Zu einer Stellungnahme war der Oberbürgermeister gestern nicht zu erreichen. Er ließ von Pressesprecherin Claudia Hiergeist ausrichten, dass er die Facebook-Kommentare gelöscht habe, weil er befürchtet, dass sich diese falsche Kreise zunutze machen könnten. "Herr Weigel hat Bedenken, dass er damit in die rechte Ecke gedrängt werden könnte. Allerdings, und darauf legt er größten Wert, gehört er da in keinster Weise hin." Weigel kenne natürlich die Flüchtlingsproblematik und nehme sie extrem ernst. Er sehe aber auch die Kosten, die das Land zu tragen habe.
Wie Claudia Hiergeist betont, hat an jenem Abend Weigel als Privatperson den Kommentar veröffentlicht und nicht als Oberbürgermeister und Stadtoberhaupt von Marktredwitz. Damit der Facebook-Post nicht unermessliche und unpassende Diskussionen auslöst, habe er die Einträge umgehend gelöscht.
Der Marktredwitzer Bürger, der Weigel öffentlich via Facebook kritisiert hatte und dessen Beitrag ebenfalls gelöscht worden ist, war darüber zunächst sehr verärgert. Mittlerweile sieht er die Angelegenheit entspannter. "Ich wollte damit den Oberbürgermeister sicherlich nicht schaden. Es kann jeden einmal passieren, dass er etwas unbedacht äußert oder in Facebook veröffentlicht." Er sehe seinen Kommentar als "erzieherische Maßnahme", sagt er. "Aber mit einem persönlichen Gespräch, das natürlich der Öffentlichkeit nichts angehe, ist die Sache dann auch wieder erledigt."