Wie berichtet, waren sich die Beteiligten bereits am Donnerstag einig. Der Vorschlag der Landschaftsarchitekten von Adler und Olesch gilt als Favorit. Noch bedarf es der Zustimmung des Stadtrates in der Sitzung am 25. März. Der Hofer Bauausschuss hat in nicht-öffentlicher Sitzung "mit großer Mehrheit" bereits grünes Licht gegeben, verriet Fichtner.
Verantwortlich für Hof sind Thomas Dill und Ben Warnecke, zwei von vier Geschäftsführern des Unternehmens, das Büros in Nürnberg und München unterhält, insgesamt 26 Mitarbeiter beschäftigt. Ihr Siegerentwurf ist dotiert mit 15.000 Euro, Platz zwei und drei erhalten 9000 und 6000 Euro. Adler und Olesch haben sich auf die Umgestaltung von Fußgängerzonen spezialisiert. "Im städtischen Kontext fühlen wir uns wohl", eröffnete Ben Warnecke seine Erklärung zum Projekt. Mit seinem Partner will er den Bereich vom Kugelbrunnen bis zum Oberen Tor mit einem einheitlichen Bodenbelag versehen. Granit aus dem Fichtelgebirge böte sich dafür natürlich an. Dill und Warnecke wollen versuchen, die Fußgänger teilhaben zu lassen. Trittsteine sollen zum Verweilen einladen, eine Bühne bieten, Spielplatz sein oder ein Überweg zur anderen Seite der Straße. "Danach springt man wieder in den Fluss der Stadt", erklärt Warnecke die Idee. Vor allem der Blick hinunter zum leer stehenden Modehaus Finck und die Anbindung der Ludwigstraße soll verbessert werden. Die geplante Lichtinstallation "Leuchtendes Tor" dürfte das ausschlaggebende Argument für die Jury gewesen sein, den Nürnbergern den Zuschlag zu geben.
Gut möglich, dass Adler und Olesch in den nächsten Jahren auch mit den weiteren Modulen der Umgestaltung betraut werden. Mit ihren ausgestellten Grafiken liefern die Planer gleich ein Bild mit, wie sie sich die Altstadt bis hinunter zum Sonnenplatz vorstellen. Zwar müssen die zuständigen Gremien darüber entscheiden, wie die weiteren Bauabschnitte vergeben werden. Es scheint aber unwahrscheinlich, dass vier unterschiedliche Büros das Konzept Kernstadt 2020 umsetzen.
Der erste Teil der Umgestaltung soll nach Angaben von Ute Mühlbauer im kommenden Jahr beginnen. Die Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung will keine Zeitpläne nennen. Auch über die Kosten könne noch nicht gesprochen werden. Die Stadt setzt auf die Unterstützung der Regierung. Bei Architektenwettbewerben sei es üblich, die finanziellen Aspekte zunächst außen vorzulassen, um der Kreativität freien Lauf zu lassen.