal Bücher, die ich am Schluss zumache - und die Geschichte ist eben noch nicht ganz erledigt. Als Leser mag ich wahnsinnig gerne noch ein bisschen nachhängen, noch überlegen, wie das wohl war, wie das wohl weiterging. Als Leser möchte ich mich auch nach der letzten Seite noch weiter beschäftigen mit dem Stoff, nicht zuklappen und ins Regal stellen und fertig. Da muss noch ein Nachhall der Geschichte spürbar sein. Es muss etwas im Gedächtnis bleiben, das einen auch im Nachhinein noch herausfordert. So etwas liebe ich auch bei Filmen. Nur konsumieren und dann ist der Fall erledigt, das interessiert mich nicht. Es muss noch Freiheit bleiben für individuelle Interpretation. Ein Film, ein Buch sollen bewegen, vielleicht sogar ein bisschen was verändern an der eigenen Einstellung.

So!: Nach dem Höhenflug von "Tannöd" mussten Sie bei den nachfolgenden Büchern auch mit schlechten Kritiken umgehen. Wie sehr nehmen Sie sich so etwas zu Herzen?

Schenkel: Ich hasse Kritiken. Gerade am Anfang, wenn ein neues Buch herauskommt, ist es für mich schwierig. Wie jeder Mensch liebe ich es halt, gelobt zu werden, das ist ja ganz klar. So sind wir eben. "Täuscher" hat bis jetzt ja fast ausschließlich positive Kritiken bekommen. Wobei: Wenn zu viel gelobt wird, denke ich mir auch: Was stimmt jetzt da nicht?

So!: Sind Ihnen die Profi-Kritiker wichtiger? Oder der ganz normale Leser?

Schenkel: Beides. Aber ich finde es schon sehr interessant, wenn mich auf der Straße jemand auf das Buch anspricht.

So!: Gibt es einen roten Faden, der sich durch alle Ihre Bücher zieht?

Schenkel: Ich denke, das ist der gesellschaftliche Aspekt. Also, auch dem Umfeld der Täter und der Opfer den Spiegel vorzuhalten. Das ist der rote Faden. Eine einzelne Tat ist immer eingebettet in ein soziales Umfeld, in ein gewisses Milieu, und das ist es, was mich interessiert. Das zieht sich durch alle meine Bücher.

So!: Wie sehr achten Sie auf den Rhythmus des Textes?

Schenkel: Das ist das andere. Denn der zweite rote Faden bei mir ist die Sprache. Für mich ist es unheimlich wichtig, dass der Text in sich stimmig klingt, dass eine bestimmte Sprachmelodie erreicht wird. Dass das alles harmonisch wird. So lange das nicht funktioniert, so lange ich den Eindruck habe, es eckt an, es kantet, es klingt hohl, klingt falsch, so lange bin ich nicht zufrieden. Bei einem Buch ist es für mich - auch als Leser - wichtig, dass die Sprache schön ist, dass man es gern liest. Man kann ruhig experimentieren, aber es muss in sich stimmig sein.

So!: Lesen Sie sich Ihren Text laut vor?

Schenkel: Immer. Das geht gar nicht anders. Nur beim laut Lesen hört man, ob etwas stimmig klingt oder nicht. Ein Text wird mit seinen Schwächen und Stärken nie so deutlich wie beim laut Lesen.

So!: Sie sagen von sich, dass Sie beim Schreiben eine Pedantin sind...

Schenkel: Da gehört das dazu. Wenn mir in einem Satz ein Wort nicht gefällt, kann ich tagelang daran herumbasteln. Und wenn's nicht klappt, werde ich ekelhaft und furchtbar und unerträglich und absolut nervig. Auch wenn man eine ganz bestimmte Stimmung vor sich sieht und das in Worte kleiden will. Das ist oft relativ schwierig. Wenn ich dann feststelle, dass das, was ich da geschrieben habe, nicht ausdrückt, was ich rüberbringen wollte, dann könnte ich da Ewigkeiten lang drüber gehen. Bis es passt. Ja, da bin ich schon pedantisch.

So!: So etwas schlägt dann aufs Privatleben durch? Oder geht das: Büro-Tür zu, das Buch bleibt drin?

Schenkel: Oh nein, leider. So etwas beschäftigt einen dann rund um die Uhr. Wenn man die Stelle wieder liest, dann stört es einen wieder. Bis es gelöst ist.

So!: Und diese Lösung überfällt Sie dann unvermittelt, beim Einkaufen, in der Metzgerei?

Schenkel: So ungefähr. Das ist ganz plötzlich da. Und dann muss ich es auch sofort aufschrieben, die Idee in dem Moment auch wirklich packen. Da muss ich alles andere liegen und stehen lassen, anders geht es nicht.

So!: Also haben Sie immer Papier und Bleistift dabei für solche Fälle?

Schenkel: Ich habe mein i-Pad dabei. Da tippe ich es dann sofort ein. Eine gute Erfindung, finde ich.

So!: Wie hat sich Ihr Leben nach Ihrem großen Bestseller "Tannöd" verändert?

Schenkel: Komplett. Bis zu dem Zeitpunkt war ich ja immer zu Hause. Mutter. Hausfrau. Danach hat sich alles verändert. Manche Phasen waren nicht gut, manche besser. Nicht alles war Zuckerschlecken. Es gab Höhen und Tiefen. Das allein wäre schon mal einen Roman wert. Ich glaube, ich habe in diesen letzten sechs Jahren mehr Hochs und Tiefs und alles Mögliche durchlebt, als in den vierzig Jahren davor. Alles war auf eine extrem kurze Zeitspanne komprimiert. Das war nicht immer einfach.

So!: Aber Sie haben den richtigen Weg beschritten?

Schenkel: Für mich selbst auf jeden Fall. Ich bin mit mir selbst wesentlich mehr im Reinen, als ich es vorher war. Ich habe in dieser Zeit unheimlich viel gelernt. Da gab es absolute Tiefen und totale Höhen, es waren Ausschläge wie bei einem Erdbeben. Das war es auch: ein emotionales Erdbeben. Ich hatte Phasen, da hatte ich das Gefühl, mir zieht es den Boden unter den Füßen weg und ich befinde mich im freien Fall. Aber diese Zeit hat mir unheimlich viel über mich gesagt. Zum Beispiel, dass ich schon ganz schön tough bin. Man erkennt, wozu man fähig ist. Das gibt auch Selbstvertrauen. Das darf man nicht unterschätzen.

So!: Sie haben seit einiger Zeit einen zweiten Wohnsitz in New York?

Schenkel: Ich bin mittlerweile geschieden. Jetzt habe ich einen amerikanischen Lebensgefährten, zu dem ich natürlich immer wieder mal hinfahre. Aber Wohnsitz? Ich würde sagen, das ist hoffnungslos übertrieben. Wohnsitz ist für mich immer noch Deutschland - und wird immer da sein, wo meine Kinder sind, zumindest, so lange sie mich noch brauchen.

So!: Wenn nicht Wohnsitz, dann vielleicht Schauplatz künftiger Romane? Historische Mordfälle gibt es ja wohl in New York auch einige.

Schenkel: Oh ja, das haben Sie Recht. Ja, ich habe tatsächlich ein Projekt, das sozusagen zwischen beiden Kontinenten spielt. Das ist sehr interessant und macht mir großen Spaß, aber daran muss ich noch ganz gewaltig arbeiten.

So!: Eine Auswanderer-Geschichte mit spannendem Kriminalfall?

Schenkel: Also das sage ich Ihnen doch jetzt noch nicht (lacht). Jetzt lassen's mich halt erst einmal schreiben.

So!: Schade! Aber es ist schon ein anderes Leben, wenn Sie in New York sind, als im beschaulichen Regensburger Umland, oder?

Schenkel: Ach, New York, das hört sich immer so großartig an. Aber ich lebe dort ja nicht in Manhattan, sondern außerhalb, in einem Vorort in Westchester County, in einem klitzekleinen Kaff mit 3000 Einwohnern. Dagegen ist Regensburg schon fast großstädtisch, denn in Westchester werden abends um sechs die Gehsteige hochgeklappt (lacht). Das ist sehr, sehr beschaulich, wirklich. Typisch Suburb, spießig bis dorthinaus, so amerikanisch, dass man es sich als Deutscher kaum vorstellen kann. Ich schätze mal, jede Reihenhaus-Siedlung bei uns ist im Vergleich ... na ja ... ausgeflippter. Außerdem: Direkt in der Stadt möchte ich auch gar nicht sein, das wäre mir viel zu anstrengend. Und obendrein schweineteuer. Das könnte ich mir überhaupt nicht leisten.

So!: Sie fühlen sich also wohl dort, vor den Toren von New York?

Schenkel: Ja, ich mag das sehr gern. Es ist wirklich so richtig schön ruhig. Und dort kann ich meinen Rhythmus finden. Ich kann mich hinsetzen und arbeiten, nichts stört. Ich bekomme in drei Wochen drüben mehr zustande als in drei Monaten herüben. In Deutschland habe ich halt drei Kinder und zwei Hunde und alles Mögliche andere. Drüben habe ich nur mein Laptop, ansonsten ist es absolut ruhig, geradezu totlangweilig (lacht). Aber das ist auch so ein Punkt: Ich finde nämlich, dass Kreativität eine gewisse Langeweile braucht, eine gewisse Routine. Wenn zu viel Abwechslung da ist, kann Kreativität meiner Meinung nach nicht entstehen.

So!: Sie sind also auch keine Autorin, die im Café schreibt?

Schenkel: Nein, nicht unbedingt. Ich kann dort zwar Texte überarbeiten, durchlesen, Anmerkungen dazu machen. Das geht. Aber zum wirklichen Schreiben brauche ich eine gewisse Langeweile. Und die habe ich in Westchester. Also mit dem gängigen Bild "New York, da steppt der Bär" hat das überhaupt nichts zu tun.

So!: Fällt es Ihnen leicht, sich in dieser anderen Kultur zurecht zu finden?

Schenkel: Na ja, für mich war es nicht ganz so fremd, weil mein Vater über zwanzig Jahre lang bei den Amerikanern in Bayern gearbeitet hat. Und viele seiner Freunde waren amerikanische Offiziere, die ich dann erlebt habe, als ich Kind war. Von daher ist mir diese Kultur nicht so unvertraut. Außerdem hat der Vater meiner Stiefmutter als junger Mann in New York gelebt, eben zwischen 1920 und 1930. Ein junger Mann aus der bayerischen Provinz, der das Abenteuer suchte und für zehn Jahre nach Amerika ging.

So!: Zu einer Zeit, als da nun wirklich der Bär steppte...

Schenkel: Oh ja! Er hat mir schon manchmal erzählt, was er da drüben so erlebt hat. Und ich fand das toll. Es gibt auch noch einige alte Fotos. Das ist schon manchmal witzig, wenn ich im Central Park spazieren gehe, zwischen den Granitfelsen, und dann die Stelle erkenne, wo er sich vor neunzig Jahren hat fotografieren lassen, im Sonntagsanzug, gemeinsam mit einem Bekannten. Da gehe ich dann so viele Jahre später vorbei und weiß: Bei mir daheim im Fotoalbum gibt es ein Bild von genau dieser Stelle, wo er als junger Bursche stand. Das ist doch toll. Also auch von daher ist der Bezug zwischen mir und New York nicht völlig abwegig.

So!: Das touristische New York, wohin andere in Urlaub fahren, ist Ihnen also gar nicht wichtig? Eher die emotionalen Bindungen?

Schenkel: Ganz genau. Letzte Woche war meine Schwester mit drüben, zum ersten Mal. Da gab es eine Szene, die uns beide sehr berührt hat, auch wenn das für andere vielleicht schwer nachvollziehbar ist. Aber wir hatten eben ein bisschen diese amerikanische Kindheit in Deutschland, kannten auch das Essen, die Getränke. Also habe ich ihr in New York ein Root-Beer gekauft. Dem Namen nach kannte sie das nicht mehr, aber ich bestand darauf: Das probierst Du jetzt! Also macht sie es auf, nimmt einen Schluck - und in dem Moment schießen ihr sofort die Tränen in die Augen. Das ist ja nicht nur das Wiedererkennen des Geschmacks, nein, von einer Sekunde zur anderen steht plötzlich eine ganze Episode deiner Kindheit wieder vor dir. Du spürst das wieder, du fühlst das wieder, es ist alles wieder da. Dieses Getränk war Teil deines kindlichen Alltags, Teil einer wirklich schönen Kindheit. Die Erinnerung war über Jahrzehnte verschüttet, und dann taucht alles mit einem Schlag wieder auf. Das war für meine Schwester und mich wirklich ein sehr emotionaler Moment. Mit diesem einen Schluck hatte man das Gefühl, die Mama, der Papa, alle sind wieder da.

So!: New York ist also für Sie stark mit Erinnerungen, mit Gefühlen verknüpft?

Schenkel: Ja. Gerade in einer Zeit, in der es mir persönlich nicht gut ging, in einer Zeit, wo ich merkte, dass ich an einem Punkt angekommen war, an dem ich mich ... ja ... zu verlieren drohte, da war New York für mich dieser Anker, dieser Schritt zurück in die Kindheit, dieses wieder sehen, riechen, schmecken, was lange, lange Jahre zurückliegt. Das hat mir sehr geholfen, wieder mehr zu mir selbst zu finden. Amerika ist für mich extrem emotional.

So!: Zurück nochmal zu "Tannöd". Das Buch wurde ja nicht nur verfilmt, sondern auch im Theater gespielt. Waren Sie mit der Umsetzung zufrieden?

Schenkel: Ich finde Theater interessanter, weil sich der Stoff mit jeder Inszenierung verändert. Ich habe nicht alle gesehen, aber doch einige. Ich fand die Umsetzung immer wieder toll, auch wenn mir manches Detail hier besser oder dort weniger gut gefallen hat. Es war immer wieder interessant, wie so ein Text umgesetzt wird. Ein bisschen schade finde ich, dass "Kalteis", von dem es ja auch eine Bühnenfassung gibt, fast nie gespielt wird. Ich glaube, da hat sich bisher überhaupt erst ein Theater rangetraut. Sehr schade, denn ich glaube, es hätte fast noch mehr zu bieten als "Tannöd". Gerade in der Theaterfassung ist der "Kalteis"-Text so unheimlich präsent.

So!: Das müssten wir also mal dem Michael Lerchenberg, dem Intendanten der Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel, ans Herz legen, der ja 2010 "Tannöd" dort selbst mit großem Erfolg inszeniert hat? Haben Sie diese Aufführung gesehen?

Schenkel: Leider nicht. Aber ich habe immer wieder gehört, dass es gigantisch gewesen sein muss. So eine große Freilichtbühne wirkt halt auch ganz anders. Das ist eine ganz andere Atmosphäre, das kann man drinnen so nicht erleben. Die wirkliche Landschaft ist ein Bühnenbild, das man einfach nicht nachbauen kann.

So!: Und wie hat Ihnen die Verfilmung gefallen?

Schenkel: Theater ist auf jeden Fall intensiver. Beim "Tannöd"-Film finde ich die Kamera sehr gut, das sind wunderschöne Bilder. Allerdings ist ein bisschen der Spagat versucht worden zwischen Mainstream und dann doch wieder nicht. Da hätte man sich stärker entscheiden müssen. Trotz der tollen Darsteller, der wunderbaren Kameraführung - dem Film merkt man irgendwie an, dass ihm ein bisschen die Richtung gefehlt hat. Aber mich haben schon viele Leser angesprochen, die auch vom Film begeistert waren.

So!: Wie wichtig ist Lesen in ihrem eigenen Leben? Haben Sie Vorbilder?

Schenkel: Lesen ist mir sehr wichtig. Allerdings: Während meiner Schreib-Phasen lese ich nicht. Das hole ich alles hinterher wieder nach. Krimis lese ich überhaupt nicht mehr. Habe ich früher gerne gemacht, aber inzwischen hab" ich es mir abgewöhnt. Das kann ich nicht mehr, da bin ich zu voreingenommen.

So!: Wahrscheinlich schauen Sie dann gar nicht mehr so auf die Handlung, sondern mehr darauf, wie der Autor das macht, oder?

Schenkel: Ja, genau. Man bemerkt so viele Sachen, die mit der Geschichte gar nichts zu tun haben, aber die einem auffallen, oft auch ärgern. Unvoreingenommen Krimis lesen, das geht nicht mehr.

So!: Was lesen Sie dann?

Schenkel: Ach, alles andere, was mir so in die Finger kommt. Zuletzt habe ich mir von Hilary Mantel "Wölfe" aufs i-Pad geladen, ihr Buch über Thomas Cromwell.

So!: Auch was Historisches. Zufall oder nicht?

Schenkel: Nein, kein reiner Zufall. Ich muss Ihnen gestehen: Meine Schwester und ich haben schon immer so eine gewisse Schwäche für Heinrich VIII. und die ganze Epoche. Wir haben schon mehrere Biografien gelesen, keine Ahnung, warum. Vermutlich ist das bei uns genetisch verankert. (lacht)

So!: Immerhin ist Heinrichs Biografie auch ein halber Krimi mit einigen Leichen.

Schenkel: Allerdings. Und es begeistert uns, uns in diese Zeit hineinzuversetzen.

So!: Sie lesen also am i-Pad, nicht im gedruckten Buch?

Schenkel: Lieber habe ich schon das richtige Buch. Und wenn es irgendwie geht, dann kaufe ich mir das auch. Aber da ich ja weiß, dass ich die nächsten Monate relativ viel unterwegs sein werde, nutze ich momentan halt die Vorzüge des i-Pad.

Interview: Andrea Herdegen

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Lesungen von Andrea Maria Schenkel (ausgewählte Termine):

6. November 2013, Lauf bei Nürnberg, Bertleinaula

7. November 2013, Schwabach bei Nürnberg, Alte Synagoge

8. November 2013, Ansbach, Das Loft

12. November 2013: Höchberg bei Würzburg, Bibliothek

13. November 2013: Weikersheim/Tauberfranken, Stadtbücherei

Kurz & knapp

Andrea Maria Schenkel, 1962 in Regensburg geboren, veröffentlicht 2006 ihr Romandebüt "Tannöd". Die literarische Aufarbeitung eines ungeklärten sechsfachen Mordes aus dem Jahr 1922 im oberbayerischen Hinterkaifeck bringt ihr auf Anhieb mehrere renommierte Preise ein und wird weit über eine Million Mal verkauft (die Startauflage lag bei 1000 Stück). Das Buch wird in über zwanzig Sprachen übersetzt, als Theaterstück dramatisiert, fürs Kino verfilmt. Schenkel, bislang Hausfrau und Mutter von drei Kindern, widmet sich nun ganz dem Schreiben. Es entstehen die Romane "Kalteis", "Bunker", "Finsterau" und zuletzt "Täuscher" (Verlag Hoffmann und Campe, 240 Seiten, gebunden, 18,99 Euro). Schenkel lebt heute in Regensburg und in der Nähe von New York.

Lese-Tipp

Als E-Book gibt es eine Kurzgeschichte von Andrea Maria Schenkel, in der man den Ermittler aus "Täuscher", den Landshuter Oberwachtmeister Johann Huther, kennen lernen kann. Das elektronische Büchlein "Treibgut" hat 26 Seiten und kostet, zum Beispiel bei Amazon, 99 Cent.