Wunsiedel Zweitschönster Weg in Deutschland

Der Höhenweg führt auch nahe an den Kösseinegipfel mit seiner legendären Aussicht heran. Foto: Florian Miedl

Die Leser des Magazins "Trekking" prämieren den Höhenweg von Wunsiedel nach Schwarzenbach an der Saale. Auf 46 Kilometern ist das Fichtelgebirge spektakulär zu erleben.

 
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Wunsiedel - Bei uns ist es einfach schön. Fast jeder Fichtelgebirgler sagt dies ab und an über seine Heimat. Doch nicht nur die Einheimischen, sondern Menschen aus ganz Deutschland gefällt es offensichtlich im Fichtelgebirge ausgesprochen gut. Das belegt eindrucksvoll die Leser-Wahl des "Trekking-Magazins". Die Zeitschrift hat ihre Leser zur Abstimmung über die beliebtesten Wanderwege in Deutschland gebeten. Und diese haben den Höhenweg des Fichtelgebirgsvereins nach dem Allgäuer Grenzweg zum zweitschönsten gekürt.

FGV sucht Wegepaten

Der Fichtelgebirgsverein veranstaltet ab 1. Februar einen Kurs für ehrenamtliche Wegepaten. In den letzten Jahren hat der FGV das 3600 Kilometer lange Wanderwegenetz auf Sichtmarkierung umgestellt, die digitale Wegeverwaltung eingeführt und die Ausbildung von Wegepaten vorangebracht. Der Wegepate übernimmt die Markierungsarbeit auf "seinem" Wegeabschnitt, der bis zu 20 Kilometer lang sein kann. Er arbeitet im Team in einem der 52 Ortsvereine und erhält eine Fahrerlaubnis vom Forst. Die Einweisung geschieht in einem fünfstündigen Grundlehrgang, während die praktische Ausbildung in zwei Abschnitten erfolgt. Man muss sich lediglich bei der FGV-Geschäftsstelle unter der Telefonnummer 09232/700755 oder E-Mail: ch.kreipe@fichtelgebirgsverein.de anmelden. Die nächsten Ausbildung zum Wegepaten findet am Samstag, 1. Februar, von 9 bis 14 im Haus des FGV in Wunsiedel statt. Die Praxislehrgänge finden am 29. Februar und am 25.April statt.

"Natürlich macht uns das stolz, ist es doch auch eine Anerkennung für den Fichtelgebirgsverein und seine vielen ehrenamtlich Tätigen", sagt die Öffentlichkeitsbeauftragte des FGV, Birgit Schelter. Der Höhenweg führt vom ehemaligen Wunsiedler Bahnhof über die Luisenburg und von der Kösseine (unterhalb des Gipfels) zur Hohen Matze, über das Silberhaus, die Platte, das Seehaus, den Nußhardt, den Schneeberg, den Rudolfstein und Weißenstadt zum Großen Waldstein und über Hallerstein nach Schwarzenbach/Saale. "Auf 46 Kilometer lässt sich hier die Schönheit unserer Region genießen", sagt Birgit Schelter, die erst vor Kurzem den Weg an einem Tag gewandert ist im Gespräch mit der Frankenpost. Bis auf die Ochsenkopfregion sei er auf großen Teilen der Strecke mit der legendären Zwölf-Gipfel-Tour identisch. Gekennzeichnet ist er mit einem weißen "H" auf rotem Grund. "Auch in Online-Portalen wie Komoot oder Outdoor ist der Höhenweg mit GPS-Daten hinterlegt. Im Grunde benötigt man keine Karte."

Das in Baden Baden beheimatete "Trekking-Magazin" stellt in jeder Ausgabe mehrere lohnende Wanderziele in Deutschland und in ganz Europa vor. Am Ende des Jahres bittet die Redaktion ihre Leser, aus den porträtierten Wegen den schönsten zu küren. "Wir haben vier Kategorien gebildet, unter anderem die des allgemein schönsten Wanderweges, in der der Höhenweg gelistet war", erläutert Carina Back von der Marketing-Abteilung des Magazins das Prozedere. Unter 22 zur Auswahl stehenden Wegen in Deutschland, Norwegen, Island und Österreich belegte der Höhenweg den zweiten Platz. Auf dem dritten landete der Holsteiner-Schweiz-Weg.

"Wir beleuchten immer wieder die vielen unterschiedlichen Aspekte der schönsten Wanderregionen, daher sind wir natürlich auch regelmäßig im Fichtelgebirge", sagt Carina Back. Die Reportage über den Höhenweg ist in der Ausgabe 6/2019 des Magazins im vergangenen Juli erschienen. Das "Trekking-Magazin" hat eine Auflage von rund 50 000 und nach eigenen Angaben eine wanderaffine Leserschaft im Alter zwischen 25 und 65 Jahren.

Auch FGV-Öffentlichkeitsbeauftragte Birgit Schelter schwärmt von dem Weg. "Er ist in beiden Richtungen einfach nur schön." Es lohne sich in jeder Jahreszeit eine Tour, wenngleich es im Winter in der Gegend um den Schneeberg oder beim Rudolfstein-Abstieg beschwerlich sein könne. Die einzigartigen Granitformationen, die selbst den Hochwald überragen, und das Leuchtmoos seien landschaftsprägend für das Fichtelgebirge und gebe es sonst in kaum einem Mittelgebirge so zahlreich. "Wenn man da entlangwandert, kommt man sich wie in einem Märchenwald vor, da ist man in einer anderen Welt."

Genau dies empfand auch ein Großteil der Leser des "Trekking-Magazins". Mehr als 6000 haben an der Abstimmung teilgenommen. Lediglich der Grenzweg im Allgäu hat etwas mehr Stimmen erhalten als der Höhenweg. Dies zeige, dass das Fichtelgebirge für Touristen ein lohnendes Ziel sei. Hier könne man noch eine Landschaft erleben, die nicht überlaufen sei, sagt Birgit Schelter. "Vergessen darf man nicht, dass entlang dieses Weges oder in der Nähe die Unterkunftshäuser Kösseinehaus, Seehaus und Waldsteinhaus des Fichtelgebirgsvereins liegen."

Der Höhenweg ist der älteste der elf Hauptwanderwege des Fichtelgebirgsvereins. Mehrere Ortsgruppen des FGV betreuen die einzelnen Abschnitte. "Ohne unsere ehrenamtlich arbeitenden Wegepaten gäbe es vielleicht den Weg, aber niemand würde sich richtig darum kümmern und Markierungen anbringen", sagt Birgit Schelter. Insgesamt arbeiten rund 150 ausgebildete Wegepaten beim FGV und betreuen das insgesamt 3600 Kilometer lange Wanderwegenetz.

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