"Allein die Unfallstelle zu erreichen, ist kompliziert", erklärt Häfner. Rund 800 Meter ist die nächste Straße entfernt, der Einstieg in den Berg liegt im Wald, und man muss über einen Steilhang und dann nochmal 100 Meter in den Berg, erst dann hat man den 40 Meter tiefen Schacht erreicht", beschreibt er die Situation vor Ort.
Aber das größte Problem ist das Gestein: "Schiefer ist scharfkantig, brüchig und instabil." Das bedeute, man könne nicht einfach Schrauben in das Gestein setzten und Sicherungen befestigen. "Die Gefahr ist groß, dass alles ausbricht, und es könnte sogar die Höhlendecke einstürzen", erklärt der Mann aus dem Fichtelgebirge die komplizierte Lage. Das heißt mit Spezialaufbauten mittels Holzbalken und anderen speziellen Gerätschaften mussten die Retter eine Konstruktion schaffen, die das Hochziehen des Verletzten gefahrlos möglich macht. "Ein Arzt konnte aber schon vorher abgeseilt werden und den Mann versorgen", erklärt Häfner den weiteren Verlauf der Rettung.
Gegen sechs Uhr morgens war es dann endlich geschafft. Die Retter konnten den Verunglückten aus dem Stollen befreien. "Die Aufräumarbeiten dauerten aber dann noch einige Zeit, denn es musste ja alles wieder rückgebaut werden", beschreibt der Bischofsgrüner. Er kann im Nachhinein nur den Kopf schütteln. "Wer in so einen Stollen einsteigt, der bringt sich und auch die Retter in große Gefahr."