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Hof Ampel soll B 15 sicherer machen

Bauen für die Sicherheit: Ampeln sollen die Gefahrenstelle an der Autobahnanschlussstelle Hof-West entschärfen. Foto: Uwe von Dorn

Seit Montag installieren Arbeiter an der B 15 eine Ampel. Die Anlage soll an der A 9-Anschlussstelle Hof-West eine potenziell gefährliche Stelle entschärfen.

 
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Hof - An der Autobahnanschlussstelle Hof-West laufen seit dem gestrigen Montag Bauarbeiten. Dort, an der B 15, sollen Ampeln Platz finden - nur eine von mehreren Maßnahmen, die den vielbefahrenen Abschnitt der Bundesstraße zwischen Hof und Leupoldsgrün in den nächsten Jahren sicherer machen sollen. Immer wieder war er durch teils tödliche Unfälle in die Schlagzeilen geraten.

Ausbau scheidet in Wölbattendorf die Geister

Skeptisch sehen dem Umbau einige Wölbattendorfer entgegen - schließlich befindet sich der Hofer Stadtteil nur wenige Meter entfernt vom betroffenen Teil der Bundesstraße. Sie fürchten etwa um ihre Lebensqualität. Davon berichtet Ortssprecher Hilmar Bogler auf Nachfrage der Frankenpost . Persönlich möchte er sich nicht auf eine Seite schlagen, begreift sich mehr als Moderator zwischen Bürgern und Bauamt. Gespräche über den Ausbau der B 15 hat er mit den Wölbattendorfern in den vergangenen Monaten viele geführt. Dabei sei angesichts des voraussichtlich 13 Millionen Euro teueren Umbaus häufig die Frage aufgekommen: "Braucht's das?" Besonders das Thema Lärm erhitze die Gemüter. "Einige haben Angst, dass die B 15 nach dem Ausbau zu einer Art Rennstrecke wird, auf der Zustände wie auf der Autobahn herrschen", führt Bogler aus. Das Thema Lärm werde natürlich in die Planungen zum Ausbau mit einfließen, heißt es auf Nachfrage aus dem Staatlichen Bauamt. In welcher Form, stehe noch nicht fest. Drastische Veränderungen gegenüber der jetzigen Geräuschkulisse erwartet die Behörde nicht. Norbert Grüner, Verantwortlicher für den Straßenbau im Landkreis Hof, erklärt: "Lärm geht immer mit dem Verkehrsaufkommen einher. Wir machen die Straße aber nicht leistungsfähiger, sondern wir verbreitern sie nur." Viel bewirkt laut Bogler die Begrenzung der Geschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer: "Viele Bürger berichten, es sei jetzt viel leiser." Auch über Wildtiere machen sich die Wölbattendorfer Sorgen. Denn: "Wenn es eine Mitteltrennung gibt, können die Tiere nicht mehr ohne Weiteres die Fahrbahn überqueren", gibt der Ortssprecher zu bedenken. Nach der Landtagswahl möchte er in Wölbattendorf eine Informationsveranstaltung zum Thema B 15-Ausbau auf die Beine stellen. Mit dabei sein sollen auf jeden Fall Vertreter der Polizei und des Staatlichen Bauamts.

Bereits in dieser Woche beginnen Bauarbeiter damit, Kabel für die entstehende Lichtzeichenanlage zu verlegen. Das war auf Nachfrage aus dem Staatlichen Bauamt mit Sitz in Bayreuth zu erfahren, in dessen Zuständigkeit die Arbeiten an der Bundesstraße fallen. "Die Autofahrer sollen an der Autobahnanschlussstelle gesonderte Zeitfenster zum Auf- und Abfahren erhalten", erklärt Norbert Grüner, der sich in der Behörde um den Straßenbau im Landkreis Hof kümmert. Die Maßnahme könne den Autofahrern viel Druck nehmen und eine potenzielle Gefahrenstelle entschärfen.

Sie gehört zu einem Paket von kurzfristigen Lösungen, die bereits mehr Sicherheit auf der B 15 schaffen sollen, bevor der Straßenabschnitt in den nächsten Jahren breitere Spuren und eine Mittelschutzplanke bekommt. Dazu gehören neben der Ampel auch die bereits vorgenommene Beschränkung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf 80 Stundenkilometer und Fahrbahnmarkierungen, die sich unter den Rädern hör- und fühlbar bemerkbar machen. Sie hat das Bauamt ebenfalls bereits auf den Asphalt aufbringen lassen.

Die Installation der Ampel kann im Laufe des Oktobers Verkehrsbehinderungen nach sich ziehen. Noch könne der Verkehr jedoch normal laufen, berichtet Norbert Grüner auf Nachfrage am Montag. "Wenn es schnell geht, kann es aber sein, dass wir die Straße bereits in dieser Woche halbseitig sperren müssen." Den Verkehr regelt dann eine Baustellenampel. Ab Montag, 8. Oktober, um 9 Uhr ist die Auf- und Abfahrt in Richtung München bis einschließlich 14. Oktober vollständig gesperrt. Ab Montag, 15. Oktober, ebenfalls um 9 Uhr, bleibt dann bis zum 21. Oktober die Auf- und Abfahrt in Richtung Berlin dicht. Danach ändern die Arbeiter unter anderem die Fahrbahnmarkierungen und bringen eine Induktionsschleife in die Fahrbahn ein.

Für den Ausbau des Bundesstraßen-Abschnitts laufen unterdessen bereits seit Frühjahr dieses Jahres die Planungen. "Mittlerweile hat ein Ingenieurbüro von uns alle Vermessungsdaten bekommen und ist bereits damit beschäftigt, die Verbreiterung der Fahrbahn zu planen", berichtet Norbert Grüner.

Ob die derzeit geltende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 Stundenkilometer auch nach dem Ausbau bestehen bleibt, ist derzeit noch offen. "Das gilt es danach neu zu beurteilen. Die Entscheidung hat dann die Untere Verkehrsbehörde zu treffen", erklärt Grüner.

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