In der Stellungnahme verweisen die BIs auch darauf, dass die E-Mobilität im Szenariorahmen, der der Netzausbauplanung zugrunde liege, nicht richtig berücksichtigt sei. "Durch die zu erwartende regionale Verteilung der Elektro-Autos steht in ganz Bayern in wenigen Jahren flächendeckend genügend Kapazität zur Pufferung von Last- und Produktionsspitzen zur Verfügung. Gemäß dem Netzbetreiber Tennet ist bei entsprechender Speicherkapazität der sogenannte SüdOstLink nicht erforderlich." Es gebe Modelle des Forschungsministeriums, die Batterien von Fahrzeugen für die Netzentlastung berücksichtigen.
Berücksichtigt werden müssten auch Gaskraftwerke, fordern die BIs. In Wunsiedel werde bald ein Gaskraftwerkbau gebaut. Vom Dezember 2018 könne dies den Strombedarf von 40 000 Haushalten decken. In Arzberg solle laut Wirtschaftsministerin Ilse Aigner ein Gaskraftwerk gebaut werden.
Die Leitungsgegner sehen die Verantwortung für den geplanten Bau der Leitungen bei der Politik, da weder die Bundesnetzagentur noch die Netzbetreiber einen Bedarf festgestellt hätten. "Die Verstärkung des Ostbayernrings war als Maßnahme geplant, um Strom aus der Region Grafenrheinfeld nach Ostbayern zu lenken. Allerdings ist Redwitz noch nicht mit der Region Grafenrheinfeld verbunden und wird es voraussichtlich auch nicht werden." Nach dem Bau des Gaskraftwerkes in Wunsiedel und dem geplanten Gaskraftwerk in Arzberg sei auch dieser Lückenschluss und die Verstärkung der vorhandenen Leitung nicht erforderlich.
In Deutschland brauche man diesen Ausbau nicht. "Allerdings scheint es für den europaweiten Stromhandel nötig zu sein." Dieser Ausbau belaste die Bürger. "Wir zahlen diesen unnötigen Ausbau mit steigenden Netzentgelten. Ausländische Energieempfänger entrichten keine Netzentgelte an die Bundesrepublik Deutschland. Es soll nicht der Windstrom aus dem Norden Deutschlands in den Süden Deutschlands fließen, sondern überwiegend Kohlestrom aus den umliegenden Ländern", heißt es in dem Schreiben. Im Netzentwicklungsplan stehe in den Vorbemerkungen, dass der NEP ein wesentlicher Baustein der deutschen Energiewende sei. "Sinnvoll wäre es in die Forschung von Speichermöglichkeiten für die erneuerbaren Energien zu investieren. Eine dezentrale Energieversorgung sollte das Ziel sein."