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Fichtelgebirge Höchstädt unterstützt die Vereine

Herbert Scharf

Der Gemeinderat billigt den Klubs Finanzspritzen zu. Die Sporthalle bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Das Gremium plant einen Verkehrsspiegel am Kindergarten.

 
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Höchstädt - Der Höchstädter Gemeinderat hat unter der Leitung von Bürgermeister Gerald Bauer diesmal in der Schule getagt. In einem großen Klassenzimmer drückten die Gemeinderäte - in gebührendem Abstand - die Schulbank.

Narren "stehlen" Rathausschlüssel

Eigentlich wäre Fasching. Und in Höchstädt gibt es einen rührigen Faschingsverein. Wegen der Pandemie aber wurden alle geplanten

Faschingsveranstaltungen abgesagt. Mit einem lustigen Gedicht und der Mitteilung an Bürgermeister Bauer, dass sie klammheimlich den Rathausschlüssel gestohlen haben und deshalb bis zum Aschermittwoch ein Wörtchen in der Gemeindepolitik mitreden werden, erinnerten die Faschingsnarren dann doch an die fünfte Jahreszeit.


Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Sportförderung: Die Mitglieder des Gemeinderats beschlossen, die Höchstädter Vereine, die derzeit schwer unter den Beschränkungen der Corona-Krise leiden und keine Einnahmen haben, finanziell zu unterstützen. Die Höhe der Unterstützung richtet sich dabei nach der Zahl der Mitglieder und der Übungsleiter - pro Mitglied gibt es 19 Cent.

In Zahlen heißt das: Der ATV erhält eine Finanzspritze von 638,40 Euro, der MSC 315,21 Éuro und die Turngemeinschaft 547,20 Euro. Diskutiert, aber noch nicht beschlossen haben die Gemeinderäte auch den Vorschlag, die Vereinsförderung im Hinblick auf die Einnahmeausfälle in diesem Jahr einmalig zu verdoppeln. "Viele Vereine, die derzeit keine Einnahmen haben, sind vom Ruin bedroht", sagte Martin Schickora vom ATV Höchstädt. "Im Gegensatz zu den Fußball-Millionären aus der Bundesliga sind hier die Einnahmen komplett weggebrochen. Da fühlt sich so mancher Ehrenamtliche in den örtlichen Vereinen im Stich gelassen."

Zuvor hatte der Bürgermeister aus nichtöffentlichen Sitzungen bekanntgegeben, dass die Planung für den innerörtlichen Verlauf des Brückenradweges an das Ingenieurbüro Wolf und Zwick vergeben wurde. Wie berichtet, hatte sich der Gemeinderat schon mehrmals mit der Streckenführung des grenzübergreifenden Radweges innerhalb von Höchstädt befasst.

Der beliebte Radweg, der seit Jahren Kommunen und Landschaften des Fichtelgebirges verbindet, über die Grenze nach Tschechien führt und bei Selb über Asch bis nach Böhmen verläuft, muss in Höch-städt noch einige Straßen überqueren. Vor allem die Strecke bei der Kartonagenfabrik mit ihrem Lkw-Lieferverkehr war manchen Radfahrern bislang noch ein Dorn im Auge.

Das soll sich nun ändern. Bei Verhandlungen mit der Regierung von Oberfranken stellte diese eine Förderung in Aussicht. Dafür muss der Gemeinderat allerdings eine genaue Planung vorlegen. Damit beauftragte das Gremium nun das Ingenieurbüro Wolf und Zwick, das bei dem Bau des Brückenradwegs ohnehin federführend war.

Im Zuge der Initiative "Unser soziales Bayern - wir helfen zusammen" kann Höchstädt eine finanzielle Unterstützung von 500 Euro vom Staat bekommen. Gedacht ist die kleine Finanzspritze für soziale Projekte in den Kommunen, sei es für Senioren oder besonderes ehrenamtliches Engagement. Nach mehreren Vorschlägen einigte sich der Gemeinderat schließlich auf einen Seniorenabend mit Kaffee und Kuchen - wenn der denn wieder möglich ist. Dabei sollen alle drei Fraktionen mit selbstgebackenem Kuchen einen Beitrag leisten.

Anschließend sprachen die Gemeinderäte über die Nutzung der Sporthalle, die zunächst wegen der Pandemie geschlossen, dann wieder geöffnet worden war, um nach einer Woche wieder gesperrt zu werden. Die Räte einigten sich darauf, dem Beispiel des Landkreises zu folgen. Das bedeutet, dass die Halle erst wieder geöffnet wird, wenn der Landkreis grünes Licht gibt. "Höchstädt steht mit der Zahl der Infizierten zwar eher am hinteren Ende des Landkreises", sagte der Bürgermeister. "Das solle aber auch so bleiben."

Schließlich gab Gerald Bauer bekannt, dass beim Nahversorgungszentrum in Höchstädt zusammen mit der ESM eine Ladesäule für Elektroautos installiert worden sei. Wegen eines Verkehrsspiegels an der Kreuzung beim Kindergarten habe es zusammen mit der Polizei eine Verkehrsschau gegeben, weil die Autofahrer hier ein Stück in die Kreuzung einfahren müssen, um eine Übersicht zu bekommen. Die Polizei habe jedoch von einem Verkehrsspiegel abgeraten. Nichtsdestotrotz und wegen der Tatsache, dass es dort schon einen Unfall gegeben habe, beschlossen die Gemeinderäte, einen Kostenvoranschlag für einen Verkehrsspiegel einzuholen.

Ab dem kommenden Jahr werden, wie Bürgermeister Bauer mitteilte, die Höchstädter Gemeinderäte nicht mehr schriftlich, sondern digital zu den Sitzungen eingeladen; auch die Sitzungsunterlagen würden digital übermittelt.

Für den Veranstaltungskalender spendierte die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald auf Antrag der Gemeinde 250 Euro. Thomas Denk erinnerte schließlich an die Auszeichnung für Höchstädt bei dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" 2010. Beim Umzug vom alten in das neue Rathaus habe man die Ehrentafel zur Auszeichnung gefunden. Er sprach sich dafür aus, die Tafel an einer geeigneten Stelle des Brückenradwegs anzubringen.

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