Hof Besuch auf Hofer Volksfest: Die kleine Isabella sagt Danke

Prost mit Babyfläschchen und Kölsch: Das muss auch mal sein auf dem Hofer Volksfest. Foto: Christoph Plass

2018 hatten die Volksfestwirte einen Aufruf verbreitet, einen Stammzellenspender für die kranke Isabella zu finden. Die Aktion hatte Erfolg, doch gab es Komplikationen. Nun stand ein herzlicher Volksfest-Besuch an.

 
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Hof - In schnellen Schritten flitzt Isabella durchs Zelt. Zwei Meter, drei Meter, vier Meter, Mama: Super! Seit einer Woche läuft die Eineinhalbjährige, am Montagvormittag düst sie über die Bretter der Hofer Hall‘n. Dass sie das kann, verdankt sie einer Stammzellenspenderin und ziemlich vielen Ärzten; und dem Beistand unzähliger Menschen, vor allem auch aus der alten Heimat ihrer Eltern. Isabella ist hier, um Danke zu sagen.

Im August 2018 hatten sich, wie berichtet, in der Hofer Freiheitshalle knapp 1400 Menschen typisieren lassen. Dass es so viele waren, ist dem Einsatz und der Werbung vieler zu verdanken - darunter die Hofer Volksfestwirte, die über Facebook und auf der Hall‘n-Leinwand die Aufrufe verbreitet hatten. Sie haben gestern Isabellas Eltern Sandra Schott und Dominik eine Spende von 1000 Euro übergeben. "Einfach, um die Familie gezielt zu unterstützen", erklärt Festwirt Björn Pausch. Denn die Leidensgeschichte des kleinen Mädchens, das an der seltenen Immunkrankheit HLH erkrankt ist, ist noch immer nicht ganz vorbei.

Wie berichtet, fand sich eine Stammzellenspenderin für Isabella, im September 2018 fand die Transplantation statt. Doch im Nachhinein gab es Komplikationen: Drei Monate nach der Transplantation entwickelte Isabellas Körper eine Abstoßungsreaktion. "Im Januar dachten wir eigentlich, dass jetzt endlich alles vorbei ist, aber dann ging es erst noch einmal richtig los", berichtet ihre Mutter Sandra Schott. Die Gattendorferin lebt seit Jahren in Köln, die Behandlungen haben größtenteils in Hamburg stattgefunden. "Wir waren monatelang mit ihr im Krankenhaus, teilweise auf der Quarantänestation", berichtet Dominik Troll. Bis vor Kurzem musste die Familie alle zwei Wochen von Köln aus nach Hamburg zur Behandlung in die Klinik. Einkaufen gehen, Freunde treffen, gar auf ein Fest gehen: unmöglich, da Isabellas Immunsystem noch immer nicht richtig arbeitet. "Und das, wo ich mir früher immer Urlaub fürs Volksfest genommen habe", erzählt Sandra Schott.

Umso mehr hätten sie sich über die riesige Unterstützung gefreut, die sie von den Menschen in der Region erfahren hätten und heute noch erfahren: "Obwohl ich ja schon lange nicht mehr hier lebe, kommen von hier unglaublich viele guten Worte und viel Hilfe." Dafür möchten sie sich herzlich bedanken: namentlich bei Sabine und Stefan Jahn aus Rehau, die die Typisierung organisiert hatten, und bei Dennis Kindervater und Mario Muss, die unter anderem den Kontakt zu den Festwirten hergestellt und den Aufruf damit noch mehr verbreitet hatten.

Der kleinen Isabella, das ist die Nachricht, geht es nach vielen und langwierigen Behandlungen mittlerweile wieder gut. Das wichtigste für die Eltern: "Sie wird keine geistigen Schäden davontragen, wie es zwischendurch einmal hieß", erklärt Dominik Troll. So freuen sie sich über jeden Tag, an dem es ihrer Tochter ein wenig besser geht. Und hoffen auf einen ganz normalen Volksfestbesuch im nächsten Jahr.

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