Fichtelgebirge "Gebietsreform wird kommen"

Die von Landrat Peter Berek angestoßene Initiative, den Landkreis Wunsiedel i.F. in "Landkreis Fichtelgebirge" umzubenennen, bewegt die Region.

 
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Auch Ewald Bauer aus Wunsiedel hat sich darüber seine Gedanken gemacht. Bauer ist einer der Unterstützer der Gruppierung "Große Landstadt Fichtelbewegung", die erstmals bei der Kommunalwahl im März auf Kreisebene und in der Stadt Wunsiedel antrat.

"Eine Umbenennung des Landkreises Wunsiedel i.F. würde die Region Fichtelgebirge sicher nicht schneller voranbringen und sie vor allem nicht als zukunftsstarke Marke etablieren können", schreibt Ewald Bauer in einer Mitteilung, die aber kein offizielles Statement der Großen Landstadt ist. Dass die Region Fichtelgebirge größer als der Landkreis Wunsiedel ist, sei nun mal der Kern des derzeit noch sehr begrenzten Strebens nach einem echten Zukunftsbild für diese ganze wunderbare Region. Am Anfang könnte zumindest eine ganz erheblich verbesserte und erweiterte, übergreifende Zusammenarbeit der Landkreise und Kommunen stehen, nicht nur "ein guter Draht" auf oberster Ebene, hofft Bauer. Der "Bayerische Wald" mit seinen sechs Landkreisen, ebenfalls in zwei Regierungsbezirken gelegen, mache es seit 1993 vor und habe es geschafft, inzwischen überall als Marke wahrgenommen zu werden und sich im touristischen Bereich sehr gut zu entwickeln.

"Schon ein echter Landkreis Fichtelgebirge mit den zum Fichtelgebirge geografisch gehörenden Teilen der anderen drei Landkreise hätte deutlich bessere Zukunftsperspektiven." Er könnte laut Bauer endlich die schon bestehenden vielen guten Aktivitäten pro Region Fichtelgebirge zu einer Einheit bündeln. Er könnte auch Zwischenstation sein, um später doch zu einer selbstständigeren Einheit zu gelangen, möglicherweise in Form einer kreisfreien "Stadt Fichtelgebirge". "Das Zukunftsbild eines vereinten Fichtelgebirges könnte so eines Tages vielleicht sogar die Modellregion für das politische Bestreben sein, echte Chancengleichheit für Stadt und Land zu schaffen - für das Fichtelgebirge wären das Vorteile, die jetzige Großstädte gar nicht oder nicht mehr haben."

Dies alles bei der von Landrat Peter Berek angedachten Bürgerumfrage zum Thema offenbar von vornherein als "nicht richtig" abzuwerten und auszuschließen, zeigt nach Ansicht von Bauer eine gewisse Begrenzung von Weitsicht. "Mit der von Berek erwähnten Wichtigkeit der Nähe zu den Bürgern und deren Kreativität , hat dies nämlich rein gar nichts zu tun. Die von manchen Mandatsträgern unerwünschte und abgelehnte Gebietsreform wird sicher und sogar schneller kommen als gedacht, schon wegen der Coronaschulden und den Digitalisierungszwängen." Dies werde dann vor allem die Klein- und Kleinst-Landkreise betreffen. Die von Landrat Berek geforderte "Reform im Denken" werde dabei nötig und sehr hilfreich sein - allerdings umfassender als Bestehendes zu zementieren und nur neu zu etikettieren. "Nur so werden Regionen stark zu machen sein und sich im Verteilungswettbewerb dauerhaft halten können." red

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