Arzberg/Schirnding Ab Samstag ist das Gedränge vorbei

Christl Schemm
B 303 Foto: Florian Miedl

Anlieger und Autofahrer können sich freuen: Das Staatliche Bauamt gibt die B 303 bei Arzberg nach vier Wochen Sperrung wieder frei. Auch der Bürgermeister atmet auf.

 
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Arzberg/Schirnding - Die Auto- und Lastwagenfahrer, aber besonders die Menschen in Arzberg und Schirnding können aufatmen. Am Samstag ist es vorbei mit dem Gedränge von dicken Brummis und Pkw, die sich auf dem Weg von oder zur Grenze nach Tschechien durch die engen innerörtlichen Straßen quälen müssen. Zwischenzeitlich hatte dies auch zu einem ordentlichen Chaos wegen falsch aufgestellter Umleitungsschilder in Dietersgrün geführt (die Frankenpost berichtete).

So wie angekündigt, wird die Firma Markgraf aus Bayreuth pünktlich nach vier Wochen mit den Sanierungsarbeiten an der B 303 bei Arzberg fertig. Wie Siegfried Beck, Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamts Bayreuth, auf Anfrage der Frankenpost bestätigt, wird die Bundesstraße am Samstag wieder frei gegeben.

Ab den Mittagsstunden kann der Verkehr laut Beck wieder normal fließen. Bis dahin würden am Freitag und am Samstagvormittag noch einige Restarbeiten erledigt und die Fahrbahn gesäubert. Auf einer Länge von fast fünf Kilometern ist die Bundesstraße bei Arzberg in den vergangenen vier Wochen saniert worden, wie der Behörden-Chef erläutert. Wo die Fahrbahn durchgebrochen gewesen sei, sei diese geöffnet und mit sogenannten Kleinflächensanierungen repariert worden. Auf voller Länge und Breite habe die Baufirma zunächst eine Binder- und dann eine lärmmindernde Deckschicht aufgetragen. Auch die Anschlussstellen seien erneuert worden. "Deswegen haben die Arbeiten auch so lange gedauert. Denn wenn wir schon mal sanieren, dann machen wir das gleich mit", sagt Siegfried Beck.

Die Umleitungen werden nach seinen Worten ebenfalls ab Samstag alle wieder aufgehoben. Dafür, dass sich sowohl die Verkehrsteilnehmer als auch die Anwohner über die Sperrung und die Umleitungen geärgert haben, hat der Leiter des Staatlichen Bauamts Verständnis. "Das war eine Nervenprobe für die Anlieger", sagt er. "Aber da sieht man auch mal, dass der Verkehr auf der B 303 schon erheblich ist." Mit verkehrsrechtlichen Anordnungen oder auch Ampeln habe die Behörde versucht, das Geschehen zu entspannen. Und die Firma Markgraf habe sehr "sportlich" gearbeitet. "Sie hat nicht länger gebraucht als geplant. Der Zeitplan wird komplett eingehalten." Dies sei nicht selbstverständlich, denn die Baufirmen seien derzeit sehr ausgebucht.

In den nächsten Tagen wird Beck zufolge geprüft, ob und wo Schäden an den offiziellen Umleitungsstrecken entstanden sind. "Das wird dokumentiert, und dann werden wir Abhilfe schaffen", verspricht der Amts-Chef. Schließlich seien die Straßen und auch Engstellen wie in der Arzberger Egerstraße oder am Bahnviadukt in Schirnding stark vom Verkehr beansprucht gewesen.

Bürgermeister Stefan Göcking fällt ein Stein vom Herzen, dass Arzberg ab morgen nicht mehr vom Verkehr erdrückt wird. "Das waren schon vier harte Wochen", sagt er. "Gott sei Dank ist nichts passiert." Nun müssten so schnell wie möglich Schäden behoben werden. Göcking denkt da zum Beispiel an die Einmündung der Schachtstraße in die Egerstraße bei der Stadthalle Turnerheim. Dort war erst wenige Tage, bevor die B 303 gesperrt wurde, der Belag erneuert worden. Denn durch den starken Regen am Fronleichnamstag war an dieser Stelle die Straße unterspült worden und der Asphalt aufgebrochen. Jetzt habe sich ein Teil der Straße abgesenkt. "Wir müssen sehen, was die Ursache ist", sagt der Bürgermeister.

Das größte Problem sieht er in der Egerstraße bergab auf der rechten Fahrspur. "Das muss repariert werden und ist vorrangig." Allerdings sei die Egerstraße auch ein grundsätzliches Problem. "Da wird richtig was auf uns zukommen." Auch im oberen Teil der Waldsassener Straße sei der Belag stark in Mitleidenschaft gezogen, berichtet der Bürgermeister. "Es ist halt so: Was schon schlecht war, ist durch den starken Verkehr nicht besser geworden." Das gelte auch für den Bereich im Stadtzentrum an der Kreuzung Marktredwitzer-, Thiersheimer- und Wilhelmstraße. "Das war schlecht, ist schlecht und ist jetzt noch schlechter."

Insgesamt sieht der Bürgermeister die Situation aber entspannt. "Wir haben die vier Wochen gut über die Bühne gebracht", ist er überzeugt. Die Aufregung habe sich nach der ersten Woche wieder gelegt. "Und jetzt freuen wir uns, wenn alles wieder in geregelten Bahnen läuft. Und man hat erkannt, wie schön es ist, wenn der Verkehr nicht durch die Stadt geleitet wird."

Was ihn umtreibe, so der Bürgermeister, sei die Aussicht, dass die Bundesstraße womöglich jahrelang gesperrt werde, falls bei Arzberg eine Autobahn gebaut werden sollte. "Das hätte Auswirkungen, die Arzberg nicht aushält", befürchtet Stefan Göcking. Und er fragt sich, was mit der Flitterbachtal-Brücke bei einem Autobahnbau würde. "Wird eine zweite Brücke gebaut mitten durch die Stadt? Oder bleibt es bei der einen, die dann für die Autobahn ein unfallträchtiger Flaschenhals wäre?" Als Rechtfertigung für einen Autobahnbau sieht der Bürgermeister jedenfalls die Auswirkungen der vierwöchigen Sperrung der B 303 nicht.

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