Bürgermeister Stefan Göcking fällt ein Stein vom Herzen, dass Arzberg ab morgen nicht mehr vom Verkehr erdrückt wird. "Das waren schon vier harte Wochen", sagt er. "Gott sei Dank ist nichts passiert." Nun müssten so schnell wie möglich Schäden behoben werden. Göcking denkt da zum Beispiel an die Einmündung der Schachtstraße in die Egerstraße bei der Stadthalle Turnerheim. Dort war erst wenige Tage, bevor die B 303 gesperrt wurde, der Belag erneuert worden. Denn durch den starken Regen am Fronleichnamstag war an dieser Stelle die Straße unterspült worden und der Asphalt aufgebrochen. Jetzt habe sich ein Teil der Straße abgesenkt. "Wir müssen sehen, was die Ursache ist", sagt der Bürgermeister.
Das größte Problem sieht er in der Egerstraße bergab auf der rechten Fahrspur. "Das muss repariert werden und ist vorrangig." Allerdings sei die Egerstraße auch ein grundsätzliches Problem. "Da wird richtig was auf uns zukommen." Auch im oberen Teil der Waldsassener Straße sei der Belag stark in Mitleidenschaft gezogen, berichtet der Bürgermeister. "Es ist halt so: Was schon schlecht war, ist durch den starken Verkehr nicht besser geworden." Das gelte auch für den Bereich im Stadtzentrum an der Kreuzung Marktredwitzer-, Thiersheimer- und Wilhelmstraße. "Das war schlecht, ist schlecht und ist jetzt noch schlechter."
Insgesamt sieht der Bürgermeister die Situation aber entspannt. "Wir haben die vier Wochen gut über die Bühne gebracht", ist er überzeugt. Die Aufregung habe sich nach der ersten Woche wieder gelegt. "Und jetzt freuen wir uns, wenn alles wieder in geregelten Bahnen läuft. Und man hat erkannt, wie schön es ist, wenn der Verkehr nicht durch die Stadt geleitet wird."
Was ihn umtreibe, so der Bürgermeister, sei die Aussicht, dass die Bundesstraße womöglich jahrelang gesperrt werde, falls bei Arzberg eine Autobahn gebaut werden sollte. "Das hätte Auswirkungen, die Arzberg nicht aushält", befürchtet Stefan Göcking. Und er fragt sich, was mit der Flitterbachtal-Brücke bei einem Autobahnbau würde. "Wird eine zweite Brücke gebaut mitten durch die Stadt? Oder bleibt es bei der einen, die dann für die Autobahn ein unfallträchtiger Flaschenhals wäre?" Als Rechtfertigung für einen Autobahnbau sieht der Bürgermeister jedenfalls die Auswirkungen der vierwöchigen Sperrung der B 303 nicht.