Erlangen - Die #Metoo-Debatte rückt in diesem Jahr in den Fokus des Erlanger Poetenfests. Das Literaturfestival, das an diesem Donnerstag beginnt, will sich mit den Konsequenzen der Debatte um Macht und sexuellen Missbrauch beschäftigen. Es soll auch um die Frage nach Frauen- und Männerbildern in der heutigen Zeit gehen. Dazu wollen sich feministische Autorinnen wie Antonia Baum oder die Bachmann-Preisträgerin Nora Gomringer in Lesungen und Diskussionsrunden zu Wort melden. Auch die Themen Flucht und Migration, mit denen sich das Poetenfestival bereits in den vergangenen Jahren beschäftigte, stehen wieder auf dem Programm.

Das Poetenfest wird zum 38. Mal veranstaltet und gilt als eines der wichtigsten deutschen Literaturfestivals. Bis zu seinem Ende am Sonntag werden rund 12.000 Besucher erwartet, wie Bodo Birk vom Kulturamt der Stadt Erlangen erklärt.

Autorenporträts und Lesungen widmen sich wieder wichtigen Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Rund 80 Teilnehmer haben sich zu den Veranstaltungen in den Räumlichkeiten rund um das Markgrafenschloss angemeldet. «Hier ist es uns wiederum gelungen, prominente Namen nach Erlangen zu holen», berichtete Birk weiter.

Zugesagt hat demnach etwa Schriftstellerin Terézia Mora ("Alle Tage"), die in diesem Jahr den renommierten Georg-Büchner-Preis erhalten soll. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland. Doch auch Begegnungen mit Erfolgsautoren wie Marcel Beyer, Natascha Wodin, Christoph Ransmayr und Daniel Kehlmann stehen an.