Der Schriftsteller Jean Paul wird in diesem Jahr, in dem sich sein Geburtstag zum 250. Mal jährte, groß gefeiert. Nicht nur bei uns, in der Region, in der er geboren wurde und aufwuchs; auch im gesamten Bundesgebiet. Das Verdienst, den Dichter deutschlandweit mit vielen Aktionen in aller Munde gebracht zu haben, gebührt nicht zuletzt dem Verein "Jean Paul 2013". Sein stellvertretender Vorsitzender - der Literaturwissenschaftler und Verleger Bernhard Echte aus Wädenswil am Zürichsee - hat dem Autor und seinen Anhängern ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht und zusammen mit der Germanistin Petra Kabus eine umfangreiche, großformatige Bildbiografie herausgegeben.

Das prächtige Buch besticht zunächst durch seine äußerst lebendige, durchaus moderne Gestaltung. Der Grafiker Marc Eichner aus Jean Pauls Geburtsstadt Wunsiedel stellt die über 500 Abbildungen, die die Abschnitte aus dem Leben des Dichters anschaulich dokumentieren, mit ihren Erläuterungen locker zusammen; immer wieder unterbricht er den bildlichen Lebenslauf mit teils doppelseitigen zeitgenössischen Abbildungen von Orten, die für Jean Paul wichtig waren: neben Wunsiedel, Joditz, Schwarzenbach/Saale und Hof auch Coburg, wo 1803 der Sohn Max geboren wurde, sowie Weimar, Bamberg, Heidelberg und natürlich immer wieder Bayreuth, wo er heute vor 188 Jahren starb.

Zwischen die Bild-Dokumente fügen sich zehn Aufsätze von Jean-Paul-Kennern; sie beleuchten im Detail für die Biografie wichtige Themen: etwa "Jean Pauls Hinwendung zum erzählenden Schreiben" von Dr. Monika Meier, "Jean Paul und die Exponenten der Weimarer Klassik" von Dr. Jochen Golz, der über Jean Paul promovierte, oder auch "Jean Paul und die Freunde" des oberfränkischen Bezirksheimatpflegers Professor Dr. Günter Dippold.

Die Bildbiografie weist darüber hinaus einen Schatz auf, auf den andere Veröffentlichungen bisher nicht zurückgegriffen haben: Bernhard Echte und Petra Kabus haben Manuskripte, Handschriften und andere Dokumente in ihr reich ausgestattetes Werk aufgenommen, die sonst sorgfältig verwahrt in der Bibliothek des Hofer Jean-Paul-Gymnasiums ruhen. Die beiden Herausgeber dürften die ersten sein, die diese interessante Quelle zu Jean Paul für ein Buch genutzt haben.

Kerstin Starke

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Bernhard Echte/Petra Kabus (Hg.):

Das Wort und die Freiheit. Bildbiografie. Nimbus-Verlag, 464 Seiten mit 550 Abbildungen, broschiert, 39 Euro.

Erhältlich im Projektbüro Jean Paul 2013 in Bayreuth, Wahnfriedstraße 1, (0921) 50 70 96 63, E-mail: info@jean-paul-2013.de.

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