Fockenfeld Zum Abschluss kommt sogar der Weihbischof

Josef Rosner
Mit der letzten Abiturfeier endete am Samstag die 65-jährige Geschichte der Spätberufenenschule Fockenfeld. Sechs Absolventen (im Vordergrund erste Reihe) erhielten ihre Abschlusszeugnisse. Im Bild (von links) Jonathan Waldert, Weihbischof Reinhard Pappenberger, Simon Doering, Bürgermeister Max Bindl, Maximilian Völkl, Schulleiter Pater Friedhelm Czinczoll, Raphael Steinhofer, Seminarleiter Bruder Markus Adelt, Alexander Arnstadt, Pater Benedikt Leitmayr, Christian Großmann und Landrat Roland Grillmeier. Foto: jr

Die Spätberufenenschule Fockenfeld verabschiedet ihre letzten sechs Abiturienten. Es ist der letzte Akt für Bayerns kleinstes Gymnasium.

 
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Fockenfeld - Viel Wehmut lag am Samstagnachmittag über dem Kloster und der Spätberufenenschule Fockenfeld. In Bayerns kleinstem Gymnasium wurden die letzten sechs Abiturienten verabschiedet, ehe die Schule zum Schuljahresende geschlossen wird.

Der Festtag begann am Samstag um 11 Uhr mit einem Dankgottesdienst in der Hauskapelle mit Regensburgs Weihbischof Reinhard Pappenberger, der einst selbst in Fockenfeld Abitur machte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stand im Festsaal des Schlosses die Abiturfeier an. Schulleiter Pater Friedhelm Czinczoll konnte dazu seinen Vorgänger und jetzigen Leiter des Tirschenreuther Stiftland-Gymnasiums Albert Bauer sowie dessen Vorgänger Georg Hecht begrüßen. Landrat Roland Grillmeier nannte es bewegend, dabei sein zu dürfen, wenn nach 65 Jahren der Schulstandort Fockenfeld schließt. Gleich zu Beginn seiner Rede kam der Landrat auf die Zukunft des Hauses zu sprechen und berichtete von zahlreichen Gesprächen, ohne zu viel zu verraten: "Wir alle hoffen auf eine gute Lösung." Den Abiturjahrgang 2020 nannte er einen besonderen Jahrgang, nicht zuletzt wegen Corona, sondern auch wegen der Schließung der Schule. "Wir sind froh und dankbar für die Feier in diesem kirchlich geprägten Haus", sagte Grillmeier, der als ehemaliger benachbarter Bürgermeister immer eng mit der Schule verbunden war. "Wir bemühen uns um eine gute Zukunft für Fockenfeld, wir wollen das Haus erhalten". Humorvoll erinnerte er daran, dass das Gymnasium dem Landkreis nur wenig Geld gekostet hat. Zu den Abiturienten sagte er, "Landleben ist wieder in, engagiert euch in eurer Heimat, bringt euch ein".

Bürgermeister Max Bindl sagte: "Wir feiern heute den Abschluss im wahrsten Sinn des Wortes, 65 Jahre Spätberufenenschule in Bayerns kleinstem Gymnasium enden". Er hoffe, dass die Absolventen Fockenfeld und Konnersreuth immer in guter Erinnerung behalten. Seminarleiter Bruder Markus Adelt erinnerte sich an den 13. März dieses Jahres zurück, als die Bayerische Staatsregierung den Lockdown ausgerufen hatte: "Corona hat euer letztes Schuljahr geprägt, ihr wurdet zwangsweise für sieben Wochen ins Homeschooling geschickt, ehe Ende April doch wieder Unterricht möglich war." Die sechs Absolventen waren zwischen drei und fünf Jahren in Fockenfeld. Höhepunkte waren dabei ein Ausflug nach Krakau, aber auch viele Feste und Veranstaltungen im Hause. Für jeden Absolventen hatte Adelt ein paar nette Worte und zitierte den Ordensheiligen Franz von Sales mit den Worten "Begegnet eurer Zukunft mit Hoffnung".

Für die Absolventen ergriff Raphael Steinhofer das Wort und dankte für vier Jahre in Fockenfeld. "Ich hatte durchaus den Glauben, dass es heuer kein Abitur gibt, umso größer die Freude, dass wir es alle geschafft haben".

Schulleiter Pater Friedhelm Czinczoll blieb es vorbehalten, jedem der Lehrer, die der Schule zum Teil seit Jahrzehnten verbunden sind, für ihr Wirken in Fockenfeld zu danken. Zum Abschluss wurden die Zeugnisse verteilt ehe die Feierstunde endete. Mit dem anschließenden Sektempfang im Innenhof des Schlosses fand die letzte Abiturfeier ihren Ausklang.

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