Zur Gießerei gehörten nicht nur die Produktionshalle, sondern zudem das angebaute Wohn- und Bürohaus, eine kleinere Werkstätte und ein Mehrfamilienwohnhaus. Gelo hat die Brache en bloc gekauft. "Natürlich muss kein Mieter im Wohnhaus Bedenken haben, alles bleibt wie es ist", sagt Wolf-Christian Küspert. In dem angebauten Wohn- und Bürohaus findet die Arbeitsvorbereitung für die neue Abteilung Platz. Hier wird ein Holztechniker die Bauteile am Computer programmieren und damit die Fräs- und Säge-Roboter "füttern". Außer dem Techniker seien pro Schicht zunächst drei weitere Mitarbeiter vorgesehen, die in der alten Gießerei einen neuen Arbeitsplatz fänden, sagt der Geschäftsführer.
Auch für das kleine Werkstattgebäude hat Küspert Pläne. Noch riecht es nach Stahl und Staub. Der Raum hat den Charme eines schwarzen Loches. "Hier wird unsere neue Staplergarage entstehen." Zug um Zug will Gelo die Staplerflotte auf E-Motoren umstellen. Bisher werden von 20 Staplern acht elektrisch betrieben. "Im Herbst kommen zwei weitere hinzu", sagt Däumler. Wenn im Fichtelgebirge in Zukunft Wasserstoff produziert wird, kann sich Gelo-Geschäftsführer Küspert vorstellen, auch auf diese Art des Antriebs umzustellen. Zunächst plant er aber, in der einstigen Werkstatt mehrere Ladestationen für die Batterien der Stapler einzubauen. Wie Sicherheitsbeauftragter Däumler sagt, haben sich die Arbeitsbedingungen der Holzwerker schon jetzt eindeutig verbessert. "Die E-Stapler sind wesentlich leiser und verursachen keine Abgase."
Bis Weihnachten soll das 28 300 Quadratmeter große einstige Gießerei-Areal komplett fertig sein. Ein Kraftakt, der laut Küspert ohne die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, der Regierung von Oberfranken und dem Landratsamt so nicht möglich wäre.
Insgesamt hat Gelo rund zwei Millionen Euro in den Aufbau des neuen Geschäftszweiges investiert. "Für uns ist das alte Gießerei-Gelände ideal, da es direkt an unser Rundholzlager anschließt", sagt Küspert.
Hoch erfreut ist auch Bürgermeister Frank Dreyer. "Hier entstehen neue Arbeitsplätze für Fachkräfte, zugleich wird ein städtebaulicher Missstand beseitigt."