Gegen mögliche Preisabsprachen wehrt man sich unterdessen bei Exxon Mobil - mit dem Verweis auf die Markttransparenzstelle des Bundeskartellamtes, der die Konzerne die Preisänderungen innerhalb von fünf Minuten in Echtzeit melden müssen.
Überhaupt keine Unterschiede sieht Shell: "Nach interner Prüfung können wir Ihren Vorwurf nach überzogenen Kraftstoffpreisen nicht nachvollziehen", heißt es unter anderem im Standard-Schreiben der Shell-Pressestelle. Ein höheres Preisniveau könne man für Shell, wenn überhaupt, nur in den Nachtstunden feststellen. Auch die Nähe zu Tschechien spiele keine Rolle bei der Preisfestsetzung.
Die drei Stellungnahmen stoßen im Hofer Rathaus auf keine positive Reaktion: Dr. Harald Fichtner sagt: "Dass sich nur die Hälfte der Unternehmen zu Wort gemeldet hat, überrascht mich nicht." Ärgerlich seien insbesondere die hohen Schwankungen des Benzinpreises über den Tag, die zeitweise bis zu zwölfmal stattfinden. Einzelne Tankstellenbesitzer brachten dazu einen möglichen Ansatz für eine Verbesserung der Situation ins Spiel: So wäre es nach ihren Angaben möglich, die mehrfachen Preiswechsel innerhalb eines Tages zu unterbinden und einen sogenannten "Tagespreis" einzuführen - ähnlich wie dies beim Heizöl gehandhabt wird. So wären extreme Preisschwankungen vermeidbar, der Markt könnte etwas beruhigt und das Vertrauen der Verbraucher in Tankstellen und Konzerne wieder aufgebaut werden. Viele Pächter verzeichnen durch die zunehmenden Schwankungen beim Benzinpreis über den Tag auch einen Rückgang im Nebengeschäft.
Dass sich nur die Hälfte der Unternehmen zu Wort gemeldet hat, überrascht mich nicht. Dr. Harald Fichtner,
Oberbürgermeister der Stadt Hof