Die "perfekte Dorade" brät er bis kurz vor dem Servieren nur auf der Hautseite und gibt sie zu Beginn - wie auch das "perfekte Steak" - in die kalte Pfanne; er erhitzt sie mit dem Fett. "Ich bin halt a Fleischversteher!", wirft er mit augenzwinkernder Selbstverliebtheit ein, die man ihm ein Stück weit aber durchaus abnimmt.
Dabei räumt er nicht nur mit Koch-Mythen auf ("Man darf Fleisch vor dem Braten salzen und pfeffern, und man darf es in Olivenöl braten", sagt er), sondern auch mit Irrtümern und Gerüchten aus der Sterne-Gastronomie: "Es wird niemand rausgeworfen, der vom Teller eines anderen probiert."
Über ein absolut misslungenes Silvestermenü in der Sendung von Johannes B. Kerner bekennt er: "Fünf Sterneköche in einer Sendung - aber am Schluss war die einzige Rettung der Pizzaservice", bevor er fünf dampfende, duftende Enten, die vorab bereits elf Stunden bei 70 Grad vor sich hin gegart haben, aus fünf Backöfen zaubert und unter den begeisterten Zuschauern verteilt. "50 Shades of Duck!" kommentiert er die erotische Salz-Massage, mit der er zuvor das leblose Geflügel verwöhnt hat.
Simon, Manfred und Co. aus dem Publikum beschenkt er auf der Bühne nicht nur mit Pfannen und Schürzen aus seiner Kollektion, sondern auch mit einem "Drachenfüßler" aus Bratwürsten, Sauerkraut und Püree, bevor Willi aus Bad Steben, von Herrmann angeleitet, im "Blind Cooking" Sauerkirsch-Prosecco-Sorbet herstellen darf. Dass geeiste Himbeer-Prosecco-Suppe herauskommt, macht nichts. "Mit dem Thermomix wäre das nicht passiert", frotzelt der Sternekoch - und schleppt unter schallendem Gelächter für die Zugabe doch noch das verpönte Gerät auf die Bühne.