# Steinmetz und Steinbildhauer attraktive Berufsbilder

Peter Pirner
Die beiden Vorsitzenden des Zweckverbands Hermann Rudolph und Peter Berek verabschieden die bisherigen Verbandsräte Johanne Arzberger, Gerhard Kuchenreuther, Hermann Sirtl und Landrat a.D. Dr. Karl Döhler (von links). Foto: Peter Pirner

Der Zweckverband des Europäischen Fortbildungszentrums verabschiedet fünf Verbandsräte und wählt seinen Vorsitzenden neu. Die Jahresrechnung 2019 findet Zustimmung.

 
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Wunsiedel - Eine Ausbildung zum Steinmetz oder Steinbildhauer? Oder Staatlich geprüfter Gestalter mit Schwerpunkt "Interdisziplinäre Gestaltung" oder Staatlich geprüfter Steintechniker? Oder doch ein Meisterbrief als Steinmetz und Steinbildhauer in der Denkmalpflege beziehungsweise eine fachliche Weiterbildung am Europäischen Fortbildungszentrum - Kompetenzzentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk (EFBZ)? Oder ein Selbststudium an Tausenden Steinexponaten aus aller Welt im Deutschen Naturstein-Archiv?

Klingt nach viel, ist aber nur ein Ausschnitt des umfassenden Angebots der vier Einrichtungen "rund um den Stein" in Wunsiedel. Diese Konzentration ermöglicht Synergieeffekte und gewährleistet auf lange Sicht eine hochwertige Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Der Zweckverband EFBZ kam jetzt zu seiner Jahresversammlung zusammen. Sechs Verbandsräte wurden von der Handwerksseite zum 1. Mai neu berufen. Das sind Carsten Burckhardt und der Bundesinnungsmeister des Bundesverbandes Deutscher Steinmetze Gustav Treulieb für das Berufsbildungswerk, der Landesinnungsmeister des Landesverbands Bayerischer Steinmetze Hermann Rudolph und Johannes Kuchenreuther für den Landesinnungsverband sowie Rainer Beck und Wolfgang Pöhlmann für die Handwerkskammer für Oberfranken. Weitere sechs Verbandsräte stellt der Landkreis Wunsiedel: Landrat Peter Berek, die Bürgermeister Nicolas Lahovnik aus Wunsiedel, Gerald Bauer aus Höchstädt und Torsten Gebhardt aus Röslau sowie die Kreisräte Kai Hammerschmidt und Roland Schöffel. Die Geschäfte führt Stefan Pommerenke vom Landratsamt.

Neuer Verbandsvorsitzende des Handwerks ist Hermann Rudolph. Verbandsvorsitzender des Landkreises ist der jeweilige Landrat, Peter Berek leitete zusammen mit Rudolph seine erste Sitzung.

Nach langjähriger Mitarbeit wurden fünf Verbandsräte verabschiedet. Auf der Handwerksseite waren dies Gerhard Kuchenreuther, Hermann Sirtl und Dietmar Schäfers. Auf Landkreisseite wurden Johanne Arzberger und Dr. Karl Döhler verabschiedet. Hermann Rudolph bedankte sich mit persönlichen Worten bei jedem für sein Engagement und überreichte als Dankeschön ein "Buch" aus Wunsiedler Marmor. Beim Landrat a.D. und ehemaligen Verbandsvorsitzenden Döhler bedankte er sich mit einer Schale aus Wunsiedler Marmor dafür, dass er für das EFBZ dicke Bretter gebohrt und dabei die handwerklichen Belange prima vertreten habe.

Der Rechnungsprüfungsausschuss wurde neu berufen. Er setzt sich künftig aus Wolfgang Pöhlmann als Vorsitzendem, Johannes Kuchenreuther und Gerald Bauer zusammen. Die größten Kosten entstehen dem EFBZ bei der überbetrieblichen Ausbildung der Steinmetzen und Steinbildhauer. Sie werden zum großen Teil durch die Betriebe gedeckt, die die Auszubildenden entsenden. Den kleineren Teil übernimmt das Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks in Wiesbaden. Die Abrechnung dazu wurde von den Verbandsräten einstimmig gebilligt.

Einige Haushaltsreste aus den Vorjahren wurden auf das Haushaltsjahr 2020 übertragen.

Dr. Bernhard Nitsche, der Leiter des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums für Produktdesign und Prüftechnik Selb, und Jürgen Wunderlich, der Außenstellenleiter in Wunsiedel, baten darum, dass alle Einrichtungen und Verbände ihre Werbung für Nachwuchskräfte intensivieren. Die Ausbildungszahlen seien in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Dabei seien Steinmetz und Steinbildhauer attraktive Berufsbilder. Durch den Einsatz moderner Maschinen seien nicht mehr nur muskelstarke Jungs gefragt, die Ausbildungen seien durchaus auch für Mädchen interessant. Eine gute Gelegenheit für Werbung sei der nächste Berufsbildungskongress, der voraussichtlich im Dezember 2021 in Nürnberg stattfindet.

Stefan Pommerenke gab zum Abschluss des öffentlichen Teils der Sitzung bekannt, dass das Internationale Bildhauersymposium 2020 jetzt endgültig abgesagt ist. Vor kurzem hoffte man noch, eine Verschiebung auf September wäre möglich.

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