Hof Der letzte Satz muss bleiben

Sandra Langer

Im Online-Vortrag "Die Kraft der Rhetorik" hat Redner René Borbonus erklärt, was eine gute Rede ausmacht - und wie man seine Zuhörer elektrisiert.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hof - "Ein guter Redner hat Freude an der Rede. Und er hat keine Angst, Fehler zu machen", sagt René Borbonus. Dem Redner ist es gelungen, die Zuhörer des Online-Vortrages "Die Kraft der Rhetorik" mit seiner Freude am gesprochenen Wort anzustecken. Auf Einladung der Frankenpost erarbeitete der Kommunikationsexperte Borbonus gemeinsam mit den Zuhörern, was eine gute Rede ausmacht.

Gut zu wissen

Unter dem Motto "Forum Wissen" präsentiert die Frankenpost Online-Vorträge bekannter Referenten. Nächster Redner der Reihe ist Markus Hofmann mit "Gedächtnistraining - In jedem Kopf steckt ein Superhirn!" am Dienstag, 20. Oktober. Durch die Kombination von Spaß und Humor sowie dem interessanten und verblüffenden Know-how wird das Training des "Gedächtnismuskels" zum Impuls-Erlebnis für die Zukunft. In vielen praktischen Übungen erleben die Zuhörer, welche außerordentlichen Leistungen ihr Gedächtnis vollbringen kann. Außerdem erfahren sie, wie sie sich spielend Namen und Gesichter, Fach- und Allgemeinwissen sowie komplexe Sachverhalte merken können.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr und dauert etwa eine Stunde; per Chat-Funktion können die Zuschauer dem Referenten Fragen stellen. Die Kursgebühr beträgt 19,90 Euro; weitere Infos und Anmeldung unter

—————

www.frankenpost.de .


Allgemeinplätze wie "Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind" oder "Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit" bezeichnet René Borbonus als "Zuhörersterbehilfe". In Zeiten eines allgemeinen Informationsüberflusses gelte es mehr denn je, die Zuhörer vom ersten Wort an "an den Ohren zu packen". Als mitreißender Einstieg eigenen sich beispielsweise eine kleine Geschichte, eine Abstimmungsfrage, ein Zitat oder ein aktueller Bezug - immer konzentriert auf Themen.

Zu Vorsicht rät der Experte in Sachen Humor und Ironie. Das komme nicht überall gut an und passe auch nicht zu jedem Redner. "Es ist einfach nicht lustig, wenn jemand, der nicht lustig ist, versucht, lustig zu sein." Kreativ dagegen dürfe man sein und "ein bisschen mehr tun als die anderen". Wer dann noch ganz natürlich spreche, als würde er mit seinen Freunden reden - und nicht ins "Showbusiness" abgleitet - komme bei den Zuhörern automatisch gut an.

Struktur ist sowohl für den Redner als auch für den Zuhörer wichtig: Dem Redner hilft sie, gut durch seine Rede zu kommen und kompetent zu wirken; dem Zuhörer, sich das Gesagte besser zu merken. Klar und einfach sollte die Struktur sein, und sie soll kommuniziert werden - sei es als Agenda einer Bildschirm-Präsentation oder in Worten.

Die Einleitung soll den Zuhörer einfangen und der Schluss in den Köpfen bleiben. René Borbonus vergleicht das mit einem Konzertbesuch, bei dem einem stets das letzte Lied im Ohr bleibt. Auch hier mag es der Kommunikationstrainer schlicht: "Nicht zu kompliziert, nicht verschachtelt, nicht mit Fremdwörtern gespickt." Dafür darf es geistreich zugehen. Borbonus zeigt, wie’s geht: "Der letzte Satz muss bleiben können. Und er sollte es wert sein, zu bleiben."

Bilder