Schönwald Radweg wird ein Stück Lebensqualität

Herbert Scharf
Freuen sich auf den künftigen Radweg (von links): Planer Albert Vollath, Landtagsabgeordneter Martin Schöffel, der Landrat Oliver Bär, Hof, Bürgermeister Michael Abraham, Rehau, Bürgermeister Klaus Jaschke, Schönwald, Stadtrat Michael Rehwagen und Landrat Dr. Karl Döhler, Wunsiedel. Foto: Herbert Scharf

Die Strecke am Perlenbach entlang soll Oberkotzau, Rehau, Schönwald und Selb verbinden. Mittel für den ersten Bauabschnitt sind zugesagt. Baubeginn ist im Frühjahr 2019.

 
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Schönwald - Noch gibt es ihn nur auf dem Reißbrett. 2019 aber soll mit dem Bau des Perlenbach-Radweges begonnen werden. Die Mittelzusage für den ersten Bauabschnitt ist bereits im Landratsamt Wunsiedel eingetroffen. Der neue Radweg soll ein weiterer - bedeutender - Mosaikstein im Radwegenetz der Region und eine Attraktion für Radfahrer werden. Nach seiner Fertigstellung soll er über 27 Kilometer Selb mit Schönwald, Oberkotzau und Rehau über die Landkreisgrenze hinweg verbinden. Aber nicht nur das: Die neue Verbindung schafft auch ein Netzwerk zum Saale-Radweg bei Oberkotzau, zum Radweg "Grünes Dach" an der Landesgrenze und zum grenzüberschreitenden Brückenradweg bei Asch. Die Kosten werden auf mehr als drei Millionen Euro geschätzt.

27 Kilometer lang

Der neue Radweg am Perlenbach von Selb bis Rehau wird fast 27 Kilometer lang und kostet rund drei Millionen Euro. Baubeginn ist im kommenden Frühjahr. Er verbindet nicht nur die Kommunen Selb, Schönwald, Oberkotzau und Selb, sondern schließt auch die Lücke zum Saale-Radweg, zum Radweg "Grünes Dach" an der Landesgrenze sowie zum grenzüberschreitenden Brückenradweg.

Zur Vorstellung des Projekts trafen sich an der Landkreisgrenze bei Schönwald am Perlenbach die beiden Landräte Dr. Karl Döhler und Dr. Oliver Bär, Landtagsabgeordneter Martin Schöffel, die beiden Bürgermeister Michael Abraham, Rehau, und Klaus Jaschke, Schönwald, der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Rehwagen, Schönwald, mit dem Planer Albert Vollath vom Büro Wolf und Zwick. "Das ist ein Grund zum Feiern," freute sich Döhler bei der Begrüßung. Da in diesen Tagen die Zuschusszusage der Regierung von Oberfranken im Landratsamt eingetroffen sei, stehe der Bau nun unmittelbar bevor. Das Millionenprojekt, ein weiterer großer Schritt zur Radwegregion, steht bereits auf dem Plan.

Der Planer Albert Vollath erläuterte dann den Streckenverlauf am Perlenbach, an der Bahnstrecke und an der Staatsstraße entlang. Der große Vorteil der Strecke sei: Sie verläuft ohne große Steigungen entlang des Perlenbaches, einem Fließgewässer mit der dichtesten Population der Flussperlmuschel.

Es handelt sich um ein gemeinsames Projekt der Landkreise Wunsiedel und Hof. 14,8 Kilometer verlaufen auf dem Gebiet des Hofer, 12,5 Kilometer auf dem des Wunsiedler Landkreises. Bestehende Radwege werden mit eingebaut.

Der Planer freut sich, dass für die Streckenführung einige Bauten aus der Vergangenheit genutzt werden können. So werde eine Brücke bei Schönwald mit einbezogen, ebenso ein Brückenlager für die Überquerung der Bahn, was die Kosten gegenüber einem völligen Neubau in Grenzen halte.

Den Planungen gingen umfangreiche Bodenuntersuchungen voraus. Immerhin führe der Radweg, sagte Vollath, der übrigens nicht nur Radfahrern, sondern auch Wanderern offensteht, durch sensibles Naturschutzgebiet: den Naturpark Fichtelgebirge, ein Natur- und Landschaftsschutzgebiet sowie geschützte FFH-Gebiete. Gesperrt bleibe der Weg für landwirtschaftliche Fahrzeuge.

Baubeginn soll im Frühjahr 2019 sein. Dann, betonte der Fachmann, solle es so schnell wie möglich an die komplette Verbindung gehen. Zunächst werde bei Schönwald ein 4,85 Kilometer langes Teilstück in Angriff genommen. Weitere Teilstücke bei Selb (7,68 Kilometer), bei Oberkotzau (2,60 Kilometer) und 11,58 Kilometer bei Rehau sollen zügig folgen.

Die gute Nachricht für Radfahrer lautet: Die Strecke wird nicht nur ohne größere Steigerungen gebaut, sondern auch auf einer Breite von 3,50 Meter durchgehend asphaltiert. Teils verläuft sie entlang der Staatsstraße 2454, teils auch so nahe am Perlenbach, dass das Gewässer mit einer Spundwand zum Weg hin gesichert werden muss. Einmal muss die Bahnlinie und einmal die A 93 durch bestehende Unterführungen gequert werden. Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär sprach in Bezug auf den Radweg von einer Herzensangelegenheit. Der Landkreis Hof habe in Sachen Radwegenetz Nachholbedarf, räumte er ein. Deshalb sei er dem Landkreis Wunsiedel mit seiner großen Erfahrung in Sachen Radwege dankbar für die Unterstützung bei der Planung. Er nannte es eine echte Gemeinschaftsaufgabe. Bär betonte: "Radwege sind auch ein Stück Lebensqualität."

Der Schönwalder Bürgermeister Klaus Jaschke freut sich über die neue Attraktion für Einheimische und Touristen. "Das wird eine gute Geschichte für die ganze Region," betonte er. Rehaus Oberbürgermeister Michael Abraham wies darauf hin, dass der Weg an den Bahnhöfen der beteiligten Kommunen vorbeiführe. Damit könne er auch in einzelnen Etappen befahren werden. Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (CSU) verwies auf die Bedeutung des Weges für den Tourismus. Immerhin lägen an der Strecke auch einige Museen.

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