So sollen etwa ungelernte, in Helferberufen tätige Arbeitskräfte dafür gewonnen werden, eine Ausbildung zu absolvieren. Um Fachkräfte fit zu machen für die Zukunft, gibt die Agentur täglich 41 000 Euro für Weiterbildung aus und gewährt fünf Förderungen, von denen mehr als eine auch zu einem Abschluss führt. 2020 soll das Budget mindestens auf gleicher Höhe bleiben. Aus der Berufsberatung gehen im Schnitt täglich sieben neue Lehrlinge hervor. Potenzial liegt zudem in der Integration Geflüchteter in den ersten Arbeitsmarkt. Im Berichtsjahr 2019 hatten sich im Bereich der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof 166 Geflüchtete um eine Ausbildungsstelle beworben. Am 30. September befanden sich davon 53 in Ausbildung.
Überhaupt könnten Fachkräfte aus dem Ausland ein Teil der Lösung sein: Am 1. März tritt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz des Bundes in Kraft, das es auch Fachkräften mit beruflicher, nicht akademischer Ausbildung leichter machen soll, nach Deutschland einzuwandern. In Selb betreibt die Agentur bereits ein sogenanntes Welcome Center, das tschechische Staatsbürger, die in der Region die größte Gruppe ausländischer Arbeitskräfte ausmachen, dabei unterstützt, eine Arbeitsstelle in Bayern aufzunehmen.
Darüber hinaus soll das Projekt "Triple Win" dabei helfen, den Pflegenotstand zu lindern: Pflegekräfte aus Ländern, in denen in diesem Sektor ein Überschuss besteht, sollen dazu bewogen werden, nach Deutschland zu kommen. Das funktioniert durch bilaterale Abkommen zwischen Deutschland und den Herkunftsländern: den Philippinen, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Tunesien. "Solche Modelle wären denkbar in allen Branchen", findet Peine.