Hof Coronavirus im Raum Hof: Sprunghafter Anstieg der Infektionen

Die Infektionszahlen im Raum Hof sind in die Höhe geschnellt. Seit Freitag sind 22 weitere Fälle bekannt. Dennoch meint Bürgermeister Michael Abraham: "Rehau kann langsam durchatmen.

 
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Hof/Rehau - "Diese Pressekonferenz ist aufgrund der Infektionslage leider nötig" - mit diesen Worten leitete der Hofer Landrat Oliver Bär am Freitag die dritte Konferenz zu Corona innerhalb von drei Tagen ein. Wie Bär vermeldete, gibt es mittlerweile insgesamt 39 bekannte aktuelle Coronafälle im Raum Hof, 22 mehr als noch am Donnerstag. Bär geht davon aus, dass die Zahl der Neuinfektionen in den nächsten Tagen weiter steigen wird. An der Konferenz vor dem Hofer Gesundheitsamt nahmen auch Amtsärztin Dr. Marina Schilling und der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham teil.

Maskenpflicht

Angesichts der Infektionszahlen mahnt die Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla zur Vorsicht: "Ich appelliere ausdrücklich an die Bürgerinnen und Bürger, eine geeignete Mund-Nase-Bedeckung zu tragen". Besonders Gastwirte sollten darauf achten, dass die Maskenpflicht eingehalten wird. Gäste, die sich auch nach Ermahnung weigern, könnten des Lokals verwiesen werden - notfalls mit Hilfe des Ordnungsamts und der Polizei, erinnert Sascha Plochberger vom Ordnungsamt.

Von den 22 neuen Fällen sind 17 auf das Umfeld osteuropäischer Großfamilien in Rehau zurückzuführen. Dies hätten zahlreiche Tests ergeben, die das Gesundheitsamt in den letzten beiden Tagen durchgeführt hat, sagte Bär. "Jetzt steht vor allem die Nachverfolgung der Kontaktpersonen im Vordergrund", erläutert Marina Schilling. Die Kontaktaufnahme gestalte sich wegen fehlender Telefonnummern zum Teil schwierig. "Wenn wir niemanden erreichen, müssen wir die Polizei vorbeischicken", sagte Schilling. Dann helfe ein Dolmetscher. Die Betroffenen würden jeden Tag angerufen und nach möglichen Symptomen befragt. Auch würden enge Kontaktpersonen jeweils am ersten und am fünften bis siebten Tag auf Sars-CoV-19 getestet, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen.

Außerhalb der Großfamilien in Rehau sind laut Landratsamt fünf weitere Fälle aufgetreten. Drei davon stehen, wie Schilling berichtete, im Zusammenhang mit den Familien. Ein Fall sei auch in der Stadt Hof aufgetreten, dies gab die Stadtverwaltung am Freitag bekannt.

Die Infektionswelle in Rehau könnte Kreise ziehen. Denn auch außerhalb des Landkreises Hof wurde bei Neu-Infektionen eine Verbindung zu den Großfamilien hergestellt. In Rehau haben sich allein am Mittwoch im Zuge der Reihentests am Corona-Mobil 205 Personen freiwillig testen lassen. Niemand wies ein positives Testergebnis auf.

"Rehau kann langsam durchatmen", fasste Bürgermeister Michael Abraham seine Erleichterung in Worte. Diese Entwicklung zeige, dass die Infektionswelle in einem deutlich eingrenzbaren Rahmen stattfinde. "Ich danke allen Bürgern, die sich testen haben lassen", sagte Abraham. Dies habe geholfen, das Risiko einzuschätzen und die Infektionswelle einzugrenzen. Derzeit stehen noch 195 Ergebnisse von der Teststation in Rehau aus. Diese werden im Laufe des Wochenendes erwartet. Bär kündigte an, im Fall weiterer Corona-Ausbrüche weiter punktuell und zielgenau zu handeln. Das Corona-Mobil könnte also nicht zum letzten Mal im Einsatz gewesen sein.

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