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Hof Ausnahmezustand: Hauptbahnhof schwer erreichbar

Werner Rost

Auf dem Schienenweg war der Hauptbahnhof zwei Tage fast abgeschnitten. Für Verwirrung sorgte die Vielzahl der Ersatzbusse.

 
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Hof/Oberkotzau/Plauen - Als ein "geordnetes Chaos" könnte man das beschreiben, was sich am Wochenende am Hofer Eisenbahnknoten abgespielt hat. Wie berichtet finden bei der Bahn derzeit umfangreiche Bauarbeiten statt. Nachdem wegen der Erneuerung von vier Weichen am Freitag bereits eines der beiden Gleise zwischen Hof und Oberkotzau gesperrt werden musste, trat am Wochenende eine Vollsperrung in Kraft, die erst am Montagmorgen aufgehoben wird. Somit gelangte aus Süden kein einziger Zug bis zum Hofer Hauptbahnhof. Die Züge von DB Regio, Agilis und der Oberpfalzbahn endeten in Oberkotzau, die Alex-Züge in Marktredwitz, wo die Fahrgäste jeweils auf Busse umsteigen musste.

Wer in Oberkotzau auf den Gleisen 3 und 4 ankam oder abfuhr, hatte Pech - vor allem, wer viel Gepäck dabei hatte. Weil der versprochene Aufzug noch nicht gebaut ist, mussten die Reisenden alles 45 Stufen nach oben schleppen und auf der anderen Seite wieder nach unten.

Von Norden aus ist Hof auf der Schiene bis zum 22. April nicht zu erreichen, denn die Bahn lässt zwei Überführungen bei Feilitzsch und die Gleise bei Gutenfürst erneuern. Die Züge aus Dresden enden in Plauen; aus Richtung Gera gelangt man nur bis Mehltheuer, wo man jeweils mit Bussen nach Hof befördert wird.

Somit waren am Wochenende alle fünf Bahngesellschaften, die Hof bedienen, von Streckensperrungen betroffen: DB Regio, Agilis, die Länderbahn (mit Alex, Oberpfalz- und Vogtlandbahn), die Mitteldeutsche Regiobahn und die Erfurter Bahn setzten jeweils separate Ersatzbusse ein, die sie bei Firmen im Raum Hof orderten. Entsprechend unübersichtlich war die Situation am Bahnhofsvorplatz in Hof. DB-Mitarbeiter - sogenannte Reisendenlenker - gaben sich redlich Mühe, die Fahrgäste in die richtigen Busse zu dirigieren. Dabei zeigten die Betroffenen mitunter wenig "Markenbewusstsein" bei den Ersatzbussen. So drängten sich am Samstagmittag etliche Reisende, die nach Nürnberg wollten und eigentlichen den DB-Ersatzbus hätten nehmen müssen, in den nur halb so großen Bus, den Agilis für die Linie nach Selb einsetzte.

Auf die Unannehmlichkeiten durch den Ersatzverkehr reagierten die Betroffenen unterschiedlich. Die Ärztin Dr. Susanne Hartig reiste am Samstag von Hamburg nach Bad Steben und ärgerte sich, dass der Agilis-Zug nach Bad Steben nicht auf den Ersatzbus aus Oberkotzau wartete. Sie hatte einen Zugbegleiter der DB während der Fahrt im Ersatzbus gebeten, den Anschluss vorzumelden. "Es ging nur um eine Minute, leider ist mir der Agilis-Zug vor der Nase wegfahren", schimpfte Hartig. Gelassen nahmen zwei Frauen die Fahrzeitverlängerungen, die nach einem Kuraufenthalt in Bad Steben am Samstag nach Hause fuhren. "Wir sind nach dem Aufenthalt in Bad Steben tiefenentspannt", erklärte eine der beiden Frauen lächelnd.

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