Gefühlt war ganz Hof auf den Beinen. Überall in der Innenstadt konnte man Grüppchen zusammenstehen sehen - es wurde gelacht, gequatscht, getanzt, gefeiert. Axel Hörath, 53, aus Hof war mit seiner Frau Manuela, 50, bereits zum acht Mal auf der Kneipennacht. "Wir finden die Veranstaltung jedes Jahr klasse! Man trifft jede Menge Leute, hört gute Musik und sogar das Wetter passt wieder", sagt Hörath begeistert. Die beiden lassen den Abend in der Weinkiste ausklingen. Im Treffpunkt, der ersten Location auf dem "Kneipen-Lageplan", wurde es schon vor Beginn der Veranstaltung etwas eng. Das altersmäßig gut gemischte Publikum drängte hinein und Sitzplätze wurden rar. Aber wer wollte auch schon sitzen, wenn die vierköpfige Band Farmers Five mit ihrer humorvollen Sängerin und Bassistin loslegte. "Alles, was groovt und gefällt" spielten die vier aus dem Landkreis Wunsiedel. Wer versuchte, die Hofer Kneipennacht-Standorte komplett zu durchlaufen, hatte sich viel vorgenommen. So waren es diesmal zwölf Kneipen, in denen man die unterschiedlichsten Musikrichtungen aufs Ohr und diverse spezielle Getränke und Cocktails - teilweise sogar zum Mitnehmen - intus bekam. Von ganz unten, der Pfarr, schlängelte sich die Sound-Meile im Zickzack durch die Altstadt, bis hinunter zur unteren Ludwigstraße, wo es laut Aussage einiger Gäste, außer erstklassiger Musik, "super Caipis" gab. Dazwischen rockten beispielsweise im P-Cafe wieder die Blind Bankers aus Berlin, die sich in Hof längst einen Namen gemacht haben. Hier wurde weder an der Lautstärke noch an der Geschwindigkeit gespart - tropische Temperaturen gab es gratis dazu. Die beiden Gitarristen mit frecher Berliner Schnauze, ständig im Dialog mit dem Publikum, schoben sich rockend durchs dicht gedrängte Party-Volk und gingen mächtig ab. Am Ende gab es ein Medley aus 70er Songs, welche die Band - ganz im Bankers-Stil - mit knallharten, schnellen Rock-Rhythmen unterlegt hatte.