Nahezu ohne Diskussion billigte der Gemeinderat am Mittwochabend im Schnelldurchlauf den von Kämmerin Ursula Ockl erarbeiteten Haushalt 2020. Der Verwaltungshaushalt beträgt 2,68 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 1,44 Millionen Euro.
Relativ stabil sind die Einwohnerzahlen der Gemeinde, im Juni 2019 wurden 1361 Einwohner gezählt. Sie sind damit seit 2015 ziemlich gleichbleibend. Freilich, zur Jahrtausendwende gab es noch 1510 Einwohner. Nicht kostendeckend sind die Abwassergebühren, die letztmals 2016 erhöht wurden. Die Grundgebühr ist gar schon seit 2005 nicht mehr erhöht worden. Schon jetzt ist klar, dass die Gebühren steigen müssen, soll eine Kostendeckung erreicht werden. Ebenfalls mit einem Defizit schließt die Wasserversorgung ab, wenngleich sich die finanzielle Situation mit der Erhöhung im Jahr 2016 etwas entspannt hat. Weiter empfiehlt die Kämmerin, die Gebührensituation im Bestattungswesen zu überdenken, damit auch hier kostendeckend gearbeitet werden kann.
Die Gewerbesteuereinnahmen sind mit 120 000 Euro taxiert, wobei hier die Auswirkungen der Coronakrise abzuwarten sind. Stärkste Einnahmequellen der Gemeinde sind die Einkommenssteuerbeteiligung mit 674 000 Euro und die Schlüsselzuweisungen mit 630 000 Euro. Größter Ausgabebrocken ist die Kreisumlage mit 591 000 Euro. Positiv ist die freie Finanzspanne von 23 700 Euro, nicht zuletzt deshalb ist der Haushalt als positiv zu bewerten.
Teuer wird der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Groschlattengrün, bislang wurden schon 500 000 Euro ausgegeben, heuer werden die Schlussrechnungen erwartet. Für die Ertüchtigung der Kläranlage sind weitere 1,16 Millionen Euro eingeplant, das ist der mit Abstand größte Ausgabenposten der Gemeinde. Für die Finanzierung der Kläranlage ist eine Kreditaufnahme von 300 000 Euro vorgesehen. Weiter finanziert sich der Haushalt mit einer Rücklagenentnahme in Höhe von 900 000 Euro.
Der Schuldenstand der Gemeinde Pechbrunn zum Jahresende 2020 beläuft sich dann auf 380 459 Euro, zum Jahresbeginn lag er bei knapp 100 000 Euro. An Rücklagen hatte die Gemeinde bislang 1,6 Millionen Euro, zum Jahresende liegen diese dann bei 676 000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung zum Jahresende bezifferte Kämmerin Ursula Ockl auf 279,54 Euro. Zum Vergleich: Der Durchschnitt vergleichbarer bayerischer Kommunen liegt bei 576 Euro.