Stockholm - Die Dichterin Tua Forsström nehme von Frostenson den Platz mit der Nummer 18 ein, teilte die Akademie am Dienstag mit. Der schwedische König Carl XVI. Gustaf habe dem am Dienstag zugestimmt.

Forsström wurde 1947 in Finnland geboren und lebt in Helsinki. 1972 hatte sie mit dem Band «En dikt om kärlek och annat» (Ein Gedicht über Liebe und anderes) ihr Debüt gefeiert. Sie zählt nach Angaben der Akademie zu den wichtigsten Dichterinnen Skandinaviens und wurde mehrmals ausgezeichnet. Es wird erwartet, dass Forsström offiziell auf der jährlichen Zusammenkunft der Akademie am 20. Dezember ihr Amt antreten wird.

Katarina Frostenson steht im Zentrum des Skandals um die Akademie. Nach monatelangem Streit war sie Mitte Januar ausgetreten. Nach Angaben der Akademie wurde mit ihr vereinbart, dass sie 12 875 schwedische Kronen (rund 1250 Euro) monatlich als Entschädigung erhält sowie Unterstützung, um weiter in der Wohnung zu leben, die sie von dem Gremium gemietet hat.

Frostenson war seit 1992 Akademiemitglied gewesen, hatte ihre Arbeit aber im Zuge des Streits im April 2018 niedergelegt. Der Skandal innerhalb der Organisation dreht sich um sie und ihren Ehemann Jean-Claude Arnault. Dieser wurde Anfang Dezember von einem Berufungsgericht in Stockholm wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Wie bereits gegen das Urteil der Vorinstanz ging er dagegen in Berufung. Die Akademie wirft den beiden auch vor, die Literaturnobelpreisträger vorab ausgeplaudert und damit gegen ihre Geheimhaltungspflicht verstoßen zu haben. Wegen des Streits war 2018 kein Literaturnobelpreis vergeben worden.