Landkreis Hof Busfahrpläne passen nicht zu den Zügen

Werner Rost
Obwohl in Hof alle Regionalbuslinien der RBO am Hauptbahnhof beginnen und enden, werden die Anschlüsse zu den Zügen immer schlechter. Foto: Rost

Die Fahrzeiten einiger Regionalbusse ändern sich. Dabei wird das Angebot für Schüler optimiert, für Fernreisende verschlechtert es sich. Der Landkreis will nachbessern lassen.

 
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Landkreis - Zum EU-weiten Fahrplanwechsel der Bahn am Sonntag ändern sich auch auf den Regionalbus-Linien im Landkreis Hof die Abfahrtszeiten einiger Regionalbusse. Relativ viele Veränderungen gibt es in den Fahrplänen der Regionalbusgesellschaft RBO auf den Linien von Hof über Leupoldsgrün und Schauenstein nach Helmbrechts sowie auf der Linie von Naila über Selbitz und Schauenstein nach Helmbrechts. Nachdem die RBO auf diesen beiden Linien im Herbst zahlreiche Fahrten gestrichen hatte, bleibt das Angebot quantitativ unverändert. Die Fahrzeiten verschieben sich jedoch um bis zu einer Stunde.

Neue Fahrpläne

Die kostenlosen Fahrplanhefte des Landkreises Hof mit allen Bus und Zugverbindungen liegen in den Rathäusern der Region aus. Von Freitag an kann man die neuen Fahrplantabellen im Internet als PDF-Dateien herunterladen.

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www.landkreis-hof.de

Linie Hof-Leupoldsgrün-

Schauenstein-Helmbrechts:

Der an Werktagen letzte Bus, der bislang um 18.30 Uhr von Hof nach Helmbrechts gefahren ist, fährt künftig bereits um 18.10 Uhr ab dem Hofer Hauptbahnhof. Damit entfallen die bisherigen Umsteigemöglichkeiten von den Regionalzügen aus Richtung Selb, Marktredwitz (Alex-Zug aus München), Nürnberg/Bayreuth und Bamberg, die alle kurz vor der Minute 30 ankommen, auf den Bus. Am Samstag verschiebt sich die Abfahrtszeit der ersten Busses, der bislang um 6.05 Uhr ab Helmbrechts gefahren ist, auf 7 Uhr. Dieser Bus erreicht künftig erst um 7.41 Uhr den Hauptbahnhof, womit die Fahrgäste unter anderem keinen Anschluss mehr zum Alex-Zug nach München haben, der um 7.40 Uhr abfährt.

Geringfügige Veränderungen gibt es werktags am Morgen: Der erste Bus fährt künftig bereits um 5.55 Uhr ab Hof und damit fünf Minuten früher nach Helmbrechts. Der morgendliche Schülerbus von Leupoldsgrün über Schauenstein und Baiergrün nach Helmbrechts verkehrt künftig ebenfalls fünf Minuten früher. In der Gegenrichtung fährt der Bus werktags bereits um 6.50 Uhr ab Helmbrechts, 7.01 Uhr ab Schauenstein und um 7.10 Uhr ab Leupoldsgrün nach Hof.

Linie Naila-Selbitz-

Helmbrechts:

Auf der Buslinie im oberen Selbitztal ist die gravierendste Veränderung werktags am Nachmittag: Die bisherige Fahrt um 15.07 Uhr ab Selbitz nach Helmbrechts verschiebt sich um eine ganze Stunde. Der Bus startet künftig an Schultagen um 15.45 Uhr in Naila an der Förderschule Martinsberg, um 15.52 Uhr an der evangelischen Schule in Naila und fährt an allen Werktagen um 16.07 Uhr von Selbitz nach Helmbrechts. Dort besteht jedoch kein Anschluss mehr zum Agilis-Zug nach Münchberg, denn der Bus erreicht den Helmbrechtser Bahnhof um 16.27 Uhr. Zwei Minuten vorher fährt der Zug nach Münchberg ab. Bislang besteht eine Stunde früher ein optimaler Anschluss zwischen Bus und Zug.

Auch auf dieser Linie fahren die Busse morgens etwas früher: Der erste Bus startet an Schultagen um 6.37 Uhr in Selbitz nach Helmbrechts. Für die Ferientage bleibt der erste Bus an Werktagen unverändert bei 7 Uhr ab Selbitz. Zumindest bei dieser Busfahrt erreichen die Fahrgäste im Normalfall den Zug in Helmbrechts, der dort werktags um 7.22 Uhr abfährt. In der Gegenrichtung fährt der erste Bus an Schultagen fünf Minuten früher und erreicht den Bahnhof Naila um 7.32 Uhr, um anschließend die Schüler zur evangelischen Schule und zur Schule am Martinsberg zu befördern. Werktags während der Schulferien bleibt die Fahrzeit des ersten Busses von Helmbrechts nach Selbitz unverändert.

Die verloren gehenden Anschlüsse zwischen Zügen und Bussen in Hof und Helmbrechts bezeichnet der Nahverkehrssachbearbeiter Michael Stumpf im Landratsamt Hof als "extrem ärgerlich". Stumpf kündigt an, das Gespräch mit der RBO zu suchen, um nachbessern zu lassen. Dies sei erst Anfang kommenden Jahres möglich, weil es derzeit einen personellen Wechsel in der Leitung des Hofer RBO-Büros gebe.

"Das Ziel sollte sein, den Bayern-Takt der Züge durch Busse in die Fläche fortzusetzen", betont der Verkehrsexperte. Dabei ist Stumpf klar, dass zwischen der Wirklichkeit und dem Wunschdenken noch eine große Kluft besteht. "Ich wäre schon froh, wenn die Verkehrsunternehmen wenigstens miteinander reden würden, damit die Busse auf verspätete Züge warten", merkt Stumpf kritisch an.

Für 2018 stellt der Verkehrsplaner Verbesserungen im Raum Naila und im Hofer Umland durch bedarfsgesteuerte Angebote über Anrufsammeltaxis (AST) in Aussicht. Er möchte das AST-Angebot am 1. April im Raum Naila und am 1. Juli um Hof starten lassen. Damit seien künftig auch Fahrten am späteren Abend möglich. Das Angebot könne insgesamt erheblich verbessert werden. Für den Raum Naila laufe bis Ende Januar eine Ausschreibung. Stumpf zufolge ist es jedoch schwierig, einen Anbieter zu finden, der bereit ist, Fahrten auf Abruf zu erbringen.

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