Genauso sieht es Ferdinand Reb, Leiter der Tourismuszentrale Fichtelgebirge in Fichtelberg. "Ja, die Menschen in der Region sind wieder zuversichtlicher. Und das wirkt sich auf Unternehmen, Gäste und Heimkehrer aus." Über die Erwähnung des Fichtelgebirges als eines der Top-Ziele im Magazin "Stern" freut sich Reb besonders. Noch im vergangenen Jahr hat die Redaktion in Hamburg das Gebiet zwischen Bayreuth und Schirnding ignoriert. In der neuerlichen Liste der Top-50-Ziele, deren Besuch besonders lohnt, steht exemplarisch für das Fichtelgebirge das Wintersport-Areal in Bischofsgrün.
"Jeder Beitrag bringt etwas, auch wenn sich keine Kausalität zwischen einem Artikel und steigenden Besucherzahlen feststellen lässt. Aber dass es langfristige Effekte gibt, ist unbestritten", sagt Reb. Um das deutschlandweit noch vor zehn, 20 Jahren weitgehend vergessene Fichtelgebirge voranzubringen, seien viele Marketing-Anstrengungen notwendig gewesen. "Aus welchen Gründen auch immer die Werbung vor 20 Jahren so stark reduziert worden ist, die Auswirkungen waren gewaltig. Seit einigen Jahren drehen wir das Rad herum - und tatsächlich steigen die Besucherzahlen wieder." Wichtig sei eine positive Stimmung im gesamten Fichtelgebirge. Dazu trügen Projekte wie "Freiraum für Macher" ebenso bei wie das Siebenquell-Gesundzeitresort oder eben Artikel in reichweitenstarken überregionalen Magazinen.
Als netten Zufall wertet es Reb, dass der "Stern" seinen Beitrag über das Fichtelgebirge als Nummer zwei von 50 platziert hat. "Bei den Top-Zielen handelt es sich zwar um kein Ranking, aber die Nummer zwei suggeriert oberflächlichen Lesern wahrscheinlich, dass wir ganz oben stehen."
Die Kriterien für die Listung des Fichtelgebirges als "Top-Ziel" sind nicht klar und wohl tatsächlich eher subjektiv. "Wir haben die Ochsenkopf-Region nicht lanciert. Aber ich weiß, dass einige "Stern"-Redakteure und freie Journalisten, die für mehrere Magazine schreiben, ihren Urlaub mit der Familie gerne im Fichtelgebirge verbringen."
Neulich seien mehrere Bild-Journalisten bei ihm gewesen und hätten nach winterlichen Motiven gefragt, berichtet Reb. "Gut möglich, dass sie Bildmaterial für den ,Stern’ geliefert haben." Bei ihren Recherchen für das ideale Wintersport-Motiv ist den Fotografen allerdings ein Lapsus passiert: Das Motiv mit der Seilbahn und dem weiten Blick auf eine winterliche Landschaft zeigt nicht die Nord-Abfahrt in Richtung Bischofsgrün, wie es im Bildtext heißt, sondern die Süd-Abfahrt nach Fleckl. Fleckl wiederum ist ein Ortsteil von Warmensteinach.