Selb Fahrplan für Stadtentwicklung

Wie lässt sich das Areal zwischen Längenauer Straße, Lorenz-Hutschenreuther-Straße und Oberer Bergstraße entwickeln? Antworten auf die Frage soll in den nächsten Jahren ein Architekten- und Planungswettbewerb liefern. Foto: Florian Miedl

Selb schreibt das ISEK fort. Das Gremium einigt sich auf 13 Maßnahmen, die die Stadt bevorzugt umsetzen soll. Ein Thema liegt manchem Stadtrat besonders am Herzen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Selb - Die Stadt Selb schreibt das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) fort. Damit reagiert die Stadt auf die Entwicklungen im ökonomischen und demografischen Bereich. In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat Prioritäten gesetzt, was die zukünftigen Maßnahmen angeht. Dem Beschluss zugrunde liegt eine Liste mit 42 klar umrissenen Projekten, die in mehreren Bürgerbeteiligungen, Expertenrunden und Lenkungsgruppen entstanden ist. Daraus hat der Selber Stadtrat nun 13 Projekte ausgewählt, die - allerdings ohne konkrete Reihenfolge - zukünftig bevorzugt umgesetzt werden sollen.

Prinzipiell waren die Fraktionen mit den von der Verwaltung vorgeschlagenen Prioritätenliste einverstanden. Auf einen Punkt aber wiesen die Vertreter von CSU, SPD und der Freien Wähler in ihren Stellungnahmen explizit hin: Da sich die Planer den Stadträten zufolge bislang hauptsächlich auf das Factory-In konzentriert hatten, forderten sie eine verbesserte Einbindung des Rosenthal-Outlets in das Entwicklungskonzept. "Da ist noch einiges an Arbeit zu leisten, bis Rosenthal in den Plänen sichtbar wird", sagte Wolfgang Kreil (CSU). "Wir werden darauf achten, dass später immer von zwei FOC die Rede ist", kündigte Walter Wejmelka (SPD) an. Auch Stephan Rummel (FW) legte Wert auf die Integration beider Standorte.

So beinhaltet die Maßnahmen-Liste die verbesserte Integration der Factory-Outlet-Center . Mit den beiden FOC habe die Stadt zwei Einkaufsmagneten in Zentrumsnähe. Diese beiden Orte seien Ziele für Besucher und Einwohner. Ziel müsse sein, die beiden FOC an ein Verkehrs- und Wegenetz der Stadt anzuknüpfen, um die Verbindung zur Altstadt und ihrem "Gute Stube"-Angebot zu stärken.

Energie und Klimaschutz halten die Planer für unverzichtbar. Es erfasst sowohl städtebauliche als auch infrastrukturelle Aspekte. Der Themenkomplex findet sich im geplanten Energiequartier am Bahnhof wieder.

Die Fahrradinfrastruktur weist zahlreiche Lücken auf. Hier ist eine zusammenhängende Entwicklung des stadtinternen Radverkehrs und die Anbindung und Erschließung der Stadt für touristische Radrouten angestrebt.

In Sachen Stadtimage und Marketing stellt sich für den Stadtrat die Aufgabe, den Außenauftritt der Stadt stetig zu verbessern.

Auch der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist einem stetigen Wandel unterworfen. Die Stadt Selb ist dabei im Kontext des Landkreises zu betrachten, der seinerseits auch neue Wege im ÖPNV gehen will.

Die im Mobilitätsverhalten beschriebene Maßnahme bezieht sich auf die grundsätzliche Wahl der Verkehrsmittel für alle in Selb zurückgelegten Wege. Dabei steht eine Verminderung des dominierenden Pkw-Gebrauchs in direktem Zusammenhang mit der Nutzbarkeit vorhandener Straßenräume und mit einem weiteren Straßenausbau.

Unter dem Punkt Mischquartier Marienstraße sind Maßnahmen zusammengefasst, um die Innenstadt für Handel, Dienstleistung und Wohnen attraktiv zu machen. Das entstehende Quartier soll auch den östlich davon gelegenen Kernstadtbereich weiter beleben.

Der Stadtrat befürwortet zudem das Netzwerk Kultur . Die Kulturorte der Stadt hätten eigenes Interesse daran, sich kooperierend zueinander zu verhalten. Selb könne damit als Kulturstadt besser wahrgenommen werden, heißt es.

Unter Treffpunkte, Begegnungsorte sortiert die Stadt jene Angebote in den Stadtteilen und Quartieren ein, die Gelegenheit zum Austausch schaffen und die Quartiersidentität stärken. Teilweise bestehen die Angebote schon, teilweise müssen sie noch geschaffen werden.

Bewegung, Spiel und Sport umschreibt die verbesserten Möglichkeiten im öffentlichen Raum oder in gemeinschaftlich nutzbaren Grünanlagen. Das umfasst die Untersuchung des bestehenden Angebots sowie die Aufwertung oder auch Neuschaffung von Flächen.

Hinter Gesundheit, Soziales und Pflege verbirgt sich der Gesamtkomplex der medizinischen Versorgung. Er widmet sich der Verteilung der Ärzte genauso wie dem Angebot des Selber Krankenhauses. Ein dabei wichtiges Thema ist die Pflege.

Der Themenkomplex Bildungsangebote ist ein Schlüssel für die Stadtentwicklung, in Bezug auf alle Angebote von Kindertagesstätten bis zur Hochschule.

Im Rahmenplan Revitalisierung werden vertiefende Möglichkeiten zur beschleunigten Entwicklung für die Längenauer Straße und ihr Umfeld sowie für den Bereich Lorenz-Hutschenreuther- und Obere Bergstraße vorgeschlagen. Das betreffende Areal soll im Europan-16-Wettbewerb 2021 ins Visier genommen werden.

Autor

Bilder