Hof 9. Kneipennacht lockt Tausende Besucher

Heike Richter

Die Frankenpost-Kneipennacht führt die Fans zum neunten Mal schon im Zick-Zack-Kurs durch die Hofer Kneipenszene. In zwölf Kneipen treten Bands auf und bringen das Publikum zum Schwitzen.

 
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Hof - "No gut, dann spiel'n mir halt noch aans!", dieses Zugeständnis an sein Publikum macht die Gruppe Blues'nid aus Naila um 1 Uhr morgens. Gerade hat die Band "Nothing else matters" von Metallica gespielt. Handy und Feuerzeuge erhellen das Dunkel. Der Alte Bahnhof ist immer noch gut gefüllt, da geht die neunte Frankenpost-Kneipennacht auch schon wieder zu Ende.

Gefühlt war ganz Hof auf den Beinen. Überall in der Innenstadt konnte man Grüppchen zusammenstehen sehen - es wurde gelacht, gequatscht, getanzt, gefeiert. Axel Hörath, 53, aus Hof war mit seiner Frau Manuela, 50, bereits zum acht Mal auf der Kneipennacht. "Wir finden die Veranstaltung jedes Jahr klasse! Man trifft jede Menge Leute, hört gute Musik und sogar das Wetter passt wieder", sagt Hörath begeistert. Die beiden lassen den Abend in der Weinkiste ausklingen. Im Treffpunkt, der ersten Location auf dem "Kneipen-Lageplan", wurde es schon vor Beginn der Veranstaltung etwas eng. Das altersmäßig gut gemischte Publikum drängte hinein und Sitzplätze wurden rar. Aber wer wollte auch schon sitzen, wenn die vierköpfige Band Farmers Five mit ihrer humorvollen Sängerin und Bassistin loslegte. "Alles, was groovt und gefällt" spielten die vier aus dem Landkreis Wunsiedel. Wer versuchte, die Hofer Kneipennacht-Standorte komplett zu durchlaufen, hatte sich viel vorgenommen. So waren es diesmal zwölf Kneipen, in denen man die unterschiedlichsten Musikrichtungen aufs Ohr und diverse spezielle Getränke und Cocktails - teilweise sogar zum Mitnehmen - intus bekam. Von ganz unten, der Pfarr, schlängelte sich die Sound-Meile im Zickzack durch die Altstadt, bis hinunter zur unteren Ludwigstraße, wo es laut Aussage einiger Gäste, außer erstklassiger Musik, "super Caipis" gab. Dazwischen rockten beispielsweise im P-Cafe wieder die Blind Bankers aus Berlin, die sich in Hof längst einen Namen gemacht haben. Hier wurde weder an der Lautstärke noch an der Geschwindigkeit gespart - tropische Temperaturen gab es gratis dazu. Die beiden Gitarristen mit frecher Berliner Schnauze, ständig im Dialog mit dem Publikum, schoben sich rockend durchs dicht gedrängte Party-Volk und gingen mächtig ab. Am Ende gab es ein Medley aus 70er Songs, welche die Band - ganz im Bankers-Stil - mit knallharten, schnellen Rock-Rhythmen unterlegt hatte.

Wer es etwas grooviger mochte und in alten Disco-Zeiten schwelgen wollte, war in Kneipen wie dem Music Legends oder dem Parkcafé gut aufgehoben. Hier wurden Soul, Funk und Disco gespielt. Im Parkcafe holte die Sängerin der Band das Publikum zum Mittanzen und Mitsingen auf den Dancefloor, was grandiose Stimmung machte. Natürlich kamen auch die Classic-Rock-Fans, Folk- Liebhaber, Rock 'n' Roll-Begeisterten sowie die Freunde lateinamerikanischer Rhythmen nicht zu kurz - zur Hofer Kneipennacht gab es Musik für nahezu jeden Geschmack.

Für den kleinen Hunger zwischendurch gab's am "Alten" , natürlich, "a bor Brotwärscht". Bratwurstbrater Toni Rittiger, 64, aus Hof, ist schon von Anfang an dabei und hat immer viel Spaß zur Kneipennacht. "Ist schon vorgekommen, dass wir erst im Morgengrauen aus dem Stand gekommen sind!", verrät er lachend. "Schee wors", so verabschieden sich winkend die Besucher der Kneipennacht und verschwinden in die Dunkelheit.

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