Fichtelberg Die Winterflagge lockt reichlich Gäste an

Tamara Pohl
Die Skisaison ist in vollem Gange. Am Wochenende hat auch der Kornberglift seinen Betrieb aufgenommen. Foto: Uwe von Dorn

Seit einer Woche weht das Zeichen am Nürnberger Hauptbahnhof, dass im Fichtelgebirge Schnee liegt. Das nutzen viele aus.

 
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Fichtelberg - Andreas Munder ist zufrieden. Der Geschäftsführer der "Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf" hat ein gutes Wochenende hinter sich. Wie berichtet, hat am Freitag die Skisaison am Ochsenkopf und Kornberg begonnen. Das haben auch Wintersportler von weiter her genutzt; aus Nürnberg etwa. "Das ist eins unserer Haupteinzugsgebiete", sagt Andreas Munder.

Heute vor einer Woche haben er, der Bischofsgrüner Bürgermeister Stephan Unglaub, der Mehlmeiseler Bürgermeister Franz Tauber, der zweite Nürnberger Bürgermeister Christian Vogel und das Nürnberger Christkind die Winterflagge am Hauptbahnhof der Metropolregion gehisst. Schon 1908 fuhren die "Skizüge" von hier aus ins Fichtelgebirge, seither gab es den Flaggen-Brauch, der vor acht Jahren wiederbelebt wurde.

Die Anreise mit der Bahn ist für Menschen aus dem Nürnberger Land attraktiv. Der Landkreis Bayreuth hat sich dem Verkehrsverbund Großraum Nürnberg angeschlossen; mit seiner VGN-Karte kann der Gast zum Beispiel vom Bayreuther Bahnhof mit dem Bus nach Mehlmeisel fahren.

Schneller da wären die Hofer, an deren Bahnhof seit Kurzem auch eine Winterflagge weht - aus gutem Grund: Der Landkreis Hof ist für den Kornberg-Lift zuständig. Und zwischen den Skizentren am Kornberg und am Ochsenkopf gibt es eine Kooperation, erklärt Andreas Munder: die Verbundliftkarte.

Dass die Hofer wegen der kurzen Distanz lieber zum Kornberg kommen, sei klar. "Aber wenn dort weniger Schnee liegt, weichen sie auch auf den Ochsenkopf aus." Seit vier Jahren gibt es die Verbundliftkarte, mit der Wintersportler die beiden Ochsenkopf-Seilbahnen und Anfängerlifte, die Klausenlifte in Mehlmeisel, die Skischaukel Geiersberg-Hempelsberg in Oberwarmensteinach, den Gehrenlift in Bischofsgrün, den Bleaml-Alm-Lift in Neubau, den Tannenberglift in Immenreuth sowie das Skizentrum Großer Kornberg nutzen können. Ein Angebot, dass immer besser ankomme: "Im Moment verkaufen wir die Saisonkarten im hohen zweistelligen Bereich, wir peilen die Dreistelligkeit an, aber es dauert eine Zeit, bis sich das Angebot bei den Sportlern herumspricht." Dazu komme, dass viele ihre Skipässe eben an einem der Lifte für diesen einen Bereich kaufen, statt das Kombiticket für alle 13 Lifte.

Viele Besucher sind auch Tagesgäste. "Die kommen aus einem Radius von etwa hundert Kilometern zu uns", weiß Andreas Munder. Die Anreise lohne sich auch, weil viele Strecken abends beleuchtet sind.

Das Publikum an den Pisten und auf den Loipen des Fichtelgebirges ist bunt gemischt. "Wir haben etwa zehn Kilometer alpine Hänge, das ist besonders für Anfänger und Wiedereinsteiger interessant. Zumal wir am Ochsenkopf die beiden größten Skischulen Nordbayerns haben." Besonders guten Anklang fänden auch die Loipen: Langläufern stehen rund um den Ochsenkopf etwa hundert Kilometer Strecke zur Verfügung, dazu kommen die Routen um Kornberg, Waldstein und Kösseine. "Auch das Schneeschuhwandern, das der Fichtelgebirgsverein anbietet, kommt gut an." Immer beliebter wird das Tourengehen: Man läuft auf den Skiern einen Berg hinauf und saust ihn dann wieder hinunter. "Im Januar beginnen wieder die Skitourengeher-Stammtische am Asenturm; da treffen sich jeden Mittwoch schon mal 200 Leute", freut sich Andreas Munder.

Zurück zum vergangenen Auftaktwochenende. Das sei "traumhaft schön" gewesen, schwärmt Andreas Munder. "Alle Lifte liefen, alle Langlauf-Parkplätze waren gut gefüllt, die Stimmung am Rodelhang an der Bleaml-Alm war super. Das war ein rundum gelungenes Wochenende. Jetzt hoffen wir, dass die Temperaturen so bleiben und damit auch der Schnee." Denn für 25. und 26. Dezember erwartet Andreas Munder einen Ansturm. "Während der Winterferien kommen immer viele Gäste zu uns, die meisten bleiben bis 2. Januar, weil dann in vielen Bundesländern die Schule schon wieder beginnt." In Berlin zum Beispiel, von wo sich alljährlich Fichtelgebirgs-Fans Richtung Süden aufmachen.

Dort weilt zum Zeitpunkt des Gesprächs übrigens auch Andreas Munder. Die Tourismuszentrale Fichtelgebirge stellt nämlich traditionell beim Spandauer Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt die Vorzüge des Mittelgebirges heraus; Andreas Munder unterstützt die Kollegen gerne dabei, Werbung für die Möglichkeiten der Heimat zu machen. Übrigens im Glanz der Lichter eines Weihnachtsbaums, der ebenfalls aus dem Fichtelgebirge kommt.

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