Für Holger Grießhammer ist es wichtig, dass der Landkreis zu dem wird, was er ist: der Marke Fichtelgebirge. Dies sei für den Tourismus ebenso von Vorteil wie für die Wirtschaft - "Stichwort ,made im Fichtelgebirge’". Vor allem am Herzen liegt ihm die Gesundheitsversorgung mit dem Erhalt der beiden Kliniken in Marktredwitz und Selb.
Alle vier Bewerber warben um die Gunst der Wähler mit ihren Kompetenzen - wenn auch in unterschiedlichen Nuancen. Brigitte Artmann reichte es aus, zu erwähnen, dass sie bei den Grünen sei und ein 49-seitiges Konzept vorlegen könne. Darin steht unter anderem das Ziel einer ökologisch umgebauten Wirtschaft im Landkreis Wunsiedel.
Gießhammer lässt hingegen Zahlen sprechen. So sei er als erst knapp 38-jähriger Kandidat schon seit 18 Jahren in der Kommunalpolitik tätig, davon zwölf Jahre als zweiter Bürgermeister und zehn Jahre als Kreisrat. Auch könne er die Erfolge in seiner Heimatstadt Weißenstadt vorweisen.
Matthias Popp erwähnte ebenfalls seine kommunalpolitische Erfahrung, zu der unter anderem die sechs Jahre als zweiter Bürgermeister in Wunsiedel zählen, wovon er ein Jahr den ersten Bürgermeister vertreten musste. Auch die Wissenschafts-Karte zog er, indem er betonte, dass er seit 2013 Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg sei und viele Kontakte in der Wissenschafts-Szene in der Halbmillionen-Metropole geknüpft habe.
Auf Zahlen aus seiner Vita verzichtete Berek. Er verwies auf "unsere" Erfolge in Bad Alexandersbad (hier ist er seit zwölf Jahren Bürgermeister). Außer seinen beruflichen und politischen Fähigkeiten spreche für ihn, dass er Menschen gewinnen könne, nah an den Bürgern dran sei und vor allem dafür stehe, Lösungen zu finden, statt Probleme zu formulieren.
Bleibt die Frage von Christoph Beck an Matthias Popp, ob es ihm ernst ist mit der Landrats-Kandidatur oder ob es sich nur um eine PR-Aktion für die von ihm gegründete Gruppierung handelt. Popp beantwortete sie in einem feierlichen, fast an eine Trauungs-Zeremonie erinnernden Tonfall: "Meine Kandidatur nehme ich ernst."
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Eine ausführliche Berichterstattung über die Diskussion der vier Landrats-Kandidaten folgt.