Hof/Helmbrechts Alarmstufe Rot!

Naomi Honda

In der Region haben sich viele an der bundesweiten "Night of Light" beteiligt. Besonders in Hof ist diese Art von Protest gegen die Notlage der Eventbranche auf große Resonanz gestoßen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hof/Helmbrechts - Mit rot illuminierten Gebäuden hat in der Nacht von Montag auf Dienstag die bundesweite Aktion Die flammende Farbe stand dabei für eine "Rote Liste" für die "vom Aussterben" bedrohten Branchen und war auch in Hof an zahlreichen Orten zu sehen.

"Es hat ohne Lärm viel Krach gemacht", beschreibt Bärbel Scherdel von der Weinkiste in Hof am Tag danach die Aktion. Mit der "Night of Light" habe man ein Zeichen gesetzt. Auch ihr Lokal hat mitgemacht: Die rote Beleuchtung des Gebäudes habe dabei durchweg positive Reaktionen hervorgerufen, berichtet sie.

Auch die Hofer Freiheitshalle, die sonst in blauem Licht erstrahlt, war für "Night of Light" in ein leuchtendes Rot getaucht. Wie Peter Nürmberger, Leiter des Fachbereichleiter Kultur bei der Stadt Hof, berichtet, hat das Spektakel viele Zuschauer und Fotografen angelockt. Laut Nürmberger haben sich gerade in Hof besonders viele an der bundesweiten Protestaktion beteiligt. Daraus schließt er in Bezug auf die Hofer Kulturlandschaft: "Da sieht man mal, wie viel hier los ist."

Dabei habe jeder Teilnehmer die Beleuchtung nach seinen eigenen Vorstellungen und Gegebenheiten umgesetzt. Denn es gehe "nicht nur um schöne Bilder", betont Peter Nürmberger. Denn vielen Akteuren aus der Veranstaltungsbranche, etwa Künstlern und Veranstaltungstechnikern, Caterern und Agenturen oder auch Lokalitäten wie Clubs droht wegen der Corona-Zwangspause das Aus. "Da sieht man, wer alles hinter der Branche steckt", sagt auch Alexander Kaiser vom Kunstkaufhaus, der ebenfalls bei "Night of Light" mitgemacht hat.

Gegenüber der Freiheitshalle beleuchtete ein roter Lichtstrahl den Bühnenturm des Theaters Hof. "Es haben Leute auf Facebook kommentiert, dass sie dankbar sind", berichtet Christine Wild, Leiterin der Marketingabteilung des Theaters, über die Resonanz auf die Aktion.

Auch Hermann Hohenberger, Geschäftsführer des Digitalen Gründerzentrums in Hof hat die Aktion positiv wahrgenommen. 30 Interessierte hätten am Rundgang durch das beleuchtete Gründerzentrum teilgenommen, den man als eigene Aktion angeboten hatte. Eine Aktion wie diese könne die Eventbranche zwar nicht retten, sagt er: "Aber die Akteure freuen sich über jeden Impuls Richtung normales Leben."

Peter Nürmbergers Fazit: "Die Aktion hat erreicht, was sie sollte, nämlich Aufmerksamkeit zu erregen."

Bilder