Dort verortet das Hofer Landratsamt, die für das Gesundheitsamt zuständige Behörde, die Lage allerdings nicht. "Sollten Verdachtsfälle auftreten, werden diese ab Juli vor Ort in den Hausarztpraxen, sofern deren räumliche Situation eine entsprechende Trennung der Patienten zulässt, getestet", steht in einer Pressemitteilung der Kreisbehörde. Menschen, die im Verdacht stehen, sich mit dem Virus infiziert zu haben, sollen sich demnach wie gehabt telefonisch mit ihrem Hausarzt in Verbindung zu setzen.
Ob der Hausarzt in jedem Fall seinem Patienten helfen kann, ist jedoch keineswegs sicher. "Wer keine Symptome hat, muss den Corona-Test selber bezahlen", erklärt Dr. Andreas Pötzl. Das könne sich zwar ändern, aber solange der Freistaat keine neuen Verordnungen präsentiert, mit der auch die Kassenärztliche Vereinigung leben kann, wird sich an der Regelung nichts ändern. "Die Kassen bezahlen Tests nur bei Symptomen oder wenn die Corona-Warn-App einen Risikokontakt meldet", sagt der Arzt aus Rehau. Wer sich einer Risikogruppe zugehörig fühlt und Gewissheit haben will, muss also Geldscheine zücken, solange er weder Fieber noch Husten hat. 59 Euro werden in der Regel fällig.
Das angekündigte Testprogramm der Regierung könnte diese Praxis schon bald ändern. Das könnte auch das Szenario, das keiner will: ein Aufflammen der Covid-19-Infektionen in der Region. Da dies sehr schnell gehen kann, muss auch die Potenz der Corona-Teststellen wieder schnell erhöht werden können. Vorbereitet sieht man sich jedenfalls. Für Ulrich Voit ist es eine "Frage von wenigen Tagen", bis die Infektpraxis wieder Patienten aufnehmen kann. Die Teststation an der Freiheitshalle sieht Dr. Andreas Pötzl gerüstet: "Wenn der Landrat heute sagt, wir brauchen die Station, dann sind wir morgen bereit."