Hof An die Tablets, fertig, los!

Am Hofer Schiller-Gymnasium gibt es seit diesem Schuljahr drei iPad-Klassen. Kinder und Eltern bekamen die Geräte nun erklärt und ausgehändigt. Frankenpost und Lamilux unterstützen das Pilot-Projekt.

 
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Hof - Vor Lehrer Stefan Bäumler steht ein Notenständer auf Rollen. Ein Utensil, das der Pädagoge am Hofer Schiller-Gymnasium von nun an regelmäßig im Unterricht benötigen wird - obwohl er Mathe und nicht Musik unterrichtet. Auf dem mobilen Pult liegen keine Notenblätter, sondern dort hat der Lehrer sein iPad platziert. Stefan Bäumler ist einer von 14 Lehrern, ." target="_blank">die künftig am Der Startschuss für das zukunftsweisende Projekt ist am Samstagvormittag gefallen. Genau 80 neue Fünftklässler und ihre Eltern bekamen während einer Einführungsveranstaltung jeweils ihren eigenen Tablet-Computer überreicht, mit dem die Jungen und Mädchen von nun an im Unterricht arbeiten werden. "Wir sind davon überzeugt, dass das den Kindern viel bringen wird", sagte Schulleiter Rainer Schmidt und verwies auf die Veränderungen in Lebens- und Arbeitswelt durch die Digitalisierung.

Fächerübergreifend sollen die iPads von nun an in drei Tablet-Klassen zum Einsatz kommen - nicht zwingend in jeder Stunde und an jedem Tag, sondern immer nur dann, wenn sie einen Mehrwert bringen, erklärte Schmidt. Die Schüler würden weiterhin auch Bücher und Hefte verwenden und nach dem selben Lehrplan unterrichtet wie eine weitere fünfte Klasse am Schiller-Gymnasium, die ganz herkömmlich ohne Tablets arbeitet.

Wie guter Unterricht zwischen Tafel und Tablet aussehen kann, darüber hat sich ein Team des Schiller-Kollegiums in den vergangenen Monaten bei Fortbildungen und an anderen Schulen, die bereits Erfahrung auf diesem Gebiet haben, fit gemacht. Sie haben ein Konzept erstellt und Sicherheitsrichtlinien verfasst. "Es nützt die beste technische Ausstattung nichts, wenn dahinter keine Menschen stehen, die das Ganze mit Leidenschaft umsetzen", lobte der Schulleiter seine Mannschaft.

Fortbildungsveranstaltung für Lehrer

Den maßgeblichen Impuls für die Schaffung einer Tablet-Klasse am Schiller-Gymnasium hat Stefan BäumlerFrankenpost" target="_blank"> der Lehrermedientag im vergangenen Jahr in der gegeben. Damals war als Referent Andreas Hofmann zu Gast. Der Lehrer aus dem Landkreis Oldenburg war einer der ersten in Deutschland, der Tablet-Computer im Unterricht einsetzte. In Hof erzählte er davon und inspirierte seinen Hofer Kollegen. Auch in diesem Jahr wird es am Buß- und Bettag, 21. November, wieder einen bayernweiten Lehrermedientag geben. Die Fortbildung für Lehrer aller Schularten ist von den Behörden als Fortbildung anerkannt und vereint Vorträge, Diskussionen und den Erfahrungsaustausch zwischen Pädagogen und Medien. 15 Zeitungsverlage beteiligen sich daran und richten parallel eine Veranstaltung aus. In Hof wird unter anderem Stefan Bäumler von den ersten Erfahrungen der Tablet-Klassen am "Schiller" berichten. Anmeldungen sind über den Webauftritt möglich.

Gemeinsam mit Eltern und Schülern haben diese Lehrer nun einen Vormittag damit verbracht, die Geräte einzurichten - also Nutzeraccounts anzulegen, Lern-Apps zu installieren oder einfach die Handhabung zu üben. "Wir hätten den Eltern auch einen schriftliche Anleitung zukommen lassen können, damit sie das zu Hause selbst erledigen, aber wir wollten niemanden damit alleinelassen", erklärt Lehrer Bastian Schatz, der die Klassen vor allem in technischen Belangen betreut. Schließlich sollen die 80 Tablets auch auf einem einheitlichen Stand sein. Und wie sich auch während der Einführungsveranstaltung zeigte, ist Technik manchmal tückisch. In solchen Fällen ist es gut, Profis an seiner Seite zu haben.

Die Frankenpost und die Rehauer Firma Lamilux unterstützen das Tablet-Projekt, indem sie die Eltern bei der Anschaffung der smarten Geräte finanziell unterstützt haben. Zusätzlich stellt unsere Zeitung im Rahmen des Klasse! -Projekts jedem Schüler die digitale Ausgabe der Frankenpost kostenfrei zur Verfügung, damit die Kinder im Unterricht mit ihrer Tageszeitung arbeiten und Medienkompetenz trainieren können. Das Gratis-Abo gilt sogar für vier Jahre, denn natürlich soll das Tablet-Projekt nicht nach einem Schuljahr enden.

Bei der Umsetzung von digitalem Unterricht ist oft die Finanzierung ein Problem. Zwar hat die Staatsregierung für die digitale Bildung ein Förderprogramm von fünf Milliarden Euro aufgelegt, momentan steht den Kommunen das Geld aus dem sogenannten Digitalpakt aber noch nicht zur Verfügung, um die Schulen entsprechend auszustatten. Deshalb seien Unterstützer wichtig, erklärt Rainer Schmidt.

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