Selb Ein Glaspalast entsteht

Das neue Einkaufsparadies in der ehemaligen Heinrich-Fabrik nimmt Formen an. Investor Patrick Müller ist zufrieden und plant die nächsten Schritte.

 
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Selb - In der großen Ofenhalle geht es zu wie in einem Ameisenhaufen. Und der Anblick ist beeindruckend. In der nach dem Umbau sehr lichten Halle, deren Dimensionen sich erst jetzt richtig offenbaren, tragen Handwerker Rohre, Glasscheiben und Werkzeuge durch den großen Mittelgang, in den einzelnen Shops wird gesägt, gebohrt, geschweißt, werden Schrauben festgedreht und Armaturen befestigt. Es riecht nach Betonstaub, ein bisschen nach Öl und heißem Schweißbrenner. Dazu fährt eine Hebebühne mit lautem Piepsen in die Höhe. Mittendrin klingeln Handys, werden Termine abgesprochen, Material angefordert.

Draußen rollen Sattelschlepper von der Heinestraße in den großen Hof und rangieren dann vorsichtig hinter die Ofenhalle. Kleinere Transporter kurven durch den schmalen Durchgang, Männer laden große Packen ab, nehmen leere Verpackungen wieder mit.

Vom Durchgang aus kann man in den Keller unter der Ofenhalle schauen, wo ebenfalls Handwerker am ackern sind. Sie ziehen Leitungen an der Kellerdecke entlang, die ein paar Dutzend Meter weiter wieder in den Läden auftauchen.

"Ja, es geht voran", sagt dann auch Investor Patrick Müller. "Alles ist gut, alles ist am Laufen." Den Baufortschritt hatte der Geschäftsführer der Firma Munitor am vergangenen Freitag bereits den Fraktionsvorsitzenden des Selber Stadtrates gezeigt. Und die waren offensichtlich begeistert. "Phantastisch", postete Dr. Klaus von Stetten, Sprecher der Aktiven Bürger, der die Halle zusammen mit Stadträtin Anneliese Schade besichtigte. Und auch Walter Wejmelka von der SPD befand: "Das Projekt beginnt, Formen anzunehmen." Und der CSU-Ortsverband Selb postet: "CSU und Freie Wähler Selb stehen hinter dem Vorhaben der Munitor-Gruppe und wir werden den weiteren Weg im Stadtrat unterstützend begleiten."

17 Shops werden im Moment eingebaut. Allerdings können sich nach Aussage von Patrick Müller immer noch kleinere Verschiebungen ergeben, etwa wenn zwei Läden zu einem zusammengelegt werden. Mit Namen und Marken ist der Investor noch zurückhaltend, nur so viel: Die Chocolatiers von Lindt werden dabei sein und auch der Spielehersteller Ravensburger, ebenso die Haushaltswarenkette "Home & Cook", die auch im Designer Outlet Salzburg vertreten ist. "Bis auf einen oder zwei Shops sind alle vermietet", ist Müller zufrieden. Einen großen Teil der Läden belegen die Firmen, die bereits im Factory In vertreten sind.

Einer der sich schon auf die Eröffnung freut ist Andreas Steidl. Sein Wein- und Spezialitätengeschäft "Factoria" wird in den kommenden Wochen in die große Ofenhalle umziehen. "Wir sind gespannt und freuen uns. Es ist eine tolle Chance, hier mitzumachen", sagt Steidl, der sein Geschäft seit mittlerweile 17 Jahren betreibt.

Der Bau der Läden und der Umzug dauert noch seine Zeit. Deswegen wird die Eröffnung nach dem jetzigen Stand der Dinge "um Anfang April stattfinden", sagt Patrick Müller. Größere Probleme beim Bau habe es nicht gegeben, sagt Müller. Das sei aber auch kein Wunder: "Wir haben tolle Handwerker vor Ort, die meisten übrigens aus der Region. Und die machen einen guten Job." Übrigens Jobs: Wie Müller sagt, sind seine Partner weiterhin auf der Suche nach Mitarbeitern.

Sobald die Ofenhalle fertig und bezogen ist, soll es natürlich weiter gehen. Dann sollen die Gebäude an der Straße abgerissen werden und an ihrer Stelle neue Gebäude entstehen, in die dann wiederum neue Läden einziehen sollen. "Wir sind gerade bei den Endverhandlungen mit Firmen für den Abbruch und den Neubau", sagt Müller. Und dieser Neubau soll dann in einem weiteren Jahr seine Pforten öffnen.

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