Frank Müller, Ordnungsamts- und Verwaltungsleiter der Stadt Wunsiedel, hält wenig von der Aktion. "Da fehlt mir jedes Verständnis. Gehwegparken ist kein unbekanntes Problem, im Gegenteil, das wird immer häufiger. Daher lassen wir in Wunsiedel alle aufschreiben. Leider hört man nicht, dass die Polizei die Verstöße ahndet - im Gegensatz zur Kommunalen Verkehrsüberwachung."
Ganz so drastisch beurteilt Wolfgang Doleschal die Situation nicht. "Ich bin mir sicher, dass viele Autofahrer sogar in guter Absicht auf dem Gehweg parken, da sie den Verkehrsfluss nicht behindern wollen. Deshalb ist es sinnvoll, die Gehwegparker zunächst auf ihr falsches Verhalten hinzuweisen und erst nach einiger Zeit dieses dann auch zu ahnden. Das ist ein Gebot der Fairness."
Noch gibt es die Gelben Karten nicht, auch wenn schon ein Entwurf vorliegt. Wann sie zum Einsatz kommen, steht ebenfalls nicht fest. Wenn es nach Wolfgang Doleschal gehen würde, sollte die Aktion möglichst bald beginnen.
Dieser Meinung ist auch Kreis-Seniorenbeauftragter Konrad Scharnagl. "Es darf nicht sein, dass ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen auf dem Gehweg nicht mehr durchkommen."
Das Parken auf dem Gehweg ist übrigens auch im Bußgeldkatalog geregelt. Folgende Bußgelder werden erteilt: Wer verbotswidrig auf dem Gehweg parkt, muss 20 Euro zahlen, wer dann noch Fußgänger behindert, indem er zu weit auf dem Weg steht, ist mit 30 Euro dabei. Teuer wird es auch, wenn jemand länger als eine Stunde auf dem Gehweg steht. Auf dem Knöllchen steht dann der Betrag von 30 Euro. Noch einmal fünf Euro mehr kostet es, wenn der Langzeit-Parker zusätzlich andere behindert.