An seiner Figur findet Logemann interessant, dass sie Anleihen am realen Leben der Stadt nimmt. "Einerseits ist Dr. Schmidt eine historische Figur, andererseits ist er vom Wesen her schon ein bisschen dem aktuellen Bürgermeister angeglichen. Alles was er tut, macht er sehr intensiv und temperamentvoll."
Elisabeth "Eli" Brandenburg ist die Tante von Florentin Schmidt. Eine Geschäftsfrau aus gutem Hause. "Sie ist ein bisschen die Grande Dame, hat aber sehr viel Herz und Humor. Aber sie ist auch tough", sagt Luis über ihre Figur. Eli sei es gewesen, die ihrem Neffen Florentin das Kaufmannsgebaren beigebracht, ihn in die Rolle des Geschäftsführers hineinmanövriert hat. Der Bürgermeister ist ihr Schwager.
Die Musical-Landschaft in Deutschland hat sich verändert. Es gibt viel mehr Produktionen. Wie wirkt sich das auf die Darsteller aus? Logemann bringt es auf einen einfachen Nenner: "Die Gagen sind runtergegangen, die Ticketpreise haben sich verdoppelt", sagt er. Und Luis fügt an, dass nicht nur viel mehr Musicals gespielt würden, sondern es auch viel mehr gute Darsteller gebe. "Es kommen wahnsinnig viele nach. Mit Recht: Es ist ein toller Beruf."
Zum Thema Erfolg sagt Luis, dass sie als Künstlerin liebe, was sie tue, und diese Liebe nach außen weitergebe. "Wenn wir damit berühren können, wenn wir die Zuschauer erreichen können, dann ist das der Erfolg, den wir uns wünschen." Logemann freut sich, dass sie als Künstler die seltene Möglichkeit hätten, Begeisterung zu schaffen. "Das finde ich so einzigartig an unserem Beruf." Den Moment, in den man die Menschen erreiche, den spüre man auf der Bühne. "Für mich ist der Applaus gar nicht so wichtig. Sondern der Moment, in dem ich merke, dass da etwas passiert zwischen mir und dem Publikum."
Als Traumrollen, die sie unbedingt mal spielen wollen, nennt Sanni Luis sofort Norma Desmond in "Sunset Boulevard" und die Diana in "Next to normal". Frank Logemann: "Ja, das klingt gut. Ich würde gerne den Jeckyll in ,Jeckyll und Hyde‘ spielen. ,Next to normal‘ würde ich auch gerne spielen. Vielleicht deinen Mann?" - "Oh ja, das würde ich sehr gerne mit dir spielen." - "Es ist ein tolles Stück." - "Das steht ganz oben auf meiner Liste." - "Dann bleiben wir gleich hier", sagt sie. "Genau. Wir gehen gleich rüber zu Birgit Simmler und sagen: ,Pass mal auf, wir haben uns da etwas überlegt‘", sagt er. Beide lachen.