"Viel Gesprächsbedarf besteht, wenn es um das Thema Pflege geht", sagt Sebastian Oehme von der Diakonie Hochfranken. Gerade im ambulanten Bereich sei das Angebot groß und eher unübersichtlich. Nur über das Internet könne man sich da nicht informieren. Auf Interesse stoßen die Kurzvorträge am Stand. Häufig gestellte Fragen lauten: Was leisten Pflegedienste? Wie organisiere ich Pflege? Wer trägt welche Kosten? Auch die Bilder aus den stationären Einrichtungen betrachten Standbesucher eingehend. Mitarbeiter laden ein zur Besichtigung.
Auch Kliniken präsentieren sich. In ihren grünen Kitteln fallen sie gleich ins Auge - die "Grünen Damen", die am Sana-Klinikum Hof im Einsatz sind. Am Stand lernen Besucher, wie man sich die Hände desinfiziert. Andere informieren sich bei Professor Matthias Schürmann, wie diese oder jene Operation vonstatten gehe. Eine Dame legt sich in den Untersuchungsstuhl, um mehr über die Funktion ihrer Schilddrüse zu erfahren.
Auch längere Fachvorträge finden in den Konferenzräumen ihr Publikum. Da geht es beispielsweise um Schlaganfall, Oberschenkelhalsbruch, Aortenaneurysma und Grauen Star, um dicke Beine, Atemnot und psychische Erkrankungen im Alter. Aber auch um Vorsorge, Pflegeversicherung, Ernährung und mehr.
"Jeder Vierte leidet im Alter unter depressiven Erkrankungen", weiß Dr. Lothar Franz, Chefarzt der Bezirksklinik Rehau. Der Eintritt in die Rente ist, sagt er, oft eine problematische Phase. Das Geld werde knapper, die Sinnesorgane lassen nach, Erkrankungen und Einsamkeit schmälern die Lebenslust. Gar nicht selten litten Menschen auch unter Ängsten oder dem Verarmungswahn - auch wenn die Verhältnisse gar nicht so schlecht sind. "Gern leben", dieses "Rezept" gibt Dr. Franz allen mit auf den Weg, die ihre psychische Gesundheit erhalten wollen. Sie sollten aber trotzdem auf Symptome wie verändertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, Kopf- und Rückenschmerzen achten. Depressionen könnten auch organische Krankheiten negative beeinflussen. Hilfe finde man bei Beratungsstellen, Psychotherapeuten und Ärzten.
Mundartautorin Sonja Keil hat ihre besondere Sicht auf Senioren und wie sie sich gesund erhalten. Befreites Lachen ruft sie mit ihren Gschichtla hervor. Und wie man weiß, ist Lachen ja schon an sich gesund. Wie Ursula Erber sieht Keil das Ganze gelassen: Man wird halt alt - das ist ganz normal.
Man muss sich auch gar nicht wie eine 20-Jährige herausputzen. Aber sich was Schönes zu gönnen, oder wenigstens anzusehen, steigert durchaus die Lebensfreude. Vor großem Publikum geht im Festsaal die Modenschau der Firmen Kleiber, Regnitzlosau, des Ateliers Goldener Schnitt, Münchberg, und des Kaufhauses Wöhrl, Hof, über die Bühne. Auf dem Laufsteg präsentieren Mannequins im besten Alter - darunter auch ein Mann - tragbare Mode für alle Gelegenheiten, mal schick, sportiv oder auch festlich. Angesagt sind in diesem Winter Farbkombinationen wie Bordeaux/Grau, Tannengrün/Gelbgrün/Blau oder auch Braun/Rosa/Rot. Es darf - sogar im sportlichen Bereich - glitzern und glänzen, man trägt viel Webpelz, Spitze und sogar Federschmuck.
Während die Firma Kleiber mit italienischer Mode vor allem die modebewussten Frauen anspricht, punktet das Atelier Goldener Schnitt mit eigenen Maßgrößen, die auf unterschiedliche Körperformen Rücksicht nehmen, mit bequemer, aber auch eleganter Mode. Das Kaufhaus Wöhrl zeigt ebenfalls Alltags-, Sport- und Festmode. Da schwingen kurze, weite Röcke, lockt der Leo, zeigen sich weibliche Kurven in eng anliegenden, aber doch bequemen Kleidern und Hosen. Pailletten und Strass harmonieren mit Kapuzenjacken und edler Wolle. Wer kann, zeigt nackte Haut, dem Alter zum Trotz, oder schmückt sich mit voluminösen Schals und Tüchern. "Die Trendfarben im Frühjahr sind ein leuchtendes Gelb, Himmelblau, Lila und Rot", verrät Birgit Döhne.