"Wir wollen zeigen, dass die Menschen früher schon an einem Kratzer an der Hand verrecken konnten", erklärt Fuchs das diesjährige Motto "Dunkle Zeiten". Deshalb gibt es neben dem Festzug, der sich am Freitag um 11.30 Uhr auf dem Burgermühlweiherplatz gen Festgelände in Bewegung setzt, auch einen Pestzug. Ausgemergelte und von verschiedenen Krankheiten gezeichnete "Aussätzige" folgen dann den prachtvoll gekleideten Rittern, Burgfräuleins und Würdenträgern. Für möglichst schaurige Effekte wie eitrige Pestbeulen, verunstaltende Ausschläge und offene Wunden sorgen die Experten aus der Maske der Luisenburg-Festspiele. Der unheimliche Pestzug sucht den Berg und das feiernde Volk dann auch am Samstag nach Einbruch der Dunkelheit heim - dann allerdings im Schlepptau der "Grölldeifl", der gruseligen Raunachtgestalten aus Konnersreuth.
Für mediävale Töne sorgen an allen Tagen verschiedene Musikgruppen auf diversen Bühnen. Neben alten Bekannten sind auch neue Klänge zu hören. Viele Teilnehmer sind auch hier von Anfang an dabei. "Wer einmal hier war, möchte mit aller Macht wiederkommen", weiß der Organisator. Neu ist ein "Allstarkonzert" mit Barden aus den verschiedenen Bands. "Es wird gar nicht so einfach, die verschiedenen Stile zusammenzubringen", prophezeit Fuchs.
Start ist bereits am Donnerstag um 14 Uhr mit einem "Gauklertag". Involviert sind auch hier Mitglieder aus dem Ensemble der Luisenburg-Festspiele. Schlachtenlärm, die Schreie einer brennenden Hexe, Gaukler, Narren, Geschichtenerzähler, Spießgesellen und fahrendes Volk werden den Wunsiedler Hausberg vier Tage lang in ein Zeitalter zurückversetzen, über das in der Moderne gar nicht so viel bekannt ist. "Was wir über das Mittelalter zu wissen glauben, ist vielen nur aus Hollywood-Produktionen bekannt", erklärt Fuchs. Ganz so ernst dürfe man das Spektakel aber im 21. Jahrhundert nicht nehmen. Dennoch: "Im Gegensatz zum dunklen Zeitalter lamentieren wir heute auf höchstem Niveau."
Das ganze Programm gibt’s unter:
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