Fichtelgebirge Profi-Biker radelt durch Fichtelgebirge

Vanessa Lutz
Stefan Loibl durchfuhr während seines Deutschland-Trails nun schon zum zweiten Mal das Fichtelgebirge. Foto: Wolfgang Watzke

Stefan Loibl machte eine Tour durch Deutschland. Der Redakteur berichtet online über seine Etappen, auch über die von Weiden nach Tröstau und weiter nach Mödlareuth.

 
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Wunsiedel/Bayreuth - Stefan Loibl ist wer in der Radler-Szene. Der Redakteur des "Bike-Magazins" ist auf Deutschland-Trail unterwegs. Das Besondere: Die Tour ist interaktiv, man kann seinen Weg in Echtzeit verfolgen, ihm Tipps geben und selbst mitfahren. Auch das Fichtelgebirge hat der 32-Jährige mit dem Rad erkundet. Sein Urteil: "Die Wald-Trails am Großen und Kleinen Waldstein sind mit das Beste, was man im Fichtelgebirge fahren kann." Sein Tipp: " Sehr lecker: selbst gemachtes Brot und selbst gemachte Aufstriche bei Fichtelrad in Ruppertsgrün!"

Ab Tröstau, schreibt Loibl in der Online-Ausgabe des Bike-Magazins, habe er sich " in einer Nebelwand auf die Platte gekämpft, teils schiebend durch ein Meer aus feuchten Granitblöcken". Auf dem Weg zum Schneeberg schlitzte sich der Radprofi die Seitenwand des Hinterreifen auf. Sein Urteil: "Egal, ein Platten in neun Tagen kann sich sehen lassen." Die Abfahrt nach Weißenstadt belohnte ihn "für die Kurbelei", schreibt Loibl, und weiter: "Über einen 5-Sterne-Trail vom Kleinen Waldstein habe ich dem Fichtelgebirge den Rücken gekehrt und mich Richtung Hof in Bayern ganz oben aufgemacht."

Loibl trägt die typische Radlerkleidung, eng und bunt. Seine Beine werden "langsam schon schwer", gibt er im Gespräch zu. Sieht er denn viel von seinen Zwischenstopps? Er lacht. "Leider nicht. Wir kommen in den Hotels an, essen, duschen, posten in den sozialen Medien und dann geht’s ab ins Bett."

Statt Städte zu erkunden, wolle er die schönsten Mountainbike-Trails in Deutschland entdecken. Mit seinem Bike ist der 32-Jährige von Aachen aus gestartet, die Wege führen ihn meistens durch den Wald. Sein Ziel ist Bodenmais. Circa 1200 Kilometer wird Loibl insgesamt zurücklegen. Unterwegs ist er seit Mitte Mai.

Auf das Fichtelgebirge freute er sich besonders. Schon bei seiner ersten Tour 2017 fuhr er hier durch, allerdings von einer anderen Richtung aus. "Das Fichtelgebirge bietet ganz andere Begebenheiten. Es geht viel höher rauf." Die Aussicht fasziniert Loibl. Einer seiner Begleiter war der 39-jährige Matthias Lenk aus Warmensteinach. Der Mountainbike-Trainer ist gebürtiger Oberpfälzer. Und kennt das Fichtelgebirge "seit 30 Jahren".

Loibls Tour kann man in Echtzeit im Internet verfolgen: Via GPS lässt sich seine Route beobachten, er veröffentlicht regelmäßig Fotos und Videos auf Facebook und Instagram. "Ich nutze jede Pause auf der Strecke, um das Handy zu checken", gibt der 32-Jährige zu. Denn Loibl orientiert sich an den Tipps der Nutzer. "Viele rufen mich an oder schreiben und begleiten mich eine Zeit lang mit dem Rad. Die Mountainbiker zeigen mir die besten Trails ihrer Heimat." Loibls Route ist grob vorgegeben, er hat einen ungefähren Zeitplan.

Doch wie bereitet man sich auf solch eine anstrengende Tour vor? "Ich habe nicht viel anders gemacht zur Vorbereitung", sagt er, denn er fahre auch in seiner Freizeit sehr viel Mountainbike. Mit Yoga habe er angefangen, um seinen Rücken wegen des Rucksacks zu trainieren. Den habe er aber "nicht bis zum letzten Eck gefüllt", um Gewicht zu sparen.

Schnell packt er sich ein paar Riegel in seinen Rucksack, blickt immer wieder auf sein Handy. Er lacht. "Nach so einer Tour setzt man sich erst mal eine Woche lang nicht aufs Rad." Im Büro entspanne er, die ganze Last falle ab - bevor der "normale Arbeitstrott" wieder beginne.

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