Rosebud", flüstert der Zeitungskönig in Orson Welles' berühmtem Film "Citizen Kane", bevor er einsam in seinem Privatschloss Xanadu stirbt. Das mysteriöse letzte Wort wurde als Titel für ein Magazin übernommen, das im Laufe von zehn Jahren gerade sieben Mal erschienen ist. Um "Andere Welten" und "Retro", um "Blindtext" und "Action", um "Mystery" und "Ideal" ging es in den ersten sechs Bänden; die jüngste Ausgabe nun heißt "very funny" (sehr lustig) und ist, im Taschenbuch-Format, stattliche 600 Seiten dick (Verlag für moderne Kunst Nürnberg, 35 Euro). Auf den Spuren von Dada, Fluxus, Satire und Groteske enthält sie in Text und Bild humoristische Ein- und Ausfälle international renommierter Künstler, Designer, Fotografen, Autoren und Illustratoren. Manches ist alt und schon klassisch, zum Beispiel die Ausmal-Geschichte vom "Mann im grauen Flanell-Anzug", die 1961 in den USA veröffentlicht wurde. Der Held, ein Angestellter, ist die sprichwörtliche graue Maus. Auffallend, weil groß - und allerdings unleserlich -, ist nur seine Unterschrift. Denn Leute mit kleiner Signatur, das weiß er genau, "machen nicht mehr als 100 Dollar die Woche". Die allermeisten Beiträge im Magazin - teils ironisch, teils bissig - sind freilich neueren Datums. In einem Comic wird Freuds Analyse vom "Witz und seiner Beziehung zum Unbewussten" neu aufbereitet; zu lesen sind "pläsierliche Sentenzen", wobei Neurose, Matrose und Arthrose den berühmten, mit dem Gleichklang von "a rose" und "Eros" spielenden Satz "a rose is a rose is a rose" der Dichterin Gertrude Stein illustrieren; und der Nürnberger Kabarettist Matthias Egersdörfer ist mit der Geschichte eines "überraschenden Urlaubs" dabei. Auch Ratschläge ("Some Advice") finden sich in dem spaßigen Kompendium. Einer davon weist Wege, um das Wachstum der Kreativität zu stoppen. Davon, ihm zu folgen, ist allen, die bei "very funny" mitgewirkt haben, jedoch dringend abzuraten.